Die Location: Bayrische Staatskanzlei und das Plenum in Berlin
Das Setting: Die Durchsetzung des Waffengesetzes hat 'mal wieder grandios versagt. Es hat Tote gegeben, und BILD faselt was von "Die Politik muß handeln".
Das Problem: Eigentlich müßte man die Polizei, Staatsanwaltschaften und Richter aufstocken, mehr Lehrer einstellen und bessere Betreuungsangebote für Jugendliche schaffen.
Das große Problem: Um die Wahlgeschenke an die geneigten Lobbyisten zu finanzieren, hat man gerade eben in genau diesen Bereichen ein ordentliches Sparprogramm verabschiedet.
Das ganz große Problem: Die Presse könnte diesen Sachverhalt aufgreifen.

Die Lösung: "Killerspiele", ein schlagkräftiges Buzzword! Schon x-mal erprobt, um die "Lufthoheit über den Stammtischen" zurückzugewinnen.
Der Lösungsweg: Der gerade amtierende bayrische Innenminister beißt ins nächst beste Mikrofon und fordert ein Verbot von "Killerspiele"

Die Enschlacht: Die Zeitungen diskutieren sich die Köpfe heiß, die Politik zeigt Härte, nur ein paar Unverbesserliche weisen verschüchtert darauf hin, daß die Toten nicht durch Pixel, sondern duch echte Munition ums Leben gekommen sind. Manchmal wird auch noch vorsichtig darauf hingewiesen, daß der Konsum von "Killerspiele" im vorliegenden Fall vielleicht nur ein Symptom, und gar nicht die Ursache war.

Das Finale: Man streitet sich noch eine Weile über die Definition von "Killerspiele" und jagt derweil die nächst Sau durch's Dorf resp. die Presse. Alle haben mitbekommen, wie die Bayern hart durchgegriffen haben und die Sonntagsumfrage stimmt auch wieder.

Bis zum nächsten Amoklauf....

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P.S.: Wer hier "Ironie", "Sarkasmus" und andere seltsame Fremdwörter findet, darf sie behalten.