Hi,

>>ich kann ja grade mal das Schwert grade halten

also übertriffst Du die meisten LARPer?! ;-)

Ich sehe kein Problem, wenn Du sagst "ich war da drei Monate" statt "ich war da eine Woche" - es wird Dich deshalb keiner für begriffsstutzig halten. Schließlich musstest du ja auch noch die Rüstung des Wachhauptmanns polieren *eg*

>> Vielleicht sinds halt keine Magier, tun nur so,

Warum extra kompliziert? Ein örtlicher etablierter Kult ist doch viel logischer als obskure Fremde, denen die Bauern angeblich ihr Überleben anvertrauen, nur weil sie einen spitzen Hut aufhaben. Ohne Feldsegen gibts vielleicht ein Unwetter, Oma verhungert im Winter, kann keine Kräuter mehr sammeln, im Frühjahr verreckt deshalb der eine Pflugochse der im Hungerwinter nicht verspeist wurde an Maul- und Klauenseuche, die Ernte fällt flach und das nächste Frühjahr erlebt nur das halbe Dorf.
Ne, du - der jährliche Feldsegen ist nix, was man mal so lala erledigen läßt, da müssen anerkannte Gottheit-Dorfbevölkerungs-Kontaktleute (aka "Priester") ans Werk. Genau deshalb kriegst Du auch die Kutte, eben weil Du als Begleitperson was hermachen sollst.
Ob die "Priester" durch ihre Fürsprache wirklich was bewirken sei dahingestellt, Du brauchst das nicht "beweisen", eben weil Du dran glaubst. Atheisten und Agnostiker sollten gerade unter LARP-Bauernburschen nicht vorkommen.

>>nehmen sie halt immer neue leute mit.
Hättest Du die Geschichte Deines Landes studiert, wüsstest Du von der Entwicklung, die zu dem ständigen Wechsel der Begleiter geführt hat. ;-)
Es gab nämlich einige alteingesessene Familien die sich für was besonderes hielten und deshalb das "Amt" des Priester-Begleiters unter sich ausmachten, die haben die Plätze richtiggehend vererbt - und am Schluß sogar eigene Bierkrüge und einen Stammtisch "nur für Feldsegens-Begleiter" etabliert. Ist ja klar, dass ein Stück des Segens auf einen fällt, wenn man nah genug dran ist. Den Priestern war das natürlich eigentlich wurscht - aber die Dauer-Begleiter haben sich auch mit einem jährlichen Dankessen für die Priester eingeschmeichelt.
Na und irgendwann war die Geltungssucht dieser Clique der Gottheit wohl zu viel - und dann kam der strenge Winter von '36 und im Frühjahr das Hochwasser und im Mai '37 der Hagel. Als dann beim Weg zum Ritual erst ein Begleiter sich den Fuß gebrochen hat, dann am Ritualplatz ein Gewitter aufgezogen ist und auch noch die Kerze abgebrochen ist - da haben die Priester richtig erkannt, dass die Götter auf die geltungssüchtigen Begleiter, die gar keine Priester waren aber trotzdem ein besonders großes Stück göttlichen Segen wollten zornig waren ...

... und seitdem werden die Plätze unter allen jungen Männern ausgelost und seit 15 Jahren gab es kaum Schaden auf den Feldern.


Was genau bei "deinem" Ritual passiert ist, weißt Du nicht, musst Du auch gar nicht, weil das ist unergründliches göttliches Wirken. Wenn Du mit einer klaren Aufgabe in Dein Leben geschickt würdest, wär es ja auch zu leicht ...


Bernd