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[Bericht] Rottenfels 1
geschrieben von: Andreas Kruck
Datum: 2007-11-04 22:44

Rückblick: Rottenfels 1

Orga: Henkershaufen
Datum: 02.11.07 - 04.11.07
Ort: Zeltlagerplatz Berlin-Heiligensee
Preis: 38-55€ für SCs, 15-25€ für NSCs

Orga & SL

Dies war der erste Con der Orga, das muß man bei der folgenden Kritik immer im Hinterkopf behalten. Zudem fiel ein Spielleiter wegen Krankheit kurzfristig aus.

Vom organistatorischen Standpunkt her gab es außer der Time-In-Verzögerung am ersten Tag keine Patzer, von denen ich mitbekommen hätte. Zwischenzeitlich war das Klopapier aufgebraucht - dies wurde aber kurzfristig nachbesorgt ;)

Die SL war stets freundlich und meist gut erreichbar. Aufgrund der Unerfahrenheit gab es aber einige "handwerkliche" Defizite.

So kam es hin und wieder vor, daß man z.B. einige Zeit auf die für einen gewissen Handlungsstrang zuständige SL warten mußte.

Oder man war unvorbereitet auf Spieleraktionen, so daß diese teilweise in brachialer Weise auf den nächsten Tag verschoben wurden.

Auch die NSC-Koordination klappte nicht so ganz, so daß man teilweise recht lange warten und wiederholte Male in den Wald hineinlaufen mußte, bis die NSCs endlich fertig waren.

Dies gipfelte am letzten Abend darin, daß der Initiator-NSC (Mutter mit verschlepptem Kind) für das Finale zwar ins Lager geschickt wurde, die NSCs aber noch nicht fertig waren. So mußte man sage und schreibe drei Mal auf den ollen Hügel klettern, bis die NSCs da waren.

Hin und wieder riss ob des hügeligen Terrains und der Entfernung der Funkkontakt zwischen den SLs ab. Hier hätte man z.B. jemanden mit Funke in den Wald stellen können, der dann "Relaisstation" gespielt hätte.

Solcher Defizite gab es noch Einige mehr, ich schiebe das aber auf die Unerfahrenheit des Teams.

Bei allen Defiziten hat sich die SL aber jederzeit Mühe gegeben und ist auch bei größerem Chaos stets freundlich und umgänglich geblieben. Außerdem war kein Mißtrauen den Spielern gegenüber zu spüren. Auch ältere, mächtigere Charaktere wurden problemlos zugelassen und spielen gelassen.

Meine Tips fürs nächste Mal:
- Jede SL kennt den gesamten Plot und kann entsprechend handeln
- Wenn der Funkkontakt abreißt, jemanden auf halbem Wege in den Wald stellen, zum "Relaisstation-Spielen"
- In der Lage sein, rund um die Uhr NSCs für Spielaktionen bereitzustellen.
- Hin und wieder mal durchs Lager gehen und die Spieler fragen, wie die Stimmung so ist, ob es Verbesserunsvorschläge gibt, usw.
- Die NSC-Koordination verbessern, so daß ein Plot unmittelbar nach dessen Inititiation gespielt werden kann

Location
Nett, für eine Location innerhalb des Stadtgebietes von Berlin sogar sehr nett:

Zeltlagerplatz mit Gruppenhaus im Berliner Forst Tegel gelegen.

Es war erfreulich viel bespielbarer Wald vorhanden. Dank November und miesem Wetter hielt sich der Publikumsverkehr in Grenzen, im Sommer jedoch ist das bestimmt anders.

Die Einrichtung der Zimmer war sehr einfach, teilweise auch etwas schäbig (Schimmel an der Decke, defektes Licht, ...), aber dennoch tragbar.

Die Sanitären Einrichtungen waren einfach aber ausreichend. Für Reinigung und Klopapier wurde gesorgt.

Preis
Mit 38€ (Zelter) und 45€ (Hausschläfer) für SCs in der ersten Preisstaffel war der Con recht günstig - vor Allem, wenn man bedenkt, daß die NSCs (15€) über die SC-Beiträge subventioniert wurden.

Plot
Durchwachsen.

Der Con begann recht vielversprechend und versprach eine erfreulich hohe Spannungskurve. Diese Spannungskurve ließ jedoch bereits am ersten Abend deutlich nach, als unsere nächtliche Expedition in den Wald auf Biegen und Brechen verhindert und auf den nächsten Tag verlegt wurde.

Anschließend war für mich leider etwas die Luft heraus. Auch die letztendlich stattfindende Expedition in den Wald verlief für mich etwas fade:

Am Ritualplatz der Kultisten hätte man uns z.B. richtig derbe einschenken können. Ein Schauplatz eines dunklen Rituals bietet immer viele Möglichkeiten, guten Charakteren ordentlich einen Mitzugeben. Sei es durch Ritualtätigkeiten, die erst unterbunden und negiert werden müssen, sei es durch Segnungen, die erst durchgeführ werden müssen oder sei es durch den guten alten "SchuVoGu" (Schutz vor Gutem: d.h. eine Barriere, die von "guten" Charakteren nicht übertreten werden kann).

So gab es aber leider nur zwei Wellen von Kanonenfutter-Kultisten ohne jede magische/klerikale Unterstützung.

Der Orkangriff aufs Spielerlager etwas später am Nachmittag versprach noch einmal etwas Spannung, nahmen die uns doch gut auseinander, aber auch das war leider schnell vorbei.

Die Schatzsuche war recht nett organisiert, allerdings kam mir das Auftauchen der Schatzkartenfragmente rechlich willkürlich vor. Außerdem fand ich es etwas unglücklich, daß mit dem einzig entscheidenden Kartenteil genug Information vorhanden war, den Schatz zu finden. Hier hätte man z.B. die notwendige Information auf noch mehr Teile verteilen können.

Die Arenakämpfe habe ich nicht mitbekommen, deswegen schreibe ich nichts dazu.

Insgesamt hat mir der globale rote Faden gefehlt, der das Alles zu einem großen Gesamtbild zusammenfügt.

NSC
Durchwachsen.

Mit den meisten NSCs hatte ich sehr schöne Kämpfe!

Allerdings gab es auch Vollspaten, die immer wieder unkontrolliert und rücksichtslos in die Schlachtreihen hineingestürmt sind. Nicht, daß ich per se etwas gegen Chargen, Drücken und Rempeln hätte - wenn ich aber den Eindruck habe, mein Gegenüber geht nicht kontrolliert vor, hört bei mir der Spaß sehr schnell auf.

Hier hätte ich mir schnelleres und beherzteres Eingreifen der SL gewünscht.

Den schönsten Kampf hatte ich mit einem Ork hinter dem Traak-Zelt, der mir ein sehr schönes Duell lieferte. Meinen Dank dafür!

Ausstattung
Die Aussattung war in Ordnung.

Kultisten sahen wie Kultisten aus, der Friedhof war recht nett.

Vom "Versprochenen" Kunstblut habe nicht nicht viel mitbekommen ;)

Recht schick waren die Orks, ich nehme aber an, daß dort verstärkt eigene Ausrüstung der NSCs zum Einsatz kam.

Mitspieler
Ebenfalls durchwachsen.

Mit etlichen Spielern hatte ich sehr schönes Spiel, auch außerhalb des Sha'Tar-Schicksalsorden-Drachenorden-Klüngels.

Auf der anderen Seite gab es aber auch Leute, über die ich nicht so erfreut war. Das Gepöbel einiger Söldner ging mir z.B. deutlich zu weit, so daß ich nicht mehr wußte, ob alles wirklich noch IT gemeint war.

Insgesamt fand ich es schade, daß so wenig Zusammenhalt innerhalb der Spielerschaft entstand. Es gab irgendwie 35 Kleingruppen, die alle ihr eigenes Süppchen kochten und kaum miteinander interagierten. Ich möchte mich hier gar nicht ausnehmen, weil auch ich vor Allem in meinem Klüngel unterwegs war - trotzdem fand ich es schade.

Und bei Leuten, die besoffen vom Balkon! kotzen, kann ich echt nur mit dem Kopf schütteln. Ich war in meinem Leben auch schon voll bis Oberkante Unterlippe, inkl. Status 17 (Herz, Lunge, Kreislauf, Verlust der Muttersprache, keine höhere Gehirnfunktion), und habe dennoch immer ein Klo einen Busch oder ähnliches zum Reihern gefunden.

Fazit
Es hat Spaß gemacht. Wirklich!

Für den ersten Con einer Orga eine grundsolide Leistung, ohne besonders große Patzer.

In der Orga liegt Potential, das ich gern entfaltet und entwickelt sehen würde. Daher werde ich sicher, so es Zeit und Geld denn zulassen, auch auf dem nächsten Rottenfels zugegen sein.

Andreas Kruck
aka Heinrik vom Drachenorden

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"Manche Leute drücken nur ein Auge zu, damit sie besser zielen können!" (Billy Wilder)



Thema geschrieben von Datum/Zeit
[Bericht] Rottenfels 1 Andreas Kruck 2007-11-04 22:44
der "Rotten" ist auch ein Fluss Meister Habakuk 2007-11-05 08:24
Re: der "Rotten" ist auch ein Fluss Fritz 2007-11-08 07:49
Re: [Bericht] Rottenfels 1 Fritz 2007-11-14 20:44


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