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Re: Kettenhemd, Schulterpartie: Trötnähte oder nicht?
geschrieben von: Bernd Neumann
Datum: 2003-09-26 08:33

Hi,

ich kenne zwar die "Kettenhemd.net"-Bauweise nicht (da kommt nur was von wegen geschlossen wg. Softwarepatenten), ich habe aber schon mit und ohne Trötnähte gestrickt:

- Trötnähte sind superaufwändig zu reparieren. wenn das gute Stück mal wieder unter den Achseln gerissen ist. Ich habe da schon genug Kettenhemden in der Hand gehabt, deren Zustand man nur noch als "Kettenverhau" beschreiben konnte. Du siehst nämlich irgendwann nicht mehr, wo im Gewirr eigentlich die Trötnaht sein sollte.
Ich persönlich würde Trötnähte nur ncoh für Kettenhemden mit wirklich massiven Ringstärken (wo halt viel seltener was dran zu machen ist) empfehlen, also (bei normalem Draht, nicht-verschweissten Ringen sind das Drahtstärken/Ringinnnendurchmesser von:) 1.6mm/7mm 1.8mm/8mm oder 2.0mm/10mm - oder für anderweitig unkaputtbares Zeug aus gutem Federstahl, vernietet...

- der Tragekomfort eines Kettenhemdes hängt hauptsächlich davon ab, was man drunter trägt, also Unterzeug mit guter Schulterpolsterung. Ausserdem ist ein Gürtel wichtig, damit nicht alles auf den Schultern hängt. Ich persönlich finde langärmelige schwere Kettenhemden eher unbequem (bei leichterem Gewebe für unter die Tunika mag das anders sein) und bevorzuge da die ½-Arm-Variante mit Unterarmschienen dazu.

- Vergiss den Meuchelschutz. Ein Kettenhemd bis unters Kinn mit dem Kragen von tempora nostra zuzuknüpfen wird ziemlich unbequem und warm im Sommer (du musst Dir quasi einen ambientigen Rollkragenpullover drunterdenken, weil Ringe auf blanker Haut ist auch *bäh*). Ausserdem haben die seltenen guten Meuchler genug andere Stellen, an denen man was machen kann und auch den Dreikant-Rüstungsstecher dabei, um durchs Kettenhemd durchzukommen. Bei den schlechten Meuchlern bist Du mit einer Kettenhaube mit guter Polsterung drunter auf der sichereren Seite - schließlich wird auch bisweilen gepömpft.


- ich habe als einfache Variante mit geschlossenen Achseln folgendes gestrickt:
1. Poncho-Überwurf mit Kopfloch
2. um den Bauch mit seitlichen Rechtecken geschlossen, bis ca. Taillenhöhe.
3. querliegende Armstücke oben an die Schultern drangenäht, da ist also keine Naht, da es einfach im Muster weitergeht. Die Armröhren sind bis ca. zum Schultergelenkpunkt drangenäht.
4. Die Rechtecke seitlich werden durch eine Trötnaht in der Mitte erweitert und so weit nach oben fortgesetzt, bis sie die Höhe der Arme erreichen.
5. Die in einer Reihe liegenden Ringe des Brustkorb-Trötnaht-Gebildes und der querliegenden Arm-Unterseite werden durch eine "hält-ewig-Chaosnaht" irgendwie zusammengenäht. Schau, dass Du eine gerade Zahl von in-Reihe-liegenden Ringen je querliegendem Ring zusammenbekommst (je nachdem, wie tief Du die Trötnaht unten anfangen lässt). Das wird überraschend gleichmäßig.


Bernd



Thema geschrieben von Datum/Zeit
Kettenhemd, Schulterpartie: Trötnähte oder nicht? Feanardil 2003-09-25 20:10
Re: Kettenhemd, Schulterpartie: Trötnähte oder nicht? Bernd Neumann 2003-09-26 08:33
Re: Kettenhemd, Schulterpartie: Trötnähte oder nicht? Feanardil 2003-09-26 11:14
Re: Kettenhemd, Schulterpartie: Trötnähte oder nicht? Rodrigo 2003-09-26 14:03
Re: Kettenhemd, Schulterpartie: Trötnähte oder nicht? Feanardil 2003-09-26 15:08
Re: Kettenhemd, Schulterpartie: Trötnähte oder nicht? Feanardil 2003-09-26 11:14
Re: Kettenhemd.net URL Asgardson 2003-09-26 13:58
Re: Kettenhemd, Schulterpartie: Trötnähte oder nicht? Feanardil 2003-09-26 11:14
Admin, bitte Triplepost löschen Feanardil 2003-09-26 11:15


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