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Re: ...äh - nein!
geschrieben von:
Joerg Weber
Datum: 2003-07-14 16:35
Vielleicht ist es brutal, aber ich traue LARP-Händlern nur, wenn ich eine inkognito bei ihnen gekaufte Waffe seziert habe. Das ist es auch, was ich mit meinem "Seziertisch" meine. Ich zerlege die Waffe, schaue mir die Bauweise, Qualität der Verklebung, Aufbau der Spitze und viele andere Dinge daran an. Dabei habe ich bei den verschiedensten LARP-Händlern schon derart extreme Sachen gefunden, dass ich effektiv Leute des Betruges bezichtigen müsste. Nur mal ein kleiner Auszug ohne Namen der entsprechenden Händler:
Bei einem grossen englischen Händler sind nur die oberen und unteren Auflagen mit dem Kernstab verklebt - die Klinge selber ist überhaupt nicht mit dem Kernstab verklebt - nur mit den Auflagen.
Ein nicht ganz unbekannter deutscher Hersteller sägt circa 5 cm oberhalb des Griffes die Kernstäbe an und reduziert ihre Dicke auf einer Länge von 2 cm auf 7 mm.
Ein anderer, auch nicht namenloser Händler verwendet eine Klebewalze mit Klebefolienübertragung zum Verkleben seiner Waffen. Aus diesem Grund lösen sich dauernd die Schichten seiner Waffen auf. Wir mussten auf dem Drachenfest circa 900 Waffen aus dem Verkehr ziehen. Mehr als 80% dieser Waffen waren von diesem Händler.
Ich sage niemanden auf den Kopf eine Lüge zu - aber ich denke der wirtschaftliche Druck bringt so manchen Faux Pas und so manche unnötige Sparmassnahme hervor.
Was die "Lügen auf meinem Seziertisch" angeht waren das solche Sachen wie die "unverwüstliche Latexkappe" oder der "thermoplastische Spezialkernstab", der sich als ganz stinknormaler plattengesägter Kernstab herausgestellt hat. Da waren angeblich neue Verklebungstechniken, die auch nur aus stinknormalem Pattex bestanden und ähnliches. Die grossen Innovationen des Polsterwaffenbaus stammen auf jeden Fall nicht vom Handel, da sie meist zu kompliziert in der Bauweise sind, um sich für den "professionellen" Waffenbau zu lohnen. Dagegen ist nichts zu sagen, solange ein Händler akzeptable Qualität zu akzeptablen Preisen liefert. Aber dieser Thread drehte sich ja im Original um angeblich unzerstörbare Waffen, die aber wahrscheinlich nur wieder eine Variante einer alten Technik sind, die schon vor Jahren nicht brauchbar war. Klar - geschäumte Waffen sind härter im Nehmen - aber sie haben eben nicht zu übersehende Schwächen, die sie zu gefährlich machen.
Ich denke es ist ein verzeihbarer Spleen meinerseits, wenn ich Händlern nicht ganz so weit traue wie anderern Bastlern.
Jörg
*Ich habe jetzt auch einen Charakterpunkt - Er ist klein, bunt und er hüpft, wenn man ihn auf den Boden wirft. Aber ich frage mich ernsthaft, wie man 1000 davon mit sich rumtragen kann... (Fragt Dimo)*