Hi,

ein wichtiger Punkt beim LARP ist, dass man seinen Charakter durchspielt - daher auch die Irritationen, wenn ihr gleich eine Woche einplant. Eine Woche in Rolle ist kann verdammt intensiv sein oder schrecklich nerven, wenn ständig einer aus der Rolle fällt.

Dadurch, dass eine Geschichte gespielt wird ist es relativ schwierig, zwischendrin mal "Pause" zu machen - eine für die Aufgabe wichtige Person, die einen Nachmittag "unpässlich" ist, wenn man sie gerade dringend zum Spiel braucht, erzeugt Frust. Und jeder kann "wichtig" werden, und sei es nur, weil die gefundene Schriftrolle halt bei demjenigen im Rucksack steckt.

Einige Rollen sind nicht wirklich für 24h-Einsatz optimiert - sei es, weil Drow oder Vampire halt tagsüber nix zu tun haben (aber trotzdem irgendwo verblieben sein müssen, wo die anderen sie ausräuchern wollen), oder weil die Suppe zusammen mit der Maske nicht harmonieren will (als Zwerg lernt man z.B. Spaghetti und ähnliches menschliche Nahrung aus tiefster Seele zu verabscheuen). Auch 24h Kettensklave oder arroganter Chef sind nicht unbedingt leicht durchzuhaltende Rollen.

Es gibt aber auch immer wieder Leute, die weiterspielen wollen, so dass man sich schwer tut, zwischendrin zur Auflockerung andere Angebote zu machen.

Wie man typische LARP-Elemente für alle stimmig verknüpft, ist die hohe Kunst der Con-Veranstaltung. Gerade beim Feiern passt es halt oft nicht wirklich: wenn der Gegner gerade triumphierend mit dem Artefakt abgezogen ist um demnächst das Land in einen Bürgerkrieg zu stürzen, ausserdem einer den Barden gemeuchelt hat und die verbliebenen Abenteurer untereinander noch die Messer wetzen... und trotzdem will man irgendwie mit den Kumpels feiern. Auch das große Ritual der Magiergilde kann todlangweilig sein, wenn man stundenlang drumrumsteht und die Gelehrten sich noch über Details streiten.



Bernd