Hi,

>>Fürst Y lebte davon sein Land an Ritter zu vermieten,die dort ihre Knappen ausbilden konnten

Sehr humorvolle Beschreibung des Feudalsystems an sich ;-)
Würde einer, der sein Leben lang in diesem System gelebt hat, wirklich so eine Beschreibung abliefern?

>>Schicksalshaftem Ereignis Z

Das muss schon etwas ganz spezielles sein - leider hat das jeder zweite LARP-Charakter in seiner Geschichte. Sozialer Aufstieg in einer Kasten-Gesellschaft ist so einfach nicht "normal". Knappen gehören der Kaste "Adel" an, auch wenn Papa Ritter kaum was zu beissen hat, ist das einfach eine andere Gruppe als der reiche Bauer (die es durchaus gab).

"Knappentraining": Einen, der nie Ritter werden kann als Ritter-Azubi zu beschäftigen, ist Unsinn. Entweder, man adelt den Burschen und läßt ihn voll mitmachen - z.B. weil er dem König das Leben gerettet hat, so die Größenordnung. Oder er ist halt der Spielgefährte des Rittersprösslings und wird zum Kriegsknecht, Förster o.ä. ausgebildet - ähnliche Ausbildung, anderer "Abschluß" *g*

>>Außgeschlossen wurde er von der Minne.
Ganz oder gar nicht!

>>Freibriefs,für ihre Lebenslange Treue
Die bedauernswerten Geschöpfe! Erst stirbt ihr Herr, und dann müssen sie sich ganz alleine durch das Jammertal des irdischen Daseins bewegen ohne den Schutz und die Führung ihres Herrn. Welch Grausamkeit von Fürst Y, noch auf dem Totenbett! Frei und in der Fremde heißt "schutzlos".


Im LARP ist es viel einfacher, Charaktäre aus einem funktionierenden, idealtypischen Ständesystem zu spielen als solche mit Brüchen dieses Systems. Du hast zwei Brüche in der Geschichte:
1. Der Fürst holt Dich aus der vertrauten Umgebung und steckt Dich in ein völlig unsinniges Training - Dir fehlt die materielle Grundlage und gesellschaftliche Akzeptanz, irgendwann Ritter zu werden.
2. Der Fürst läßt bei seinem Tod alle frei - damit sind sie auf sich allein gestellt. Das ist zumindest für den Bauern auf seiner kleinen Hube kein gutes Geschäft - dann lieber 10% Abgaben an die Burg und 6 Tage Frondienst im Jahr.



Bernd