Meister Habakuk schrieb:

> Bilshifa! Immer, wenn in Berichten EIN DUNGEON erwähnt wird,
> schimmert sowas wie Standards durch:
> a) für DUNGEON braucht's NSCs

Irgendwie muß ein Dungeon spannend sein, das ist völlig ohne NSC und/oder Technik-SL (vom Strippenzieher bis zum Lichtjockey) sehr schwer, fidnest Du nicht auch ?

> b) der DUNGEON wird speziell in der Conausschreibung
> angepriesen, fast als separates Plot-Element.

Ist eine Seuche und zeugt für mich oft davon, das die SL den Rest ihres Cons im Grunde selber für weit weniger spannend halten.

> c) der DUNGEON wird von einer OT-Techniker-Crew gebaut.

naja OT muß er irgendwie aufgebaut/eingerichtet/dekoriert werden...

> d) der DUNGEON besteht aus aneinandergefügten Gängen und
> Kammern mit Fallen und Hindernissen (lebende Gegner, Monster,
> Dinge, Zustände wie schlüpfrig, nebelvoll, lärmig..) und
> Schätzen.

Ist im Grunde aber die alte Orpheus bzw Kreta Angelegenheit. Das Dungeon hat, bedingt durch die Vorlagen des Altertums, nun einmal genau diese Aufgabe: Ein Gewirr von Gängen, eventuell mit Labyrinthischem Charakter, in dem der Held dick aufs Maul kriegt, bevor er dann durch eine List, die jeder ausser seinem Widersacher sofort erkennt, rauskommt.

> e) Baumaterial für DUNGEON sind Dachlatten, schwarze
> Tuch/Plasticplanen.

Da herrscht ein großer Mangel an Kreativität - Dieser Magel ist im Grunde aber nicht höher oder niedriger als im Rest der Larpszene auch.

> f) Spieler dürfen wie Besuchergruppen zum Museum geordnet rein,
> müssen manchmal lange warten.

Zum K*tz*n !!! So erlebt in Dutzenden von Fällen, nur einmal wirklich ganz anders (siehe Beispiel unten). Hab ich sogar mal mit einer Türsteher SL erlebt - wie im Phantasialand....

> g) In einem Con kann immer nur ein kleiner Teil der SCs den
> DUNGEON erleben. Die andern Reporter äussern sich "bedauernd".

Beim Thema Dungeon setzt für viele das Rollenspiel aus und diese fragen sich dann: Hab ich Lust auf Geisterbahn oder nicht ?

Einige SL sparen sich leider eine Begründung für die Existenz des Dungeons, weshalb auch nur wenige Charaktere einen Grund hätten dort rein zugehen, wenn dort nicht (mal wieder *gähn*) das Plot-Lösungs-Artefakt rumliegt.

Also bleiben, die charaktertreu agierenden Spieler in vielen Fällen auch draußen.


> Fast erwarte ich, dass es in jedem Teil Deutschlands eine
> Mietmannschaft gibt, die ihren DUNGEON verladebereit auf zwei
> Kleinlastern gestapelt hat - ist nur noch dem Plot anzupassen:
> ob Spinnen, Untote, Zwergenhorte oder nur Hortensienzucht
> themabestimmend sind:-)

was aber auch nicht uncool ist

>
> Wo gab's denn mal wirklich aussergewöhnliche originelle
> logische DUNGEONS? Wie sahen die aus? Was kostete das pro
> Teilnehmer zusätzlich?
> (Lasst uns einen DUNGEON-Almanach oder -Reiseführer schreiben!)
> Meistenste Grüsse. Habakuk.



Mein schönstes Dungeon Erlebnis

Es war Sommer in Wüllmersen und die Aldarien Orga veranstalte in dem malerischen Wasserschlößchen den Teil VI (oder VII ich weiß nicht mehr genau, lange her) ihrer damaligen Kampagne.

Ich war NSC und es ist wie gesagt, lange her, daher weiß ich nicht mehr genau alle Plotzusammenhänge und es geht hier ja auch um das Dungeon. Ich möchte aber humoris causa doch dies kleine Ereigniss vorausschicken:

Grundplot in Kurzfassung: Die heilige Johanna (Leitstern des Guten) und die Tochter des Orkhäuptlings (böse böse) hatten aus irgendeinem Grund die Körper getauscht.

Ich erinnere mich an ca 30 Orks und etwa 500 Gesamtteilnehmer.

Eines Tages (nach vielen Verhandlungen, Schlachten, Überfallen, mindestens einem Dutzend toten Spielercharakteren usw...) kamen 3 Orks munter auf denn Innenhof spaziert und wurden von niemandem aufgehalten. Dort brüllten sie dann nach einem Verhandlungspartner, der dann auch einige Minuten später kam.

Die Orks hatten einen lustigen Vorschlag: "Wir nehmen den Körper der heiligen Johanna mit in unser Lager, verwandeln die beiden wieder in den richtigen Körper und schicken dann Eure wieder zu Euch zurück"

schließt kurz die Augen und denkt Euch was ihr als Anführer einer Vielköpfigen Gruppe in einem Kreis von mindestens 300 Spieer-Helden diesen Orks gesagt hättet ?

Hättet Ihr etwas gesagt ?

nun ja, der anwesende Verhandlungspartner, sagte etwas, nämlich: Die liegt in dem Zelt da drüben, wartet ich leuchte Euch.

...

...

...

Es war das erste mal, das ich einen SL weinen sah.



zum Dungeon:

Diese war in dem ruinösen Turm des Schloßes untergebracht. Ein Kellergeschoß, das mit Fallen und Monstern versehen war, ein Zwischengeschoss mit kleinen Fenstern und Schießscharten, in dem man kaum nebeneinander gehen konnte. Und oben dann ein Schlachtplatz, auf dem man zwischen eingefallenen Mauern auf 2 Plateaus mit 30-50 Leuten schick kämpfen konnte.

Die fallen waren in fast allen Fällen rein mechanisch und konnten mit viel Geschick auch entschärft werden. Blöd vielleicht, aber lustig bestimmt, war der Moment, als sich ca 30 Spieler vor einer Tür knubbelten , die ging auf und ein Schwungbalken sauste ihnen entgegen, rammte sich in die Masse, woraufhin diese in sich zusammensackte. So weit so schön, doch einer fiel auf die Auslöerplatte für den Giftnebel (Nebelmaschine) und entleerte (da der Charakter bewußtlos liegenblieb) den gesamten Kanister in das Dungeon und hüllte sämtliche anwesenden Charaktere in den giftigen Nebel....

UND: Dieses Dungeon hatte sogar Imps und einen Troll um Fallen IT zu reparieren !!!

In dem gesamten Con war aber auf Spielerseite irgendwie der Wurm drin, denn:

(die Erinnerung kommt wieder)

Mit diesem Dungeon hing ein Portal zusammen das in die Chaosebene führte. Im Dungeon sollte sich wohl der Schlüssel befinden um das Protal zu schließen. Was auch dringend notwendig schien, denn es kamen am laufenden Band hoch gerüstete Chaoskrieger heraus, die irgendwelche Passanten umschlugen höhnisch lachten und wieder gingen.

Als nach drei Tagen, sich immer noch keiner von den mindestens 100 anwesenden Zauberkundigen bequemte, die nähe zu untersuchen und auch die Krieger im täglichen morden keinerlei Anlass sahen, dort wenigstens Wachen oder eine symboliche Grenze zu ziehen, hingen zwei hurtige kleine Imps ein Schild an das Tor: Durchgang bitte freihalten !

So landete auch an der Tür des Dungeons am zweiten oder dritten Tag ein Schild, denn die SL setzte stark auf die Wirkung der umgekehrten Psychologie: Behtrehdten Ferpohdten - stand dort zu lesen. Und die braven Spieler hielten sich dran.

Erst als eine Gruppe von gelangweilten Dungeon-NSC (von denen 24h am Tag etwa 20 in Wechselschichten für das Dungeon eingesetzt waren) beschloss scih Bauerklamotten anzuziehen und selber reinzugehen, folgten vereinzelt Spieler .

In den meisten Fällen hieß es in einem der schönsten Dungeons, die ich je erlebte:

Meister ! Eure Kreaturen bekämpfen sich gegenseitig !



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Spielen und Spielen lassen....

macht Ihr mal ....