Hallo Lyras.

Es *gibt* die Methode, Schwertkampf - und auch Larpkampf - durch Schmerz zu vermitteln. Die Idee dahinter ist, daß man zum einen durch das Bestreben, den Schmerz zu vermeiden, schneller lernt. Zum anderen ist es möglich, durch Schmerz und psychologische Überforderung bestimmte (Lern-)blockaden bei einem Schüler zu durchbrechen.
Unter bestimmten (!) Umständen funktioniert das m.E. auch.

Es erfordert einen Schüler, der diese Methode will (!!!) und bei dem sie anschlägt (der nicht einfach nur so in sich zusammenfällt). Und es erfordert einen Lehrer, der den Schüler gut kennt, ein System hat und genau beurteilen kann, wie weit zu gehen ist.

Bei diesem System geht es nicht darum, daß der Schüler gezielt an einem bestimmten Punkt zerbrochen wird (gibt es auch), wozu es gehören würde, daß alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, also auch wild um sich schlagen, benutzt würden. Das unterschiedlich fest zuschlagen ist dabei nur eine Frage der Gerechtigkeit, nicht eine Notwendigkeit des Systems.

Ich persönlich bin kein Fan des "Lernen durch Schmerz", weil ich es normalerweise für völlig unnötig halte. Das braucht praktisch niemand. Ich gehöre auch nicht zu denjenigen, die blaue Flecken oder Narben für ein Statussymbol halten.
Und bei diejenigen, bei denen diese Methode "notwendig" wäre, ergibt sich die Frage, ob es für ein *Hobby* wirklich notwendig ist, den Weg zu gehen.


Das, was Du erzählst, hört sich aber anders an. Ganz anders!

Es fehlt vor allem der wichtigste Punkt, nämlich der Konsens zwischen Lehrer und Schüler. Und da dies das erste Training war, ist eine Beurteilung von Dir garnicht möglich. Zudem scheinst Du Anfänger zu sein. Das von mir beschriebene ist aber nur für Fortgeschrittene sinnvoll.

Es hört sich nach jemandem an, der beweisen muß, wie "hart" er doch ist. Das gibt es nach meinen Beobachtungen sehr häufig. Meistens ist das nicht mir einem systematischen Training (Übungen, Erklärungen, etc.) verbunden, sondern beinhaltet eine mehr oder weniger zufällige Klopperei, bei denen die Anfänger erstmal ordentlich verdroschen werden.

Das gibt es leider nicht nur im Larpbereich. Wir hatten mal zwei Mädels, die vom Karate kamen, wo sie an eine sehr seltsame Schule geraten zu sein schienen. Die hatten sich schon so an ihr Leben als Pratze auf zwei Beinen gewöhnt, daß sie sehr erstaunt waren, daß es auch etwas anderes gibt.

Wer war denn der Trainer bzw. wie heißt die Gruppe?

Gruß,
Michael