warentester schrieb:

> Naja, einen Buckler finde ich für einen Studenten nicht
> wirklich passend, da die Studenten damals ihre Waffen immer
> trugen und ungeregelte Duelle, sog. Rencontre, ohne
> Vorbereitung stattfanden. Da ist ein Dolch besser geeignet, da
> ich mir nicht vorstellen kann, das ein Student ständig (auch in
> der Uni) einen Buckler mit sich herumträgt.
> Wie gesagt, Deutsche Studenten durften seid 1158 Waffen tragen

Aber gerade für einen der eher Kuhl daherkommt und latente Gewaltbereitschaft an den Tag legt ist der Buckler gut. Es gibt Texte die beschreiben wie die Jungen Leute den Buckler am Gürtel trugen und geradezu damit protzten. Qausi wie der Colt im wilden Westen. Mit einem Schwert und einem Dolch zu kämpfen macht nicht nur wenig Sinn sondern sieht schon wieder arg nach zwei-waffen-kampf aus.
Zudem muß der Student nicht überall den Buckler tragen sondern nur dort wo er sein Schwert trägt. Am besten auch gleich an der Schwertscheide.


> und der Degen kam erst unter Karl V Anfang des 16. Jhr. auf.
> Der Rapier oder auch Stoßdegen kommt um 1600 auf und verdrängt
> Schwert und Degen.

Stimmt so nicht. Vor allem wegen der erwähnten Schwierigkeit die Begriffe zu trennen. Die italienische Schule die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstand und besonders in den Ostdeutschen Städten zur höchsten Blüte getrieben wurde verwendete lange Stichwaffen die auch noch zum Schlag verwendet wurden. In der Spätphase wurden die Teile über 1,30 meter lang. Sie besaßen einen Schweren Griffkorb. Die französische Schule die Anfang des 17. Jahrhundert aufkam verwendete eine kürzere Waffe die einen deutlich leichteren Griffkorb aufwies und diesen schließlich durch Stichblätter und einem einzelnen Handbügel ersetzte. Die französische Schule war deutlich Stichorientierter, Schläge waren nur noch die Ausnahme. All diese Waffen wurden als Degen bezeichnet. Obwohl das Wort "Rappier" eine Zeitlang im 17. Jahrhundert in Deutschland modern war wurde es nie generell aufgenommen. Erst im 19. Jahrhunder wurde es aus dem angelsächsischen wieder aufgegriffen und weithin verwendet.

Schöne Grüße

Andrej