Conkritik Fluch der Mark IV – Der Schwarze Fluß
7. bis 8. 11. 2003
Burg Waldmannshausen bei Limburg

Kurzvorabbewertung:

Genialer Con in passender Umgebung, tolle Teilnehmer. Zwar einige unschöne Aussetzer, aber ich hatte Riesenspaß.

Location und Verpflegung:

Sehr schönes renoviertes Haus mit zwar kleinem, aber nicht zu kleinem Spielgebiet dran. Schöne und große bespielte Taverne mit fairen Preisen, in denen es rund um die Uhr Sandwiches gab.
Das Essen an sich war selbst für Jugendherbergsverhältnisse eher unterdurchschnittlich, aber eßbar und genug.

Setting:

In den burgundischen Marken mehren sich Berichte über vermehrte Aktivitäten der dort ansässigen Drow, zudem sollen sie sich mit dem anderen Kroppzeug vor Ort verbünden. Nach dem Verschwinden mehrerer burgundischer Trupps macht sich eine gemischte Gruppe von Ausländern daran, die Gegend zu erforschen.

Orga:

Voranmeldung, Einchecken und Vorabinformationen liefen wie von ZSL gewohnt reibungslos, die Orga zeigte sich bei einigen Schwurbeleien um Anmeldungen und Platzbesetzung flexibel und freundlich. Da von uns (den Danglarer Spielern) einige später kamen, gingen wir auch später ins Spiel und haben somit die erste Anreise verpaßt, wurden aber schnellstmöglich ins Spiel eingebracht.

Ablauf:

Nach Ankunft und Sicherung des Hauses zeigte die Gegend sich orkverseucht, was eine erste Überraschung war... wir hatten mit der üblichen Aufteilung „Nachts Drow, tags Orks“ gerechnet. Drow waren jedoch die ganze erste Nacht (bis auf eine Ausnahme) nicht zu sehen, was die Spannung und das Unheilahnen unter den SC verstärkte – die Orks besorgten es uns nämlich schon ganz gut. Nicht ganz unschuldig daran war auch die übliche bemerkenswerte Unorganisiertheit der Spielerschar - wird es wohl mal irgendwann einen Con geben, wo die SC von Anfang an vernünftig kooperieren?
Erste Rätsel taten sich auf, als plötzlich 250 Jahre alte Notizen, Tagebücher und Briefe aus dem Nichts auftauchten. Die Hinweise auf ein fehlgeschlagenes altes Ritual und ein Dämonenportal mehrten sich. Dann tauchten erste Bruchstücke einer großen Metallplatte auf, mit der dieser Riß verschlossen werden sollte. Die Platte war ziemlich groß (mehr als zwei mal zwei Meter, schätze ich), die Bruchstücke viele und IT höllenschwer, was ihr Einsammeln erschwerte. Zum großen Rätselraten um den Plot kamen aber wenige, denn hauptsächlich war man damit beschäftigt, die heftigen Orkangriffe abzuwehren. Ich als Ordenskrieger des Erbauers war dabei ohnehin hauptsächlich auf dem Schlachtfeld.
Dabei zeigten sich m.E. bis auf wenige Ausnahmen sowohl Spieler als auch NSC fair, um gutes Spiel bemüht und entspannt. Der ganze Con war von tollem Umgang der Teilnehmer miteinander geprägt, es gab wenige Zwischenfälle und die wurden allesamt schnell geklärt.
Nach dem Auftauchen einiger Illithiden und anderer dämonischer Effekte war die Verwirrung bei mir komplett... aber ich wurde ja auch nicht für’s Denken bezahlt.
Schlußendlich waren die meisten SC verwundet, müde oder beides und nur eine Rumpfmannschaft von etwa 10 Leuten blieb wach, zu der auch ich gehörte. Und dann begann der Spaß – wir zehn haben in der Nacht stundenlang über mögliche Theorien debattiert, uns mit einigen wenigen NSC-Assassinen Nervenkriege und schaurige Einzelkämpfe geliefert und generell den Fun meines Lebens gehabt (allein das Gesicht des Assassinen, als die Erbauer-Brandbombe zwischen seine Beine rollte, war die ganze Nacht wert :-) ). Das ganze gipfelte in der Entdeckung des Dimensionstors im Morgengrauen... kaum zu glauben, wie schnell die Nacht rum war.
Nach dem schnellen Frühstück zeigte sich das ganze Schlafhaus innen mit Spinnweben und großen Giftspinnen zugekleistert – Lloth ließ grüßen. Die nun folgende Spinnenjagd war ebenfalls dank einfallsreicher SL sehr spaßig.
Am Tag blieb es bis auf einige menschliche Freischärler für mich ruhig, ich habe mich dann allerdings auch schlafen gelegt und viel Handlung rund um das Portal und diverse Altäre und Plattenbruchstücke verpaßt, so daß ich in der Samstag nacht Anschluß an den Plot verloren hatte. Machte aber nix – es gab Drow in Hülle und Fülle, die uns richtig schön den Arsch versohlten.
Die drowtypischen Magieeffekte wurden dabei überwiegend dosiert eingesetzt, sehr schön dargestellt und auch nicht unfair ausgenutzt, so das es Spaß machte, sie auszuspielen. Unser Wachen- und Verteidigungssystem funktionierte, sobald einmal ein Oberkommando gewählt worden war - zumindest, was uns von der „Gruppe Danglar“ anbelangte. Das Zusammenspiel vor allem mit den Deutschrittern, en Burgundern, den Lomondern und einigen Araniern war dabei sehr schön, und als dann auch noch einige heftige Dämonen, Sondermonster, ein Beholder (!) und ein Deathknight (?) auftauchten, schloß ich eigentlich mit unserem Leben ab. Es gab wohl auch noch ein Drowdungeon, darin war ich aber nicht.
Dabei kam die Mondfinsternis Samstag nacht der ganzen Sache natürlich außerordentlich zugute, was Weltuntergangsstimmung und „Wir werden alle sterben!“-Haltung anbelangte.
Dann allerdings kippte auch einiges auf SL- und NSC-Seite um. Die m.E. überwiegend fairen Spieler wurden von den immer wieder agierenden Drow mit wechselnden Taktiken und Hit-and-Run-Angriffen immer mehr zusammengeprügelt. Als die meisten ohnehin schwer angeschlagen waren, warfen die Gegner auf einmal mit m.E. hochgradig übertriebenen Effekten um sich. Während „Skill: Knochenbruch, Bein!“ mir ja nur schlicht albern erschien, aber noch gefahrlos ausspielbar war, führte „Flächen-Wirbelwind – Ihr werdet rumgewirbelt und fallt irgendwo zu Boden!“ dazu, das ein anderer Spieler mir rückwärtslaufenderweise wuchtig auf den Ellbogen trat. Der Höhepunkt war ein „Feuerregen“, der zwar schön dargestellt war (jede Menge rote Knicklichter prasseln herab), aber mit „Drei direkt, auf alle Anwesenden!“ doch zu heftig war. Ein Keule mit fünf Trefferpunkten war m.E. ebenfalls über die Skala... nicht, weil es nicht glaubwürdig war, sondern weil es überflüssig war: Die SC waren am Boden und verloren auch so, hatten aber ihren Spaß dabei. Für mich war nach all diesen Effekten aber die Botschaft „Ihr sollt nicht nur verlieren, es soll eine Hinrichtung werden!“ übergekommen. Im späteren Gespräch mit der SL stellte sich aber heraus, das dieser Effekt nicht beabsichtigt war und die SL auch sehr offen für jede Kritik und Anmerkung war.
So eroberten die Drow also das Haus, schnappten sich die Teile der Platte und entließen die Verlierer mit den üblichen Drohungen und Verhöhnungen.
Der Sonntag klang depressiv, aber schön aus... mit Trauerfeiern für einen gefallenen Deutschritter und einen Kathul der Danglar-Garde, wo Deutschritter und Orden des Erbauers ihre „IG Schwarz-Weiß“ wieder erneuern konnten.

Fazit:

Wunderbar düsterer Con in schönem Ambiente, mit sehr stimmig umgesetzten Gegnern. Drow sind immer ein Problem – die hier waren toll. Leichte Abzüge gibt es bei Powerbalance, Essen und Plotaufbau (ein „Such die Puzzleteile“-Plot funktioniert bei permanenter Bedrohung IMHO nicht gut). Normalerweise gäbe das für mich eine 2 +, ich hatte aber (durchaus subjektiv!) einfach soviel Spaß, das ich auf 1- erhöhe.
Beim Fluch der Mark V bin ich auf jeden Fall dabei, wenn es geht – und mein Charakter sowieso, der ist stinksauer. :-)


Also, Hut ab vor Orga, SL und NSC für einen schönen Con, und Gruß an unsere Mitspieler, mit denen wir Heidenspaß hatten. Ich hoffe, wir sehen uns alle auf dem nächsten FdM... vielleicht erfahren wir dann ja auch endlich, wer dieser Mark ist, und warum er so lästerlich flucht... ;-)

Gruß,
Terandir
in diesem Falle Tagros Erzfeuer,
Kathul im Orden des Erbauers.



Nachricht bearbeitet (Tue 11.11.03 17:51)

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