Ailain schrieb:
> "...als erstes wäre da mal die Frage... was ist deine
> Motivation in ein Lager voller Menschen zu gehen und mit ihnen
> zu Grillen?"
>
> - Die wahre Motivation sind ja meine Freunde, die Gruppe mit
> denen ich zum Larp fahre.... Wäre ja schade, wenn ich im Wald
> hocke und nichts von den anderen mitkriege. Aber vielleicht
> könnte ich genau daraus was machen? Wir haben vielleicht sogar
> noch eine andere Elfe dabei, könnte ich die "besuchen" wollen?
> Oder, es gibt so ein paar Reisende bei uns, und ich hatte
> eigentlich auch vor, eine Elfe ohne festen Wohnsitz zu sein....
> Könnte man das irgendwie verbinden?

Wichtig ist vor allem die Frage: "Was willst du gerne machen und wie kann dir die Rolle einer Elfe dabei helfen, dies zu tun."
Wenn du sagst, dass du mit einer gemischten Gruppe unterwegs bist, dann liegt es ja erstmal nahe anzunehmen, dass du auch gerne mit deren Charakteren Dinge unternehmen, zusammen kampieren, in die Taverne gehen möchtest und ähnliches. Leider sind dies oft Situationen, bei denen das "mystische" an einer Elfenrolle stark in den Hintergrund tritt, und eher prosaische Dinge das Spiel diktieren. Und das ist eben gerade bei der Rolle "Elf" das Problem: Zu meinem Elfenbild gehört nicht, dass er am Grill Schnitzel wendet, in der Taverne das Metglas festhält oder am Lagerfeuer Shisha raucht, all dies sind aber in vielen Larpgruppen sehr verbreitete Zeitvertreibe. Versuchst du dich hingegen von diesen Tätigkeiten zu distanzieren, wie es einer Elfenrolle angemessener wäre, dann führt dies oft dazu, dass du irgenwo alleine rumhockst und dich langweilst.

Ich persönlich halte Elfen für am sinnvollsten spielbar wenn sie entweder Teil einer größeren Elfengruppe sind, die sich die Mühe macht, ein "elfisches Lagerleben" zu inszenieren, oder die Situation auf dem Con weitgehend ohne Lagerleben stattfindet und man sich für solche weltlichen Dinge ins "Off" zurückziehen kann, wie das z.B. bei vielen Adelsbällen der Fall ist.

Diese Problematik ist dem Spiel eines "distanzierten" Volkes von halbmystischen Wesen eigen und macht eben den Charme von Elfen in der Litaratur aus, und lässt sich so auch nicht mit Charaktergeschichten wie "Ich besuch nur meine Klassenkameradin aus der Baumschule" lösen.

> - Ja, das ist ne gute Idee. Ich wünsche mir sowieso "Die Elfen"
> zu Weihnachten ; ) gibt es noch irgendwo etwas mit
> ElfenBILDERN?

Tausende. Fast jedes Fantasy-Rollenspielsystem hat irgendeine Art von Elfen und demnach irgendeine Art von Elfenbildern. Problematisch ist allerdings, dass es bei einigen Fantasykünstlern schwer ist, Kostümvorlagen aus der Zeichnung abzuleiten. Ebenfalls Inspiration könnten Zinnfiguren für Tabletopspiele sein, die haben zwar oft nicht das Detail für eine 1:1-Umsetzung, lassen aber dafür Rundumsichten zu.
Mein Tipp dafür: www.coolminiornot.com, Suche nach "Elf", Anordnung der Bilder nach "Rating, descending".

Ich bin grundsätzlich immer an kreativen Kostümentwürfen interessiert und würde auch gerne bei der Konzeption helfen, dafür müsstest du aber schon ein bisschen Vorarbeit leisten und definieren können, was dir als Stil vorschwebt.

> "Waum willst Du eine Elfe spielen? Was reizt dich an der Rolle?
> Bist Du Anfängerin? Wie viele Cons hast Du schon hinter dir?
> Wieviel Geld und/oder Aufwand willst Du in die Rolle stecken?
> Was ist hierbei dein Anspruch an dich selbst."
>
> - Ich war erst auf einem einzigen Con. Damals haben alle
> gesagt: Nimm was ganz einfaches! ...und dann war es irgendwie
> ZU einfach, ich wusste einfach nicht wie ich richtig schön
> spielen sollte ohne echte Charakterzüge.

In der Hinsicht stimme ich dir voll zu: Ein paar Eigenheiten und Charakterzüge sind ein wichtiger Grundstein zum Spiel, ohne die es schnell langweilig wird. Aber Vorsicht, nur das Etikett "Elfe" ist ebensowenig ein spielbares Konzept wie das Etikett "Mensch": Auch hier ist es an dir, dir eine fordernde und glaubhafte Umstzung zu überlegen, und bei einer Elfe sind die Voraussetzungen da deutlich höher, denn: Egal wie du einen Menschen spielst, er bleibt immer ein gut dargestellter Mensch.

> Was mir dann letztendlich nicht an Waldläufer gefallen hat, ist
> dieses "praktisch orientiere Auftreten" und die Gewandung...
> ich bin halt doch nen verträumtes Mädchen und würd gern ein
> bisschen schön aussehen^^ dann finde ich an Elfen noch ganz
> gut, dass sie ruhig einmal still sein können, das wäre auch für
> mich ganz angenehm....

Warum dürfen Menschen nicht ruhig einmal still sein? Die volle Bandbreite der Emotionen und Vorlieben, die du als Spieler hast stehen ja auch deinem menschlichen Charakter zur Verfügung, das ist ja der Vorteil an menschlichen Charakteren.

> ........zu Aufwand und Geld: Aufwand will ich in die Rolle
> stecken, auf jeden Fall, damit das nächste Con besser wird. Mit
> Geld ist das natürlich so ne Sache, das ist ja immer knapp^^
> ich bin auf jeden Fall gerade dabei, Altflöte zu lernen, und
> bis dahin kann ich das bestimmt auch ganz anständig (Altflöte
> hört sich schöner an als Blockflöte, aber hat dummerweise ein
> paar andere Griffe). ich werd mir auch ein paar Sindarin-Worte
> anschauen. Und ich wollte mir einen schönen Elfenumhang
> nähen... Und, mal sehen was ich sonst noch so brauch, ich habe
> auf jeden Fall Spaß daran, mir einige Sachen selbst
> herzustellen (und das ist wegen dem Geld wohl auch nötig).

Ich würde auf jeden Fall dazu raten, dir vor dem ersten Spiel eine komplette Gewandung zuzulegen, die auch in ihrer Gesamtheit ganz eindeutig "elfentypisch" ist und sich von menschlicher Kleidung unterscheidet, und dies nicht nur auf einen "Elfenumhang" zu beschränken (wie sieht der eigentlich aus?). Dieses Kostüm kannst du immer noch erstmal als Grundstock erstellen und später beliebig erweitern, aber Elfen, die in Standard-Trödler-und-Larpladen-Klamotte herumlaufen finde ich sehr unglaubwürdig.

> Mein Anspruch an mich selbst ist, ehrlich gesagt, relativ hoch.
> Ich will diesmal richtig vorbereiten, um richtig was zu sein
> und zum Spiel beitragen zu können.

Das ist sicher nicht verkehrt, mache Rollen lassen sich eben nicht aus dem Stegreif verkörpern. Ansonsten hindert dich ja auch nichts daran, den einen Charakter zu spielen während du an dem anderen arbeitest.

> "Wie stellst Du dir das denn so vor, dieses "Mystische"?"
>
> - Das ist ja die schwierige Frage, die ich auch nen bisschen an
> euch weiterleiten wollte ; ) Nämlich: Wie verkörper ich das
> mystische? Ich könnte mir vorstellen, auch mal allein auf der
> Suche nach Kräutern im Wald zu verschwinden.... ja, dann könnte
> ich auch manchmal ruhig/still sein. Oder einfach auf der Flöte
> spielen.... ich weiß auch nicht so.....

Hier kristallisiert sich für mich ein Hauptproblem vieler Spieler (und insbesondere Elfenspieler) heraus: "Ich will unbedingt einen Elfen spielen, weiß aber nicht wie."
Und das ist die Crux: Wie kannst du verlagen, dass dich die anderen Spieler mit der mystischen Aura eines Elfen sehen, wenn du selbst keine Ahnung hast, wie du diese darstellen sollst? Ein Elf muss mehr sein als ein Mensch mit einem Paar Gummiohren, und leider ist er das in den meisten Fällen im Larp nicht.

Die meisten Attribute von Elfen, wie sie in Literatur und Rollenspielen beschrieben werden, werden dir als Spieler immer verwehrt bleiben: Weder verfügst du über unmenschliche ätherische Schönheit, noch über übernatürliche Grazie oder die Aura ewiger Weisheit und Alterslosigkeit. Während man eine "echte" Elfe eigentlich auch nackt und ohne die Ohren zu sehen sofort als solche erkennen müsste, musst du dich als Spieler damit begnügen, diesem Effekt durch Spiel, Sprache, Verhalten und Ausstattung nahezukommen.
Eine solche Rolle spielen zu wollen, ohne sich über diese Punkte vorher Gedanken gemacht zu haben ist für mich als ob jemand sagt "Ich möchte unbedingt Jazzmusik machen!", ohne jemals Jazz gehört zu haben, sich ein Instrument ins Auge zu fassen oder irgendwie sagen zu können, was er sich darunter vorstellt.