Bilsei! Darf ich mal probehalber einen "Gegenüber-Standpunkt" einnehmen?
aber zuerst will ich auch das Lob & Dank für Gänsekiels Verarbeitungsaufwand loswerden! (also für den Aufwand, den Master G. für die Verarbeitung der Daten hatte - nicht für den Aufwand, die Vorlagen oder gar ihn selbst "zu verarbeiten".. das wäre ja dann Eigenlob .. ui, ich schreib schon wie Lucy..:-)

Ich meine, die Grafiken zeigen nicht das tatsächliche Kosten-Bild in der Larp-Szene, was ein einzelner Spieler auf sich nimmt, um das Hobby auszuüben.
Ein Spieler richtet sich nach den Beträgen, die er zahlen kann und wählt entsprechend die Cons aus. Wenn also allgemein über ein Teurer-Werden geklagt wird, hängt das auch damit zusammen:
- es gibt laufend mehr Möglichkeiten, sich von noch mehr Larphändlern Ausstattung zu kaufen = der Spieler will mehr haben an Gewandung und Waffen; er sieht nicht die reinen Con-Preise, sondern zählt das dazu.
- der Spieler nimmt an mehr Cons teil, weil die Saison jetzt das ganze Jahr dauert und weil viel mehr Angebote sind = also gibt er gesamthaft mehr aus.
- oder umgekehrt: wenn der Spieler denselben Betrag wie sagen wir zwei Jahre zuvor für Larp einplant, dann kann er (für diese Gesamtkosten) an weniger Events mitmachen, weil eben noch die Ausstattungs- und auch die Reisekosten dazukommen (das Jammern über zuviele Fahrkilometer hören wir sogar von Master Robert, der doch ein fleissiger Congänger ist/war..:-)

Es könnte sogar sein, dass der Aufwand, den eine Orga für ihren Con betreibt, punkto Fundus, Requisiten, Spezialeffekte kleiner wird; erstens, um angestiegene Tarife der Locations auszugleichen und zweitens, um die Beiträge nicht erhöhen zu müssen. Die Statistik bislang sagt ja nichts aus über das, was wirklich im Beitrag enthalten ist, oder? (Da werden also Sachen weggelassen, die früher inbegriffen waren wie Shuttle vom Bahnhof, Getränke, Verbrauchsmaterial wie Beleuchtungsmittel, Utensilien für Heiler und Magier, Spesenrückzahlung an SLs - evtl. kommen auch andere Beträge nicht mehr so locker in die Con-Kasse, zb wenn Händler vor Ort sind).

Müssen wir nicht unterschiedlich buchende Spieler-Typen nehmen?:
- der Stammspieler, der immer bei derselben Orga bucht (er wird am deutlichsten merken, wenn die mit dem T'beitrag in die Höhe gehen).
- der Terminspieler, der nur an bestimmten Daten larpen kann und die Cons nach persönlichen Kriterien auswählt (für ihn wird das Vergleichen am schwierigsten).
- der Budgetspieler, der seine Aktivitäten wirklich nach seinem Geldbeutel richtet (er mag das Gefühl haben, dass er weniger oft unterwegs ist - doch da kommen alle Kostenfaktoren zusammen, nicht nur der T'beitrag).

Die Statistikdaten geben dem Spieler also keine direkte Entscheidungshilfe.
Aber den Orgas geben sie sowas wie eine Richtlinie - wer nicht nahe am Durchschnitt bleibt mit den T'beiträgen, muss dann akzeptieren, dass das Segment der ihn Auswählenden wesentlich kleiner ist, (bei ganz billigen Cons wahrscheinlich auch, weil der Spieler ja doch Ansprüche stellt).

Und dann finde ich noch, dass kein klares & wahres Abbild vorliegen kann, solange noch Unterschiede sind beim Zählen der Con-Tage und zwischen den SC und NSC-Preisen, und sowieso den Staffelpreisen (denn "dank" diesen Schlupflöchern kann der Spieler für sich immer noch die Teilnahmevarianten finden, die für ihn erschwinglich sind).
Wie wäre es mal mit einer Statistik: Vergleich der Gesamt-Con-Kosten, umgerechnet zb. auf 50 Leute und 50 Stunden? (Ich nehme an, das Ermitteln der nötigen Daten ist unmöglich, weil die Orgas nicht Auskunft geben usw.)

Alle reden dann bei ihren kurzgefassten Con-Reviews von Preis/Leistungs-Verhältnis - und da erstaunt's mich kaum, dass für den gleichen Anlass die Beurteilung sehr auseinanderdriften kann, weil besonders auf der Leistungs-Seite mehr als die Hälfte nur gefühlsmässig erfasst werden kann.

Meistenste Grüsse. Habakuk.