Hallo,

SKrupaF schrieb:

> Speziell ? Nö...
>
> Mich interessiert nur ob ihr die Dinger eingecheckt bekommen
> habt oder nicht.

Da das immer Spezialgerät ist, dass eher zum Ambiente beiträgt ist das ziemlich stressfrei. Bolzen wie Pfeile durch den Waffencheck und ein Probeschuß, mit etwa 30m Reichweite und fertig. Das Gefährlichste sind die Wurfarme, die möchte ich nicht in die Hüfte bekommen.

> Das andere währen Fragen zur Geometrie, Seilart/-Stärke und
> Auslegung.

Also für LARP Verhältnisse wäre wohl ein Seilkasten mit 70x40x15cm BreitexHöhexTiefe angemessen. Als Material würde ich Multiplexplatten so um die 30mm Dicke nehmen. Wurfarme billig aus einem ausgeschlachteten Lattenrost oder man kennt einen Bogenbauer, der sich mit so was auskennt. Als Seil würde ich geflochtenes Nylon verwenden, da das eine enorme Streckgrenze hat und auf Feuchtigkeit kaum reagiert. Beides erleichtert die Einstellung der Spannung ganz erheblich.

> Kann mir z.B. Vorstellen das bei Naturseil die Federwirkung
> variiert.

jepp, ist so und vor allem bei so Spielzeuggrößen ein echtes Problem, bei richtigem Großgerät niveliert sich das ein wenig.

> Wollte eine "echte" Replika bauen und für Larp Events die
> Seilspannung drastisch reduzieren...

das ist nicht so ganz einfach, weil das dann einen Spannkraftunterschied von über Faktor 10 ergibt. Unter 500 lbs ist für eine halbwegs glaubhafte Replik totales Spielzeug, weil der Wirkungsgrad von tordierten Seilen nicht so der der Hit ist, womit so eine Ballista kaum an die Schußkraft einer ordentlichen Armbrust ran kommt und fürs LARP selbst mit Superflummimegagroßbolzen 50 lbs ganz schön übel sind. Da würde allenfalls ein komplett anderer Seilsatz gehen, aber dann müsste man die Multiplexplatten etwas dicker machen um die realistische Spannung eines z.B. 1000 lbs Seilkastens auszuhalten. Da reden wir dann über Zugkräfte im Bereich von 30.000 N und mehr, die im Seilkasten anliegen. In so einem Seilkasten sehen die paar Schnüre, die man für im LARP übliche Spannungen so braucht etwas verloren aus. Das Runterspannen einer vollen Bestückung in einer "realistischen" Torsionsballista kann man vergessen, weil die interne Reibung bei einem auf ein paar Prozent seiner eigentlichen Spannkraft getrimmten Torsionsbündel entweder zu 5m Schußweite bei 30lbs führen oder man mindestens was im 100 lbs Bereich braucht um vernünftig schießen zu können. Die dabei auftretenden Schwankungen kriegt man nie im Leben in den Griff.

Ich weiß jetzt nicht, ob du schon mal mit Torsionsbündeln gearbeitet hast. Wenn nicht, dann bau dir mal ein kleines Versuchsmodel, mit zwei Brettern in die du ca. 5 cm große Löcher bohrst und mit stabilen Streben (min. 40x40mm) auf etwa 20 cm Abstand bringst. Zieh da mal ein 8-10 mm Seil so 4 bis 5 mal durch (also 8 oder 10 Seilstränge nebeneinander. Wenn du dann von einem Besenstiel zwei Stäbe abschneidest und über die Bretter legst um das Seil zu halten und den Rest des Besenstiels (ca. 70 cm lang) in der Mitte einlegst, kannst du das Torsionsbündel mit den beiden Stäben vorspannen. Dann bringst du das ganze auf eine Spannung, dass du mit einem Drehwinkel von 45° vom Anschlag aus die Kraft, die am Ende des Besenstiels wirkt von 100N in Ruhelage auf 200 N erhöhst. Dazu den Seilkasten stabil!!! einspannen und mit einer Federwage oder 10 bzw 20 kg Gewicht messen. Das ist etwa die Spannung, die du fürs LARP brauchst. Wenn der Besenspiel nicht gebrochen ist und dir das knarzen des Holzes keine Angst macht, kannst du dann die Konstruktion auseinandernehmen und dir die Abdrücke des Seils im Holz anschauen. Und jetzt hängt es von deinem handwerklichen Geschick ab. Wenn du dir zutraust, die richtigen Materialien (Holzsorten) auszuwählen und die so zu verarbeiten, dass deine Konstrukion diese Kräfte auf Dauer aushält, dann wünsche ich dir viel Spass beim Basteln. Wenn du dir das nicht zutraust, dann lass es und spar dir die Zeit.

cu Reinhard