Kiron schrieb:

> Da ich die verzweifelte Suche nach Cons für unter 16-jährige
> und somit auf das Ansammeln von "Kram" aufgegeben hatte, bin
> ich heilfroh endlich strafmündig zu sein und wieder mit Elan in
> Larp Recherche/Phantasterei hineinzugehen um endlich meinen
> ersten Schützling zu kreieren.

Bist du jetzt Ü18 und damit volljährig oder 14 und strafmündig? *verwirrt guck*

> Tja, also es sollte ein vom Aussehen/Verhalten/Kleidung
> deutlich als Mitteleuropäer zu erkennender Mensch sein, wobei
> ich keine Ahnung (und leider auch kein Interesse) habe welches
> "Larp- Land" dafür geeignet wäre. Und da ist auch schon
> Frage[h]1[/h]: Ist ein festes Larp- Land und die
> Folgeerscheinungen wie die ortsansässige Religion, Lehenstreue
> (Eltern sollten aus dem Bauernstand kommen, dazu aber später
> mehr) wirklich essentiell?

Essentiell ist es nicht. Man kann auch ohne spielen (das mache ich mit meiner Zwergin, weil ich seit Jahren versuche, an Informationen über das gewünschte Hintergrundland zu kommen *grrrr*).
Aber: Mit Hintergrundland (und den Folgeerscheinungen, also den zusätzlichen Informationen) lässt es sich erheblich leichter spielen. Es macht erheblich mehr Spaß und ich finde, man spielt dann auch besser.
Denn: All die kleinen Sachen machen den Charakter aus - das Gebet abends, das Lied, das er pfeift, den Witz mit Landeshintergrund, den er erzählt, die Anekdoten über seine Kindheit, die spezifisch sind für das Land, in dem er aufgewachsen ist, die Berichte über die Gegend, aus der er kommt, deren politische und ökonomische Probleme, etc.
Wenn man den Charakter nicht in einem bestimmten Land ansiedelt, muss man all das entweder weglassen oder sich selbst ausdenken, was sehr schwierig ist. Mehr Leute haben einfach mehr Ideen.

Du musst natürlich dich nicht einem Land anschließen. Aber ich kann es nur empfehlen.

> Alterstechnisch sollte der Jüngling (eventuell auch um bessere
> Identifizierung mit dem Charakter zu ermöglichen) gleich alt
> wie ich sein, also nicht künstlich gealtert (obwohl Körpergröße
> und Statur dem nicht im Weg stehen würden).

Das ist die allerbeste Lösung.
Wobei mir auch schon gesagt wurde, man würde meinem Charakter nicht abnehmen, dass er 21 ist
Das hat irritiert; ich werde im Herbst 22 ...
Aber als ich mir dann einen Charakter gemacht hab, der ca. 13-15 ist, sah ich dafür zu alt aus ... püh, dann verrat ich mein Alter demnächst überhaupt nicht mehr!

> Er sollte aus einer Bauernfamilie kommen, um eine etwas
> gepflegtere Kleidung zu erklären vielleicht vom Lehen
> entschuldigte Freisassen o.ä.

Die Bauernfamilie kann ja auch einfach genug Geld haben, um sich ordentliche Kleidung leisten zu können. Das muss man nicht unbedingt extra erklären ;)

> Mit 14-15 sollte er vom Vater zum Heer geschickt worden sein
> (also wenn ein Land nötig ist eines mit stehendem Heer) und hat
> dort 1-2 Jahre als Waffenträger von irgendeinem Spieß
> gearbeitet haben. Jedoch ist er aus diesen Reihen abgehauen
> weil er schlecht behandelt/verfolgt (wahrscheinlich hat er sich
> an den Fressalien des Oberoffiziers gelabt) oder worden ist.
> Jedoch denke ich wird es einfacher für mich sein wenn ich
> deswegen nicht verfolgt werde (warum auch is nur ein
> unwichtiger kleiner Nichtsnutz; ersetzbar).

Hihi, das erinnert mich an den Abenteuerlichen Simplicissimus, das Buch ist wirklich zu empfehlen *gg*
Jemanden zu verfolgen dürfte in den Mittellanden ohnehin nicht einfach sein, die sind groß, unübersichtlich, viele Länder, und die wissen ja gar nicht, wo sie dich suchen sollen ...

> Kleidungstechnisch sollte es nichts extravagantes sein, jedoch
> keine abgerissene Arbeitskleidung. Als Grundlage habe ich ein
> weißes Unterhemd (eigentlich ein Beiges T-Shirt aus Leinen, der
> Unterschied ist minimal) und eine weite Leinentunika
> (langärmlig, knielang und vorne und hinten geschlitzt) die
> jedoch mangels "verbaler Ausdruckskraft meiner Beschreibung"
> von meiner Mum eher einem Kaftan ähnelt. Um dieses eher
> unförmige (aber schön anzusehende [!!!]) Eher für
> Kampf/Bewegung geeignet zu machen hätte ich mir gedacht die
> Schulterpartie (In Form eines leinenen Stoffschlauchs der in
> sich geschlossen zusammengenäht ist und in der Mitte einmal
> verdreht eine 8-Form ergibt in die man mit den Armen
> hineinzuschlüpfen um den Stoff unter den Armen etwas
> hochzubinden [denke das war jetzt nicht verständlich
> Entschuldigung ^^])

Ne, das war wirklich nicht verständlich ...
Wenn es unter den Armen (also, um die Brust) viel zu weit ist, kann man auch einfach das Ganze enger machen ;)

Sind Hemd und Kaftan langärmelig? Wenn ja, solltest du noch eine kurzärmelige Surcotte/Tunika oder eine Weste oder sowas drübertragen. Schichtenlook sieht viel besser aus als ein einzelnes Kleidungsstück.

> und die Hüfte/Taille mit einem "Gürtel" aus
> dem selben Stoff abzubinden (was jedoch vor allem beim Gürtel
> einen orientalischen Touch geben könnte *skeptisch ist*) [EDIT:
> Jetzt hab ich den Begriff den ich gesucht habe! :
> "Kummerbund"]. Die Als Beinkleid hätte ich mich für eine Hose
> (ich konnte mich mit Bruche und Beinlingen einfach nicht
> anfreunden die sehen mir zu albern aus) aus Loden entschieden,
> die ich auf Wadenhöhe hochbinde (mit einfachem Sisalstrick,
> bricht den royalen Gesamteindruck hoffentlich) Der Rest des
> Beines wird mit einem grauen/braunen Wadenwickel bedeckt (auch
> sockenähnlich über den Füßen) und am Ende mit einfachen
> Bundschuhen zusammengehalten (ich hatte vor ihn mobil zu
> halten, ist das mit Bundschuhen möglich, also... Bieten Diese
> Babyschühchen genügend Halt im Wald [oh ein Reim]?).

Ich persönlich kann in weichen Schuhen sehr gut laufen, weil ich gerne den Boden unter meinen Füßen spüre.
Es gibt Leute, die angeblich keine 3 Schritte laufen können, ohne umzuknicken. Wenn du nicht zu denen gehörst, kannst du die Bundschuhe ruhig tragen.
Bei Regen sind die aber wohl ziemlich rutschig, weil Ledersohle. Es gibt aber auch Bundschuhe mit Gummisohle.

> Lederne
> Rüstarmschienen und wollene Handschuhe mit abgeschnittenen
> Fingerspitzen komplettieren das Outfit (nicht ganz, ich suche
> noch eine passende Kopfbedeckung, hätte da an eine beige
> Bundhaube mit einem dieser gängigen Filzhüte darüber gedacht
> [könnte mir bei dieser Gelegenheit noch jemand das "blöde Hut
> Credo" erklären?]).

Auf die "Rüstarmschienen" würde ich verzichten. Das ist nämlich das, was sich so gut wie jeder als allererstes anschafft, daher ist das das totale 08/15-Accessoire. Rüstungsschutz bieten die Dinger gar nicht, und es wäre auch IT ziemlich dämlich, zuerst die Handgelenke und Unterarme zu schützen anstelle Kopf und Brust.

Zum Hut: In diesem Beitrag habe ich ein paar Hutvorschläge gemacht. Wenn du einen der "gängigen Filzhüte" nimmst, die es in jedem Larpladen gibt, würde ich die angefilzte Feder/Zweigapplikation entfernen, denn die macht den Hut auffällig, was blöd ist, weil den halt viele haben.
Hut über Bundhaube sieht ziemlich gut aus.

Das
BlöderHutCredo besagt:
Jemand, der einen blöden Hut trägt, nimmt das Spiel nicht soo ernst und zieht nicht nur verbissen seinen Charakter durch, sondern ist da, um Spaß zu haben. (Mein Lieblings-BlöderHut sieht
so aus; den habe ich in einem Jonglagebedarfladen aufgegabelt.)

Außerdem ist es gut, einen Hut zu tragen, weil noch bis vor ca. 80 Jahren NIEMAND ohne Hut rumgelaufen ist. Keinen Hut zu tragen ist also ein Symbol der Neuzeit - Leute ohne Hut sehen fast zwangsläufig modern aus.
Wenn man also einen entsprechenden Hut trägt, wertet das die Gewandung enorm auf und man sieht viel "unmoderner" aus.

> Über dem Stoffgürtel hätte ich noch einen
> hellbraunen Ledergürtel (danke Opa für diesen wunderschönen
> floralen rostigen Gürtel) an dem Kippentaschen 2 Geldkatzen
> hängen. Bei Bedarf ist die Lagerkapazität ja noch erweiterbar.

Ich würde mehr Gürteltaschen nehmen, eine Umhängetasche oder einen Rucksack. Wenn du dich erstmal mit Krimskrams (viele praktische Dinge, die nützlich oder lustig sind) eingedeckt hast, musst du die auch irgendwo unterbringen (von OT-Sachen wie Geldbörse, Taschentüchern, evtl. Autoschlüssel etc. noch gar nicht zu reden). Außerdem sieht es gut aus, behangen zu sein ...

Eine Gewandung ist schöner und wirkt vor allem um so echter, je mehr Details sie hat. Da wären z.B. Knöpfe, Borten, Stickereien, angenähte Dingen wie Federn oder Perlen, Schmuck, Glaubenssymbole ... unter dem Krimskrams-/Kleinkram-Link oben stehen auch viele Dinge, die man an den Gürtel hängen kann (beim Erbauerglauben z.B. Sanduhr oder Sense).

> In Kampfsituationen (der Charakter sollte nicht wie manche
> Soldatencharaktere immer in Kampfmontur, in Erwartung eines
> Goblinüberfalls in jedem Moment unterwegs sein sondern sich nur
> in absehbaren Schlachten zur Rüstkammer begeben) hätte ich mir
> als Waffe ein Sax , welches Horizontal auf Po-Höhe am Gürtel
> angebracht ist vorgestellt, ein Larp- tauglicher Reiterbogen
> wäre zwar vorhanden, jedoch möchte ich mir die Verantwortung
> für die Verletzungen über die hier viel diskutiert wird nicht
> zumuten (obwohl so ein Rückenköcher mit Dreipunktefestigung
> schon schwer stylish wäre ^^).

Ich finde einen Streitkolben/Axt o.ä. schöner als ein Schwert, weil das jeeeder hat, aber meinetwegen ;)
Extrem schön ist eine Scheide dafür, für den Anfang tuts aber auch ein normaler Schwerthalter.
Übrigens kommen beim Bogenschießen nicht häufiger Verletzungen vor als beim Nahkampf. Wenn du nur deswegen Bedenken hast, kannst du den Bogen ruhig einsetzen (natürlich vorher schön üben und nur Larppfeile benutzen ;) ).

> Rüstungstechnisch gefällt mir die
> die
> kurze gepolsterte Brigantine aus dem giezzener-zeughaus
> (habe gehört dass die Gambis und gepolsterten Brigantinen von
> dort annehmbar sein sollten und der Preis schreckt mich nicht
> so sehr ab wie der bei kurzen Schuppenpanzern,
> Lederbrustpanzern oder Plattenkürassen die alle auch in Frage
> kämen). Helmtechnisch hätte ich an eine gepolsterte Bundhaube
> samt Eisenhut (Bezugsquellen sil-vous plait) gedacht.

BezugsQuellenRüstung

> Ich denke für einen jüngsten Sohn aus einer Familie von
> Freisassen, der aus dem Heerlager abgehauen ist und sich nun
> die Welt ansehen und seiner inneren Verpflichtung für sein
> Vaterland zu kämpfen nachkommen will, ist das eine recht
> passende Grundlage.

Ja, Helm und Brigantine klingt nach einer sehr schönen Kombination.

> Verbesserungsvorschläge à la "bastle dir Gürteltasche xy mit
> spezifischer Vorlage z" oder "die Tunika von Laden q mit etwas
> aufgerauten Ärmelsäumen nach Schema u wäre für deine Zwecke gut
> geeignet" sind immer sehr gerne gesehen. Alle anderen Natürlich
> auch :D.

Oh, Gürteltasche basteln klingt gut. In
diesem Beitrag von mir habe ich aufgeschrieben, wie man Rucksäcke und Gürtel- sowie Umhängetaschen leicht selbst machen kann, außerdem stehen da noch mehr Hutlinks. (Du musst ein bisschen runterscrollen im Beitrag)

Es klingt aber schon alles sehr schön bei dir.

Edit: Ich sehe grade, es waren mal wieder Leute schneller als ich *gg*
Und Cartefius spricht grade Schlechtwetterkleidung an. Ich glaube, im von mir verlinkten Beitrag habe ich auch was über Wollgugeln geschrieben. Empfehle ich hiermit nochmal ;) dann wird man weniger nass bei Regen. Wenn man zusätzlich noch einen Wollumhang trägt, wird man gar nicht mehr nass.
Übrigens sieht Umhang mit Gugel drüber viel schöner aus als Umhang mit Kapuze.

dayvs GE-ve
Stefanie



Nachricht bearbeitet (Mon 12.06.06 18:36)

Sage nicht immer, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst. (Matthias Claudius)