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Conbericht Derduwath 0.1
geschrieben von: Erv
Datum: 2003-08-09 11:24

Hintergrund:

Leider musste aus bestimmten Gründen der von vielen sehnlichst erwartete Minas Londria 3 Fr. 01. - So. 03. August 2003 http://www.ringgeister.gescher.net/ recht kurzfristig (am 15.07.) abgesagt werden. Daraufhin beschlossen einige fleissige Vertreter der Orgas von Kargath http://www.kargath.info und Valariot http://www.schattenstuermer.de für die enttäuschten ML-nun-doch-nicht-Hingeher in den verbleibenden zwei Wochen zum selben Termin gemeinsam einen kleinen Ersatzcon aus dem Boden zu stampfen - den Derduwath 0.1: http://www.derduwath.de.

Klar konnte man in der kurzen Zeit nicht viel erwarten - sollte man denken. Aber es kam dann alles ganz anders:

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Nach der langen, anstrengenden Reise aus den Ländern des Nordens wurden Gewan und Erv bei Ihrer Ankunft von zwei Wachen in den jeweiligen Uniformen Kargaths und Valariots freundlich begrüßt. Einige der Gesichter waren Erv bereits flüchtig bekannt, aus der Zeit als er vor einigen Monaten im Tross der jetzigen Königin kurz in Deruwath weilte.

Ein freundliches Nicken hier, ein kurzes Gespräch da, und wieder war Erv umfangen von der schon sprichwörtlichen kargathischen Gastfreundschaft. Loyale Ritter wie Sir Darius von Graufels mischten sich mit erhabenen Elfen wie Antharion Celebriath oder Tinuviel Anvaltur und erdigen Grenzläufern wie Arkas Halfstedt, und schliesslich dem weisen Siravaris.

Selbst die anwesenden Valaren mit Sir Vigor wirkten gelöster als Erv sie in Erinnerung hatte. War es weil Meister Ceradan für wahrhaft festliches Wetter gesorgt hatte, oder einfach nur weil der valarische Hauptmann und ihr Herzog Andron erst später eintrafen?

Oder lag es an der freundlichen Art des kahlköpfigen Otto, einem Novizen Sigmars, welcher in Begleitung eines valarischen Streiters den Weg durch die orkenverseuchten Wälder zum Lager gefunden hatte - und der nun jeden einlud von dem von ihm mitgebrachten Weine zu kosten? Als Gewan hörte daß es um einen Alchimisten handelte wurde er ganz aufgeregt, hatte er sich doch erst vor kurzem dieser heilbringenden Kunst zugewandt, und war nun begierig Wissen und Rezepte mit anderen Adepten auf der Suche nach dem segensreichen Wasser des Lebens auszutauschen. Doch Otto schien mehr an Geschichten über Elfen - und besonders deren Fähigkeit Gedanken lesen zu können -interessiert.

Nach einer kurzen Begrüßungsansprache, aus welcher durchaus hervorging wie ernst dem neuen Legaten die Aufgabe zur Vertiefung der kargathisch-valarischen Freundschaft war, wurde der Friede erstmals - wenn man von der Ankunft von Felyndira Daoînefête Auvryndar absah, welche von den Valaren mit Misstrauen gesehen wurde - gestört: Zwei - wie sich später herausstellte stammlose - Orken hatten versucht (offensichtlich ohne sich der gegnerischen Übermacht bewusst zu sein) sich dem Lager zu nähern. Die Gewappneten des neuen Bundes bereiteten den beiden natürlich ein schnelles Ende. Es war jedoch war nun ein Schatten auf den Abend geworfen, war man doch erinnert worden wo man sich eigentlich befand.

Noch während sich die Krieger unter Sir Trajan Pfadwächters sicherem Kommando auf einen Abend einstellten, der vielleicht weniger ruhig als erwartet verlaufen würde, begannen sich plötzlich mehrere der elfischen Gäste Unwohl zu fühlen - zuerst nur mit Schluckauf, dann soweit daß einige bewusstlos wurden und magischer Heilung bedurften. Schnell wurde durch Magie, Logik und Alchimie klar, daß Novize Otto - wohl im religiösen Wahn den Willen Sigmars zu tun - diese mit seinem Wein vergiftet hatte. Ein geheimnisvolles Gift, tödlich, jedoch nur Elfen treffend.

Inzwischen war auch Theogonist Jerom von den Schattenstürmern eingetroffen (genau genommen fiel er aus einem blauen Licht, angekündigt von den anwesenden Magiern mit "da kommt etwas unförmiges auf uns zu"), welcher sich fortan um Otto kümmerte. Was später aus diesem wurde hat Erv nie erfahren.

Gewan machte sich unterdessen gemeinsam mit der Alchimistin der Valaren daran ein Gegenmittel für das tödliche Gift zu finden, was mit einiger Verzögerung und unter (wenn auch wenig beachtetem) Einsatz von viel Rauch auch gelang.

Erv nutzte die Gelegenheit, und auch den weiteren Abend, um mit den Menschen und Führern Kargaths über seinen Wunsch Kargathianer zu werden zu sprechen.

Doch war dies bei weitem nicht das Ende der Aufregungen an diesem Abend: es wurde in dem alten Gemäuer, welches als Unterkunft diente und von einer hochschwangeren Bäuerin bewirtet wurde, eine vermauerte Pforte gefunden.

Von wohl endloser Neugier (oder waren es Visionen?) geplagt, brachen einige der Gäste durch die Mauer und entdeckten zu ihrem Schrecken und Erstaunen darin eine kleine Bibliothek, und inmitten der staubigen Bücher eine Leiche - die Leiche eines Phönixgardisten, dem Legaten aus alten Zeiten wohlbekannt. Ein Rätsel welches an diesem Abend keine Lösung finden sollte, wurde der Raum doch von Meister Ceradan und Theogonist Jerome versiegelt.

In der Zwischenzeit war, aus welchen Gründen war Erv unbekannt, ein Schatten des Verdachtes auf den valarischen Begleiter Ottos gefallen. Nach einem langen und grausamen Verhör durch Theogonist Jerome, der sich in solchen Dingen als merkwürdig geschult erwies, schien sich herauszukristallisieren, daß dieser Valare wohl in irgendeiner Form von einer bösen Macht besessen war. Seine verstümmelte Leiche wurde nach dem tödlichen Verhör verbrannt.

Doch noch sollte keine Ruhe einkehren: Bauern wurden verdächtigt die Heilertasche der Gaiapriesterin Melissa gestohlen zu haben. Bei dem anschliessenden Handgemenge wurden die Bauern von den Valaren erschlagen - einer hatte wohl ein Messer gegen den Herzog gerichtet. Eine etwas extreme Methode, schien es doch keine Beweise oder Zeugen für den Diebstahl zu geben, sondern nur Indizien.

Und noch bevor sich die Gäste zur Ruhe begeben konnten erschien der Geist des toten Phönixgardisten - anscheinend mit unstillbarer Wut auf das Phönixwappen erfüllt suchte er jeden Träger dieses Wappens zu schlagen. Die Versuche der tapferen Valaren sich dem Geist in den Weg zu stellen um die Kargathianer mit ihren eigenen Leibern zu schützen waren erfolglos, durchdrang der Geist sie doch als wäre er aus Luft. Kein Bannzauber, keine Waffe konnte ihm etwas anhaben, zum Glück löste er sich jedoch nach einiger Zeit von alleine auf, kehrte allerdings wiederholt zurück. Auf den Vorschlag Ervs, einfach die Wappenröcke mit dem Emblem Kargaths ausziziehen wollte man noch nicht eingehen.

Am nächsten Morgen wartete man auf anraten von Theogonist Jerom auf Meister Ceradan um sein Siegel aufzuheben - erst als dieser endlich erschien wurde klar daß das Siegel Ceradans bereits erbrochen war und nur das von Jerom den Zugang verwehrt hatte. Als der Zugang letztendlich wieder frei war begannen die Gelehrten die Schriften in der gefundenen Biblioothek auuszuwerten.

Auch waren aus dem Wald Holzfäller gekommen, die von seltsamen Geräuschen aus einer alten Mine berichteten.

Gewan braute währenddessen mit der Alchimistin der Valaren Heiltränke, während Erv sich mit Siravaris über die Unterschiedlichen Philosophien Kargaths und Valariots unterhielt. Zur Vorbereitung auf das Turnier wurde eine Zielscheibe aufgebaut und Pfeile wie Bögen zur Verfügung gestellt damit einige der Anwesenden Bogenunterricht nehmen konnten.

Ein weiteres Vorkommnis war daß sich das Brunnenwasser rot gefärbt hatte - sowohl Meister Ceradan als auch Gewan und die valarische Alchimistin suchten dieses Phänomen zu analysieren.

Kurz darauf beschlossen die anwesenden Krieger sich auf die Suche nach den Orks zu machen, während sich die Gelehrten um die Schriften in der Bibliothek kümmerten. Erv unterhielt sich derweil mit Arkas über die Fertigung von Schuppenrüstungen. Plötzlich hallte der gefürchtete Ruf durch das Lager: "ORKS".

Die Bestien hatten die Gelegenheit genutzt dass die Krieger das Lager verlassen hatten, und sich beinahe unbemerkt angeschlichen. Arkas lies die Rüstung an der er arbeitete fallen, griff sich seine bereitliegenden Waffen und stürmte der Bedrohung entgegen. Rikimaru, Siravaris und Erv zückten ebenfalls ihre Waffen (im Falle von Erv leider nur ein Kurzschwert) um den Zugang ins Lager gegen die Angreifer zu verteidigen.

Das war nicht unbedingt die schlauste Idee die Erv je hatte, denn der ungepanzerte Erv wurde natürlich sofort von einem Treffer an den verlängerten Rücken niedergestreckt, und auch Arkas wurde verwundet. Zum Glück war Rikimaru (Erv konnte nie erklären welche Elten ihr Kind "Scharfes Schiff" nennen würden) zur Stelle um Erv ärztlich bzw. mit Heiltrank zu versorgen, und die Orks konnten doch lange genug aufgehalten werden bis Verstärkung eintraf.

Zum Glück hatte der orkische Morgenstern Erv nur leicht gestreift, so daß sich die Verwundung leichter als zunächst befürchtet herausstellte.

Kaum hatten sich die Krieger etwas erholt begann auch schon das sehnlichst erwartete Turnier. Als Kampfrichter stellte sich der Hauptmann der Valaren zur Verfügung, in der Jury diente Gewan als Schreiber, sowie zwei Beisitzerinnen - die Hauswirtin und ihre Tochter. Als Preis war vom Legaten Wismerhill ein kostbares altes Schwert ausgesetzt.

Der erste Gang war das Bogenschiessen. Erv, der seit fünf Jahren keinen Bogen in der Hand gehabt hatte, traf mit Mühe überhaupt die Scheibe. Auch einige der Krieger, von denen man vielleicht mehr erwartet hätte - wie z.B. dem Generalritter - war der Erfolg verwehrt. Die Elfen schnitten wie erwartet gut ab, gewonnen wurde das Turnier jedoch vom Bauer Heinzel - eine große Schmach für die anwesenden Krieger.

Danach kamen die Zweikämpfe, wobei sich die Duellanten jeweils untereinander auf die verwendeten Waffen einigten. Interessanterweise wählte niemand während des ganzen Turniers den Kampf mit dem Schild, fast alle kämpften mit ganz normalen Schwertern. Erv selbst hatte als Gegner einen kahlen trutzhafener Kopfgeldjäger gezogen, welcher einen ausgezeichneten Kampf mit dem Bastardschert lieferte. Zwar schien Erv dabei technisch leicht überlegen, den Beleidigungen seines Gegners hatte der zivilisiertere Erv jedoch nichts entgegenzusetzen, so daß er einmal mehr in der ersten Runde ausschied (auch die Fähigkeit den gegner zu beleidigen wurde bewertet um das Publikum zu belustigen). Beim Kampf hatte er sich ausserdem das Gemächte in die Rüstung geklemmt, und ein Loch in die Hose (nebst Unterbeinkleid) gerissen, was zum Glück niemandem (vor allem nicht den anwesenden Damen) aufzufallen schien - es war ziemlich schwierig festzustellen ob besagtes Gemächte nicht etwa aus der Hose hing, da die Rüstung die sicht verwehrte...

Viele fochten zu dieser Stunde unter dem Beifall des Publikums. Der Zufall wollte es dabei daß Generalritter Trajan gegen den Herzog Andron kämpfte. Bei diesem Kampf bis zum ersten Blut kam es nach heftigem Schlagabtausch zu einem Unfall, als der valarische Führer den Generalritter schwer am behelmten Kopfe traf. Um ob des Missgeschickes seine Ehre nicht zu beschmutzen zog sich Herzog Andron daraufhin aus dem Kampf zurück, und gab die Runde an den verwundeten Trajan.

In der nächsten Runde kämpfte Trajan gegen den Valaren Sir Vigor, Träger des Ordens "Semper Fidelis" (wie man nicht müde wurde zu betonen). Hierbei traf Trajan den Valaren mit der flachen Seite des Schwertes an der Nasenwurzel, so daß jener wie ein vom Blitz gefällter Baum [auch OT] bewusstlos zu Boden ging.

Zwar war kein weiterer Schaden angerichtet worden, jedoch war Sir Vigor nach ansicht der anwesenden heiler kampfunfähig, und auch Trajan gab wegen des - wenn auch unbeabsichtigten - Kopftreffers auf.

Allerdings entschied die Jury dass, um seine Ehre zu wahren, Trajan für den verwundeten Vigor an dessen Stelle weiterkämpfen dürfe - was schliesslich dazu führte daß Sir Vigor tatsächlich diesen Waffengang letztendlich für sich entscheiden konnte.

Inzwischen gab es auch eine geistige Disziplin - ein schwieriges Rätsel, welches der Legat zu lösen aufgab. Daran beteiligten sich drei Gruppen - Erv, Knut und Heinzel bildeten die erste. Das Rätsel erwies sich in Anbetracht dessen daß Heinzel und Knut nicht lesen noch schreiben konnten als etwas schwierig zu vermitteln. Dennoch war diese Gruppe die erste mit einer Antwort (auch wenn sich diese später leider als falsch herausstellte). Daneben versuchen sich noch eine Gruppe magisch Begabter, und eine von Frauen besetzte Gruppe an der Lösung.

Die nächste Disziplin war das Werfen von Beilen auf einen Holzpflock. Hier gewann, zu niemandes Überraschung, der Holzfäller Knut, die Leistung Ervs bleibt hier besser unerwähnt. Lediglich die Valaren schienen etwas unmutig darüber daß Gemeine jetzt schon zwei Wettbewerbe gewonnen hatten.

Dieser Unmut steigerte sich noch beträchtlich als Bauer Heinzel und Felyndira vom Kampfrichter als Anführer der beiden Gruppen für die letzte Disziplin, das Gemenge, bestimmt wurden, und diese jeweils die Mitglieder des gegnerischen Teams bestimmten.

Als am Ende die Gruppe um Heinzel verlor - da dieser Sekunden vor Felyndira zu Boden ging - waren die Valaren, welche von Felyndira zum Großteil in Heinzels Gruppe gewählt worden waren, ebenfalls nicht sehr erbaut, besonders da aus ihrer Gruppe noch drei übrig waren, während Felyndiras Gruppe, zu der auch Erv gehörte, restlos aufgerieben worden war - lediglich die Tatsache daß der Kampfrichter ein valarischer Hauptmann war schien größere Exzesse zu verhindern. Erv selbt war die Ehre zuteil geworden vom Herzog persönlich niedergemacht zu werden - leider war Erv von dem Gedanken einen solch hochrangigen Adligen zu schlagen wie gelähmt und leistete keine nennenswerte Gegenwehr.

Als sich alle einigermassen vom Turnier erholt hatten hallten plötzlich Schreie durch den Wald. Erv, wie immer dicht am Geschehen, eilte mit einigen anderen an den Ort von dem die Rufe kamen - ein Gruppe von Gästen war offensichtlich in einen Hinterhalt geraten und niedergemacht worden. Als Hauptverdächtiger erschien ein trutzhafener Bandit - insbesonders dadurch verdächtig daß er sich seiner Verhaftung zu entziehen suchte, und sich dabei als unverwundbar durch die Waffen der Krieger erwies. Erst mit vereinten Kräften gelang es den Tobenden zu bändigen.

Sir Darius verbrachte ihn gefesselt mit Erv's Gürtel ins Lager, während sich Siravaris um die Gefallenen kümmerte. Beim Verhör behauptete der Fremde ein harmloser Flüchtling zu sein, verfolgt von einem gnadenlosen kahlen Kopfgeldjäger, der ihm im Wald eine Falle gestellt habe. Er beschwor seine Unschuld, behauptete das seltsame Mal auf seiner Stirn sei von seiner Handelsgilde (was Erv durchaus verdächtig vorkam - Händler mit blutigen Stirnmalen sind doch eher unüblich), und erzählte auch sonst allerlei abenteuerliches.

Als Meister Ceradan und Theogonist Jerom ihn im Zelt verhörten riss er sich mit übermenschlicher Stärke los und konnte wieder nur überwältigt werden indem sich mehrere Krieger auf ihn warfen und ihn zu Boden drückten. Immun gegen ihre Waffen, und selbst gegen das Feuer Ceradans wurde er letztendlich nur von Jeroms geweihtem Hammer gefällt. Eine verdächtige Ähnlichkeit zum Fall vom vorigen Abend lies zahlreiche Spekulationen aufkommen.

Arkas war ziemlich empört darüber daß Trajan und Herzog Andron den abgetrennten Kopf des Trutzhafeners einfach dem überraschend wieder aufgetauchten Kopfgeldjäger überliessen - besonders als dann die Rede von 5000 Goldstücken (!) Belohnung war schien der gute Arkas drauf und dran das Grenzläufertum hinzuschmeissen um selbst Kopfgeldjäger zu werden.

Und was hatte es mit der "Händlerscheibe" auf sich, um die es nach den Erkenntnissen der anwesenden Gelehrten plötzlich zu gehen schien? Irgendwas mit einer uralten Händlergilde und einem Schlüssel zu irgendeinem bestimmten Ort oder Ding. Was hatte es mit dem roten Lehm an den Schuhen der gefallenen Orks für eine Bewandtnis, wie stand dieser in verbindung mit dem roten Quellwasser, wovor waren sie auf der Flucht und woher kam das plötzliche Gerede von einer Mithrilmine (was wiederum Arkas ganz wuschig machte)? Weshalb sprach plötzlich jeder von einem Minotauren? Doch nicht nur wegen der Träume eines Bauernkindes von aufrechtgehenden Kühen? Anscheinend hatte Erv irgendetwas verpasst. Das Rätselraten um den eingemauerten Phönixgardisten und seinen herumspukenden Geist nahm jedenfalls auch kein Ende.

Anscheinend hatten die Untersuchungen und Verhöre der Gelehrten doch mehr an Informationen zutage gefördert als es zuerst den Anschein hatte, auch wenn Erv dafür etwas der Überblick fehlte. Naja, die Großkopfeten würden schon wissen was zu tun sei.

Unterbrochen wurden die wilden Spekulationen und Gerüchte zur Zeit des Abendessens - abgesehen von der Bemerkung Tranajs zu Jerom daß er besser aussähe als jener) nur als eine Gruppe von Bauern unter Knut und Heinzel ihren Anspruch auf einen Gewinn aus dem Turnier geltend machen. Dass sie dabei irgendwie an Sir Vigor (den valarischen Täger des Ordens "Semper Fidelis"!) gerieten vereinfachte die Sachlage nicht gerade. Was zuerst als harmloser Spass begann - Sir Vigor gab ihnen irgendeine herumliegende Axt - eskalierte schnell und hätte beinahe in einem Blutbad geendet als die frustrierten Bauern begannen wahllos alles an sich zu nehmen was nicht angenagelt war - was wiederum die anwesenden Valaren ziemlich auf die Palme brachte, und den Rest der anwesenden reichlich verwirrte.

Nur das besonnene Eingreifen von Sir Trajan verhinderte hier ein Gemetzel - besonders als einer der Bauern im Besitz des Ordens von Sir Vigor schien, welcher diesen vor längerer Zeit verloren hatte. Der Legat versprach schliesslich eine angemessene Bestrafung der Bauern.

Als die Gäste etwas geruht hatten - bei welcher Gelegenheit sich Erv mit dem Herzog Andron über die Vorteile geschobener Harnische unterhielt - war es schliesslich, während langsam die Dämmerung hereinbrach, Zeit für die Verkündung des Turniersiegers. Die Gäste versammelten sich in Prachtgewändern und Paraderüstungen um den Tag abzuschliessen.

Nach einer bewegenden Ansprache über den neuen Bund und das erfolgreiche Fest durch Legat Wismerhill erklärte dieser Trajan Pfadwächter zum Gesamtsieger - hatte es sich doch um ein Turnier der Freundschaft und der Brüderlichkeit gehandelt, und von allen hatte Trajan am ehrenhaftesten und brüderlichsten gehandelt als er, trotz eigener Verwundung, den Platz des verunglückten Sir Vigor im Turnier einnahm und für diesen den Sieg im Zweikampf errang. Obwohl man sehen konnte daß Trajan das ihm überreichte Schwert gerne an Sir Vigor weitergegeben hätte, hatte doch der Legat klargemacht daß dies Schwert als Symbol für den neuen Bund von Trajan zu tragen sei, was auch Trajan in seiner kurzen Ansprache dann bestätigte.

Noch während Wismerhill im Halbdunkel ein paar abschliessende Worte zum Verlauf des Festes und des Turniers an die anwesenden Gäste wenden wollte gab es plötzlich einen Aufruhr. Orks stürmten quer durch das Lager, ohne sich von den Gästen aufhalten zu lassen. Erv zückte sein altes Kurzschwert und nahm sein treues Drachenschwert in die andere Hand um sich mit den Kriegern der Horde entgegenzuwerfen. Dabei handelte er sich sofort einen leichten Schnitt am linken Arm von einem vorbeihetzenden Ork ein. Genausoschnell wie er begonnen hatte war der Spuk jedoch auch wieder vorbei. Die Orks waren einfach mitten durch das Lager gerannt als wären sie auf der Flucht...

Und dann kam ER. Ein gewaltiger, mindestens 10 Fuss großer Schatten mit rotglühenden Augen schälte sich aus dem Dunkel. Ein leibhaftiger Minotaurus. Ein riesenhaft, düsterer, bedrohlicher Schatten im Dunkel der Nacht. Bei sich hatte er einen Ork, der offensichtlich für ihn sprechen sollte - dieser verlangte nach einem, seinem Schwert. Was für ein Schwert? Erv blickte nervös auf die gezackte Drachenklinge in seiner Hand... aber nein, das war Unsinn, was hatte er mit dieser ganzen Geschichte zu schaffen? Es ging bestimmt nur um das alte Ding welches Trajan von Wismerhill erhalten hatte... oder hoffte zumindest Erv.

Noch bevor jemand einen klaren Gedanken fassen konnte hatten die Orks wohl die plötzlich günstige Gelegenheit gewittert und fielen plötzlich wie die Schmeissfliegen von allen Seiten über das Lager her. Eine wilde Schlacht entbrannte, während es immer dunkler wurde. Einige der Orks waren sogar so schwer gepanzert, daß es schwierig war sie in der Dunkelheit noch von den Valaren zu unterscheiden.

Erv erkannte daß zwei Orks versuchten sich dem Versammlungszelt, wo sich die Heiler aufhielten, von der Seite zu nähern und rannte dorthin um Rikimaru beizustehen. Bis er ankam war der erste Ork aber schon gefällt. Gemeinsam mit einem der Valaren (im Dunkel glaubte Erv den kopfbetuchten Waldläufer der im Freien übernachtet hatte zu erkennen) machte Erv den zweiten Ork nieder, als plötzlich ein weiterer erschien. Ungepanzert wie er war ging Erv nach einem weiteren Treffer am Arm, und einer schweren Wunde am rechten Bein zu Boden, versuchte noch aus seiner liegenden Position auf den vierten Ork der aufgetaucht war und den Valaren bedrängte einzuschlagen, wurde dann jedoch von einem weiteren Hieb am anderen Arm getroffen.

Während sein Leben davonrann sah Erv noch wie es dem Valaren gelang die Orks vorerst zurückzudrängen, als plötzlich Melissa, die Gaiapriesterin an seine Seite stürzte um ihn zu versorgen. Als dies notdürftig erledigt war schleifte sie Erv zum Eingang des Zeltes, von wo Erv sehen konnte wie sich Welle um Welle des schwarzen Fleisches der Orks am Stahl der Valaren und Kargather brach. Die Verwundeten Gäste lagen in Haufen herum und auch die tapferen Heiler, die sich unter die Kämpfenden mengten um den Gestürzten zu helfen mussten ihren Blutzoll bezahlen.

Inzwischen war es finstere Nacht geworden, so daß Erv leider nicht sehen konnte wie der Minotaurus bezwungen wurde, doch irgenwann war auch der letzte Ork getötet oder geflohen, und die Krieger kehrten zum Zelt zurück, eine seltsame Scheibe, die sie dem besiegten Minotauren abgenommen hatten, hochhaltend.

Währenddessen hatte sich auch eine valarische Heilerin nochmals um Erv gekümmert, so daß es ihm langsam besser ging. Und unter den weiten Überärmeln von Ervs Gewand waren die Verbände nichtmal zu sehen...

Kaum hatte sich die Lage etwas beruhigt kam der nächste Schrecken - der Geist des toten Phönixgardisten tauchte wieder auf. Und wieder schien sich sein Zorn gegen das Phönixwappen zu richten. Diesmal aber gelang es den Priestern und Zauberern das Ding zuerst zu beruhigen und dann mit ihm zu kommunizieren - anscheinend war eine der kargathischen Elfen ein Nachkomme einer Frau die der Gardist zu Lebzeiten geliebt hatte, und für die er einen Streitkolben stahl - zumindest kam das bei Erv so an. Sie schworen bei ihrem Leben den verlorenen Streitkolben wieder zu finden, was den Geist soweit zu beruhigen schien daß er verschwand.

Damit waren die Aufregungen erstmal beendet. Später hatte Erv noch die Gelegenheit als letztem kargathischen Würdenträger auch mit dem valarischen Generalritter zu sprechen, um ihm seinen Wunsch vorzutragen in die Gemeinschaft der Kargathianer aufgenommen zu werden. Trajan äusserte sich dem gegenüber recht positiv und meinte Erv solle sich vielleicht am besten nach Dalnoth begeben um dort mit dem Fürsten Ramiris zu sprechen. Ansonsten liessen die Gäste den Abend bei Met und Wein gemütlich ausklingen, sogar der Großtheogonist der Valaren tauchte noch mit einigem Gefolge auf.

Erv begab sich hernach zur Ruhe, als sich ein Trinkwettbewerb zwischen Trajan und Herzog Andron abzuzeichnen begann der für Ervs alte Leber sicher zuviel gewesen wäre.

Am nächsten Morgen stand alles bereits im Zeichen des Aufbruches, auch wenn Erv noch hörte daß es zwischen Melissa, Sir William, welcher in Begleitung des Großtheogonisten gekommen war, und Sir Vigor zu irgendeinem "Zwischenfall" gekommen war. In einem letzten Gespräch mit Trajan empfahl dieser Erv noch beim Goldenen Kreis, der kargathischen Händlergilde, vorzusprechen und Herzog Andron versuchte zur Probe den geschobenen Harnisch Ervs, um sich selbst von den Vorteilen dessen Beweglichkeit zu überzeugen.

Nach vielerlei Verabschiedungen sattelten Erv und Gewan dann ihre Pferde und machten sich in der Mittagshitze auf den weiten Weg nach Fistan, zu dessen Verteidigung sie gerufen worden waren, und welches sie am kommenden Freitag zu erreichen hofften.

The End.

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Spielumgebung:

Vlotho, Jugendherberge, relativ gute sanitäre Einrichtungen, große bespielbare Wiese (in diesem Fall mit Ambiente-Versammlungszelt) hinter vor der Herberge, dazu direkt am (bespielbaren) Waldrand gelegen. Vollverpflegung OK. Verständnissvolle JuHe Mannschaft, nur geringe Einschränkungen wg. Lärmentwicklung u.ä.

System:

DKWDDK, das spielte bei den tollen Mitspielern aber eh kaum eine Rolle.

SL:

Perfekt. Immer da, aber nicht im Vordergrund, IT-Rollen wie immer gut ausgepielt.

Orga:

Für einen Con der in 2 Wochen aus dem Boden gestampft wurde perfekt. Vielleicht nicht tough genug gegen Bierflaschenrumstehlasser. Evtl. verbesserbare Getränkedistribution (und Kühlung).

NSCs:

Obwohl eigentlich nur sehr wenige NSCs da waren hat man das kaum gemerkt. Aus den 5 Orks bei der Endschlacht schienen 50 geworden zu sein, Bauern, Banditen, Dorfbewohner, Kopfgeldjäger und Holzfäller - alles wurde perfekt gegeben, wie man es von NSCs nur sehr selten sieht. Fünf Sterne!

SCs:

Mitglieder und Freunde von Kargath und Valariot sowie Haus Val Orden (als NSCs), wenige Gäste. Kaum Powerplay, viel Rollenspiel.

Essen/Trinken/Taverne:

Essen war gut und reichlich, da JuHe-Bekochung. 3 Mahlzeiten am Tag, Samstags gemeinschaftliches Grillen um die offene Feuerstelle auf der Wiese. Non-Alk Getränke waren reichlich vorhanden (wenn auch gegen Ende etwas lauwarm), allerdings war die Distribution ohne IT Taverne etwas "unambientig" (d.h. Selbstbedienung).

Preis:

45,- € für Vollverpflegung, JuHe Übernachtung, jede Menge Plot, Rollenspiel, Action und Ambiente. Sieht zuerst nach viel aus, war es aber für das Gebotene nicht. Preis-/leistung = Sehr gut!

Lob:

Bester Con des Jahres (bisher). Und das bei all der Improvisation und kurzen Vorbereitungszeit.


Kritik:

Kurzfristiger Einladungscon, Fremde brauchen einen Bürgen. Alles andere geil bis akzeptabel.


Highlights und Zitate:

Der komplette Con war ein Highlight.

Zitat: "Aber ich seh gut aus", kargathischer Generalritter Trajan Pfadwächter zum valarischen Theogonisten Jerom

Zitat: "Das wird dir mehr wehtun als mir", Theogonist Jerom zu gefangenem Trutzhafener


Endbemerkung:

Ich hatte endlich mal wieder 'ne Menge Spass auf einem Con



MfG,
Erv



Thema geschrieben von Datum/Zeit
Conbericht Derduwath 0.1 Erv 2003-08-09 11:24


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