Bilaseur Master Daniel! Wir wissen ja, dass Heiler in Fantasylanden nicht so ganz das anatomische, chirurgische usw. Wissen der heutigen Zeit hatten. Manche, die sich ans MA anlehnen (wenn's nur nicht mal rückwärts umkippt deswegen:-) bringen dann das Gerede von den Säften im Körper - ist ja immerhin das, was man wegfliessen sieht. Oder die vier Elemente mit den alchemistischen Symbolen. Oder die Magie-Prinzipien der verschiedenen Versitaeten (wie sie Lyndon Hardy in seinen Büchern beschreibt):
Das Sympathie-Prinzip der Thaumaturgie: Gleiches strebt zu Gleichem.
Was einmal beisammen ist, bleibt für immer zusammen.
Alchemie: Lehre von den Signaturen die äusseren Eigenschaften spiegeln die inneren Kräfte.
Magie: das Beharrungs-Axiom Vollkommenheit ist ewig.
In der Zauberei die Regel der Drei Was dreimal ausgesprochen, muss sich einmal erfüllen.
Hexerei: das Gesetz der Allgegenwart Die Flamme durchdringt alle Dinge.
Daemonologie: das Gesetz der Dichotomie Herrschaft oder Unterordnung.

Daraus könntest Du nehmen: Was dreimal mit genau denselben Worten ausgesprochen wird vom Heiler, muss sich sogleich einmal erfüllen.
(Das macht Deinen Wortzauber schon dreimal so lang :-)

Und dann das Sprechen mit den verletzten Körperteilen! Ich würde das noch viel weiter und direkter treiben als die bisherigen Vorschläge beinhalten. Also: "Du zertrennter Schenkel, der Du zum tapferen Bogenschützen Tidluwin gehörst - es tut mir so Leid, dass Du nicht mehr Deinen Dienst im Körper tun kannst. Hör auf mich, den Heiler Temirro, der berühmt ist durch sein Talent, Schmerzen innerhalb eines Körpers in einen andern Teil zu verschieben. Ich will Dir helfen! Das erste, was Du nach meinem Gebot tun sollst: Trenn Dich von den wehtuenden Fasern, gib ihnen meinen Befehl weiter, dass sie hin zur Schulter das Reissen und Pochen schicken sollen" (Kunstpause, weil die Umstehenden sich das Lachen verbeissen müssen..) dann eine bestimmte Verrichtung mit den Händen, eine Schlangenhaut auflegen, damit sich der Schmerz hinwegwinde usw.
Dann: "Jetzt, Du zertrennter Schenkel, zieh Dich um Daumesbreite zusammen! Mach ein Ende mit dem Versickernlassen vom Blut (dieses 3 x !)"
Ein Heiler sollte die Personen und ihre Teile mit den geheimen Namen anzusprechen imstande sein, damit er auch Macht über sie hat.
Und beschreibe fortlaufend mit andern Worten, was Du gerade tust (also statt "ich lege nun den mit in Honig geschwenktem Hühnerdreck bestrichenen Verband auf" noch viel blumiger "ich will nicht, dass dieses Loch in Dir weiterhin vom trüben und schmutzigen Licht der Fackel beschienen wird, darum bedecke ich Dich Du Loch mit der dreifachen Schicht aus.. usw."
Besonders eindrücklich ist der Heilerkommentar, wenn Du mit einer gänzlich anderen Stimme als normal sprichst und einzelne typische Wörter mit immer denselben Bewegungen begleitest -
das ist's doch, was ein Heiler von seinem Lehrmeister zu lernen hat, oder?
Ich glaube nämlich keineswegs daran, dass Verletzte und ihre Teile besser darauf reagieren, wenn man sie in holprigen Reimen be-spricht!
Reimformeln sind einfach Quatsch! "Vergipst seist Du - und bleibe so! Dank Punica, trotz Haribo!"
Gute Nacht. Habakuk.