Ich habe einen Holzbogen aus Esche, den ich fürs Larp nutze. Es ist mittlerweile der zweite, weil mein erster Bogen in Unkenntnis der Dinge, die geschehen können, wenn man ihn verleiht, geschrottet wurde. Sprich er ist gebrochen.

Daher ein paar Tipps nach meinen Erfahrungen:

Ein Holzbogen braucht mehr Pflege und man muss gut darauf aufpassen. Dafür ist die Optik halt einmalig.

Wenn ich mir einen Bogen heute kaufen würde, dann würde ich schauen, dass ich dort kaufe, wo die Bögen auch hergestellt werden. Denn derjenige, der den Bogen baut, kann Dir auch sagen, was man nicht machen darf und wie man seinen Bogen pflegt, damit man auch lange Freude daran hat.

Es ist ja schon einiges gesagt worden, z.B. in Bezug auf nass werden und dauerndes Aufgespanntsein. Gerade letzteres führt zu einer Vorbiegung des Bogens, dem so genannten Stringfollow. Dies führt dazu, dass die im Bogen gespeichert Kraft abnimmt und die Pfeile entsprechend kürzer fliegen. Also sollte man den Bogen nicht 24/7 aufgespannt lassen.

Neben Nässe ist jedoch auch übermäßige Hitze ein Feind des Bogens. Wenn man den Bogen mehrere Stunden im Auto bei praller Sonne gelassen hat, ist es ebenso möglich, dass er bei hoher Belastung bricht, also vorsicht und besser auskühlen lassen.

Grundsätzlich ist es gut, wenn man für den Bogen eine Hülle aus Stoff hat, wo der Bogen sauber und trocken eingepackt wird. Das sieht auch aus meiner Sicht immer professioneller aus, wenn man seinen Bogen transportiert.

Mit einer der wichtigsten Ratschläge - ich weiß aus leidvoller Erfahrung, wovon ich spreche - ist, dass man seinen Bogen nicht aus der Hand gibt, zumindest keinem Unkundigen. Solche Sachen wie überziehen oder leer abschießen sind so schnell passiert, bevor man eingreifen kann, dass irreparable Schäden entstehen. Da schließe ich mich den anderen Postern uneingeschränkt an.

Letztlich ist es neben der Glaubensfrage ob Holz oder nicht auch eine Kostenfrage. Ein ordentlicher Holzbogen kostet schnell 120€ bis 150€. Für den Einstieg wohl eher nichts. Für mich war und ist auch noch heute die Optik entscheidend. Nachdem ich meinen zweiten Bogen nach meinen Vorstellungen habe anfertigen lassen, wird es auch nie wieder was anderes als einen Holzbogen geben.

Solltest Du Dich direkt beim Bogenbauer informieren wollen, dann kann ich Dir den Jürgen Evans empfehlen, der Bögen selber baut und der Dir alle Tipps rund um den Holzbogen geben kann. Seine Internetseite heißt http://www.mittelalterliches-handwerk.de