Charakterberatung Larpinfo-Forum
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Charakter-Besitztümer sind besser als Hintergrund
geschrieben von: Meister Habakuk
Datum: 2007-05-27 08:48

Bilshifa Master Galen!

Das hat Dich gewiss stundenlanges Überlegen und Recherchieren gekostet, ob nun Deine Mutter wahrhaftig gestorben ist und wie alt Du dort warst (5 Jahre ist klug gewählt, denn da entfällt womöglich Deine Mitschuld an ihrer Pest oder dem Sturz vom Heuwagen..)
Spatz beiseite!
"Deserteur" kommt vom Verb "desertieren" = in die Wüste / Desert abhauen oder vor dem Dessert verschwinden.. und kann in Wörterbüchern nachgeschlagen werden:-)

Die Vorgeschichte weiter als ein halbes Jahr zurück ist im LiveRollenspiel tatsächlich unwichtig: Du wirst sie kaum in Gesprächen ausführlich erzählen müssen. Es genügt, ein paar Eckpunkte zu haben - und die Einzelheiten entwickelst Du dann im Spiel.
- Eltern sind nur interessant, wenn Du etwas von Deinem jetzigen Verhalten daraus ableitest: zb "ich weiss, dass und wo sie leben, will aber nicht, dass sie mich sogleich finden" / "sie leben nicht mehr (= gelöscht), aber irgendeine Rache ist fällig, oder helfende Freunde, damit ich bald auf den Hof zurück kann" / "mein Daddy wurde von seiner Geliebten mit einem Fluch belegt (erstens Dauerständer und zweitens schreckliche Angst vor scharfen Klingen:-), deshalb ist er bei einem Schargemützel (wo die bösen Feinde mit blankgeschliffenen Dreschflegeln auf die Mützen prügelten) weggeflüchtet, wurde vom Lehensherrn eingefangen und gesperrt, man munkelt, der verwende ihn nun an Festgelagen als belustigende lebende Statue und Nacktwegweiser zu den Erbauungsgemächern (!) - diese Schmach muss ich tilgen und
a) bastle deswegen an kleinen Kastrationsmaschinen; wollt ihr mein neustes Modell sehen?
b) den Fluch habe ich wortwörtlich aufgeschrieben auf diesem gerollten Pergamentstreifen; könnt Ihr ihn bitte mal für mich vorlesen?

- die Herkunft von Schwert und "Marschgepäck": Schauplätze von Kämpfen werden üblicherweise rasch aufgeräumt, da kannst Du nicht Tage später noch Zeug abholen!
Aber: "unser reicher Nachbar hat mir als einzigem Überlebenden den Hof abgekauft - und mit dem gesamten Erlös konnte ich dieses Schwert eintauschen (deutet auf naives über-den-Tisch-gezogen-werden) - weil er dem von mir gestreuten Gerücht geglaubt hat, dreissig Schritte vom Brunnen entfernt sei ein Schatz vergraben (deutet auf intelligentes Intrigieren des Bauernjungen) - jetzt brauche ich drei bewährungswillige Kameraden, die mit mir am nächsten Montag zurück zum geäscherten Hof schleichen, um den Schatz zu finden" (deutet doch wieder auf naives Selbstüberlisten, siehe "der kleine Araberjunge und die Fliegende Untertasse")

Ich habe soeben den Planungs-Notizen für ein Hofhaltungs-Con hinzugefügt: letzter Programmpunkt nach dem Festmahl, wenn die Musikanten wegen den leeren Metflaschen keine Töne mehr treffen ist das Vorlesen der "Leidensgeschichten" aller Untertanen (sprich: die geläufigen Charakterhintergründe). Dadurch erreichen wir folgende Ziele:
- die Zuhörerschaft wird müde, gähnt und geht zu Bette (damit sie beim Morgenalarm auch schön fit sind..)
- die Besitzer und Erdenker dieser Geschichten müssen gar nicht anwesend sein; sie ersparen sich so die ConKosten und das Gelächter..


- nochmal:
Du brauchst, falls Du larpgefällig an "Verknüpfungen mit andern Spielenden" interessiert bist, etliche Besonderheiten, damit die andern darauf eingehen können.
Meistens also etwas, was sie neidisch macht; sie gehen mit Dir, weil sie teilhaben möchten oder wagen einen Handel, um es Dir abzuluschen usw.
Du hast zb. gemerkt, dass Du durch Schnuppern gesegnete von unnützen Kräutern unterscheiden kannst. Also kannst Du (bis zum Lästigwerden) herumfragen, wer denn nach Meinung der andern überhaupt Kräuter segnen kann/darf = religiöse Suche, Kontakt mit Klerikern.
Du kannst Heiler aufsuchen und sie bitten, Deine Schnuppereien zu bewerten - und nachher Deine Dienste verkaufen.
Du trägst eine Sammlung unsachgemäss getrockneter Blätter herum und lässt Dich von den ach-so-kundigen Magiern beraten, und sie laden Dich zu Tee und Kuchen ein..
Oder: Du zeigst eine hübsche Kohlezeichnung von Eurem Hofbrunnen (siehe oben!) herum und versuchst sie gegen Irgendwas einzutauschen. Das ist ja besser als wieauchimmer versteckte Hinweise, dass Du echte Schätze auf Dir trägst, denn Gauner und Halbdämonen gibt es überall!
Spannend wird das, wenn die Käufer dieser Schatzkarte Dich eine halbe Stunde später wieder sehen, wenn Du am Tisch hockst und weitere Zeichnungen anfertigst..

Meistenste Grüsse. Habakuk.



Thema geschrieben von Datum/Zeit
Hilfe für einen Charakterhintergrund Galen 2007-05-26 21:12
Re: Hilfe für einen Charakterhintergrund Fred (ja, genau DER) 2007-05-26 21:37
Re: Hilfe für einen Charakterhintergrund Galen 2007-05-27 07:29
Re: Hilfe für einen Charakterhintergrund Cartefius 2007-05-27 05:52
Charakter-Besitztümer sind besser als Hintergrund Meister Habakuk 2007-05-27 08:48
Re: Charakter-Besitztümer sind besser als Hintergrund Galen 2007-05-27 17:50
Re: Hilfe für einen Charakterhintergrund Nount 2007-05-29 10:04
Re: Hilfe für einen Charakterhintergrund Bernd Neumann 2007-05-29 12:56
Re: Hilfe für einen Charakterhintergrund Nount 2007-05-29 13:48
Re: Hilfe für einen Charakterhintergrund Reinhard 2007-05-29 14:00
Re: Das böse K-Wort Bernd Neumann 2007-05-29 15:37
Re: Das böse K-Wort Reinhard 2007-05-30 07:31
Re: Hilfe für einen Charakterhintergrund Galen 2007-05-30 08:39
Re: Hilfe für einen Charakterhintergrund Galen 2007-05-30 08:58
Re: Hilfe für einen Charakterhintergrund cherub 2007-05-31 06:42


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