Hi... ich hab ja grad einen Conbericht zum Thema Akron vs Aredroque geschrieben, tolles Con übrigens, aber hier ist mir persönlich etwas aufgefallen, das ich mal zur Diskussion stellen möchte.

Ich bin dort - weil es ja ein Schlachtencon war - mit einem ganz einfach gestrickten Soldaten hingegangen. Mein Guntram Ochsenstriegel konnte nix anderes ausser eine Waffe in der Hand halten und damit Kämpfen. Er hatte keine Titel, keine Extras, war ein 60 Punkte Anfangscharakter mit Lesen und Schreiben sowie Feuermachen... ;O)))))

Ich hab mir die Arbeit gemacht, im Aredroque Lager mal rumzufragen. Und kam dann auf eine tolle Quote. Knapp 40 Soldaten, der Rest war irgendwas mit Offizier und/oder Adelstitel.

Der geflügeltste Spruch des ganzen Cons kam morgens um 2 uhr von einem der Oberbefehlshaber der Wachen, als ENDLICH mal Ablösung kommen sollte.

"Ist hier irgendeiner nicht Adelig - der macht jetzt Wache...".

Natürlich kam die Ablösung entweder nicht oder es fanden sich einige, die dann nach 10 Minuten wieder gegangen sind. Seltene Ausnahmen fanden sich dann in einer Freifrau, einer elfischen Baroness und ein paar Rittern sowie 1, 2 Offizieren die dann auch mal eine Schicht übernahmen.

Das Ende vom Lied war, das einige Truppenteile dann zwischen 4 und 8 Stunden Wache und Patroullie schoben und irgendwann dann am Morgen wenigstens die Solanier ihre Kinder (Junglarper im unteren Teenageralter) an den Grenzzaun stellten.

Anwesene Söldner bzw. "Abenteurer" waren beim Wort "Wacheinteilung" auch ganz fix weg oder hatten passende Ausreden...

Es war zwar stressig und man bekam fast keinen Schlaf, aber irgendwie war es seeehr cool, mal einen normalen Soldaten zu spielen. Ich mein, wann wird man schon mal vom allerobersten Heerführer persönlich geweckt, der rumgackert wie ein zum Schlachten ausgesuchtes Huhn und in Panik alle zum Anrödeln für nix und wieder nix befielt, oder von der kaotzischen Heeresleitung - weil man ja schon angerödelt war - um 4 Uhr Morgens dann dazu verdonnert wird mit zwei weiteren Soldaten auf 20 Meter Holzzaun aufzupassen, wo eh niemand hätte angreifen können, weil hinter diesem Zaun nur dichtestes Gestrüpp war und ein IT tödlicher Reissender Fluss dahinter... und "flussoberhalb" das OFFENE TOR ohne Palisade zum Lagerkern war an dem man hätte vorbeimüssen... um sich dann durch die Dornenhecke zu kämpfen um über den Zaun zu steigen und zwischen den Zelten hätte durchsteigen müssen....

Nun ja. Was mich auch seeehr amüsiert hat ist der Umstand, den ich schon so auf dem "Wege nach Aredroc" Schlachtencon ein paar Jahre zuvor und dem "Beilstein&Friends vs. Dunkles Reich SoFi Con" kennengelernt hatte.

Mehrere Gruppen treffen sich, um Gemeinsam gegen einen Feind zu kämpfen und einer hat Heeresleitung und dann wird gleich mal OFFEN vor allen anderen Widersprochen, Befehle verweigert und nicht angenommen bzw. sich herausgeredet, das "ihre" Gruppe dafür nicht zuständig sei...

Zurück also zum Thema:

Jeder will Häuptling sein, hat aber keine Indianer. Jeder weiss es immer besser, aber Grosse Klappe und nix dahinter. Ist schon komisch. Und wahnsinnig Amüsant. Ich spiel für die nächste Schlacht SOFORT wieder einen einfachen Soldaten Marke "Schweijk" - das ist purer Fun, zusehen zu können, wie sich vor einem gleich zwei Offiziere darum streiten, wer einen rumbefehlen darf... Klasse. Ganz grosses Kino. Das ist es echt wert, dafür dann alleine Wache zu schieben oder rumgehetzt zu werden. Man sieht als Soldat sofort, wer Eier in der Hose hat, wer eine Schwanzverlängerung für seinen Realalltag braucht und wer gerade sein geistiges PMS auslebt.

Danke übrigens an die nette Dame vom Mash und die nette Dame vom hinkenden Einhorn für den Kaffee und das Streicheln meiner geschwollenen Zynismusdrüse.... ;o))))

Ich geh ehrlich NUR noch als Soldat auf ein Schlachtencon. Man will ja mal was Besonderes sein... Wenns so weiter geht, finde ich bestimmt ein Schlachtencon, wo ich mal der EINZIGSTE bin.

Robert "Guntram Ochsenstriegel" Waldhans