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Re: Schmied in Ausbildung
geschrieben von: Reinhard
Datum: 2006-10-31 12:01

Hallo,

jetzt mal nur auf LARP bezogen, reichen zwei Spitzzangen schon ziemlich aus, weil du auf Con selten Ringe herstellen wirst. Allenfalls die Kneifzange noch und fertig. Was ich noch gerne beim LARP dabei habe sind zwei Flachzangen (Breite der Fläche ca. 8-10 mm). Das ist jetzt richtig LARP-spezifisch. Die im LARP recht häufigen Hemden aus offenen Ringen neigen dazu, dass diese Ringe sich aufbiegen. Als provisorische Reparatur, kann man solche Ringe mit einer Zange greifen und mit der zweiten Zange zusammen biegen. Das bekommt man zwar auch mit den normalen Flechtzangen (eigentlich sogar besser) hin, aber dann liegt etwas mehr Werkzeug rum und die Leute, die keine Ahnung davon haben (also 90% der LARPer) haben noch mal was zusätzliches zu Staunen. Zu den verschiedenen Ringen, die ich schon angemerkt habe, noch eine Ergänzung. Besorg dir mal Draht mit quadratischem Querschnitt und mach dir daraus Ringe. Deren Festigkeit musst du dann mal mit Ringen aus Runddraht vergleichen. Viel Spass beim überrascht sein.

Wenn du natürlich extrem edel werden willst, dann kann man das bis zum Exzess hochtreiben. Da wären erst mal verschieden große Zangen, vor allem um die asiatischen Muster mit ihren superkleinen Verbindungsringen richtig hin zu bekommen. Dann kann man bei manchen Mustern mit länglichen Ringen arbeiten, da braucht man dann z.B. spezielle, flache Stäbe um die selbst zu wickeln. Ein zweiter Weg wäre das Verarbeiten von genietetem Material. Also 2 Nieten in jedem zweiten (manchmal auch jedem) Ring. Die Ringe selber zu machen ist ein Heidenaufwand. Allerdings kann man die Ringe auch kaufen und wenn man da eine kleine Dose voll dabei hat, kann man jemanden dessen Achsel an seinem Billighemd zum X-ten mal aufreißt stilecht mit vernieteten Ringen flicken und sich IT über den Verfall der Handwerkskunst aufregen. Dazu braucht es dann einen kleinen Hammer und ein Schlageisen, sowie ein Stück Hartholz als Unterlage und am besten noch ein kleines metallenes Gegenstück um das unten liegende Nietende zu formen. Das hat auch irgend einen Namen, der fällt mir aber gerade nicht ein. Dann gibt’s noch die Verrückten, die sich verschiedene Drahtstärken mit Matrizen selber ziehen und den Toplevel des Wahnsinns hält man, wenn man seinen Draht nicht zieht, sondern schmiedet.

Das ist aber wie gesagt für einen LARP-Charakter echt nicht nötig. Bereits mit den drei Zangen, ein paar verschiedenen Ringen und der Fähigkeit beschädigte Hemden echt zu flicken bist du schon bei der richtig guten Darstellung angelangt. Da würde ich dann eher an allgemeinen Sachen, wie Kleidung, Geschirr, Zelt und verschiedenem Kleinkram optimieren, als beim Kettenhemdstricken der Spezialist zu werden. Die Sachen, die ich oben geschrieben habe sind dann was für Leute, die da aus persönlichem Interesse tiefer einsteigen wollen und/oder das im Reenactement oder als experimentelle Archäologie betreiben wollen.

cu Reinhard



Thema geschrieben von Datum/Zeit
Schmied in Ausbildung Galem 2006-10-29 17:53
Re: Schmied in Ausbildung Cartefius 2006-10-29 21:14
Re: Schmied in Ausbildung Reinhard 2006-10-30 12:31
Re: Schmied in Ausbildung Schneckchen 2006-10-30 17:31
Re: Schmied in Ausbildung Galem 2006-10-30 17:39
Re: Schmied in Ausbildung Reinhard 2006-10-31 12:01
Re: Ringe zwicken Bernd Neumann 2006-11-27 11:56
No Subject Schneckchen 2006-10-30 17:33


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