Also dat war ja ma wieder wat... da reiste durch die Gegend, triffst ´n paar Leute, die verdammt gut drauf sind und irgendwo inner Stadt kriegste dann nen Auftrag, der sich eigentlich sehr interessant anhört.

Wir also los in dat Dorf da in Falkenau, un spät inner Nacht dann auch endlich angekommen und wat is dann? Nix mit gleich inne Taverne und so, pah, liegen da doch überall Kaputte inner Gegend rum, sogar ´n paar dabei, die sich noch bewegt ham, dat ging ja nich, also Kopp ab und ab ins Feuer mit denen, bevor se nochma wiederkomm´n... hätten se ma besser gekämpft, als sich beissen zu lassen. Plötzlich dann der kreischende Hauptmann mitten inner Menge „Formatiern, Schildwall, Stangenwaffen vor!“ Da hab ich dann ersma nen ordentlichen Schluck genommen, meine Armbrust gespannt und mit ´n paar anderen die Flanke gedeckt. Aber wat machen die Angreifer? Nich auf den schönen Schildwall zumaschiern, den der Hauptmann ham wollte, nee, schnurstracks und gerade auf uns zu... Wat soll et dachte ich mir, ein Schuß mit der guten alten Eisenwalder, weggeschmissen, Axt raus und drauf, konnt ja nich ahnen, dat sich gleich drei von den vermaledeiten Söldnern auf mich stürzen... Die ersten Beiden konnt ich ja noch vertrimmen, aber als der dritte sich dann feige von hinten anschlich...

Als ich wieder zu mir gekommen bin fummelt da doch son Spitzohr an meinem Bein rum und murmelt irgendetwas unverständliches vor sich hin, zumindest war dat Zeug dass er mir zu trinken gab recht lecker. Noch nen Schluck vom Brand und umgeschaut, da liegen da doch so einige rum, denen es nicht besser geht als mir. Neben mir dann der junge Prinz aus Londrien, der gar nich gut aussieht, also ersma nen Heiler für ihn holen und aufpassen, dat er nich verblutet...
Hab dann erfahren, dat der Geflügelte, der da son Palaver veranstaltet hat, wohl der Erzvampir sei und wir uns unterwerfen oder verschwinden sollten. Pah, als ob sich ein Zwerg je unterwerfen würde!

Später dann vors Zelt gesetzt, das Feuer geschürt und mal wat zwischen die Kiemen geschoben. Zum Glück hatte der Ragnar an Bier gedacht und mit meinem Met und dem Brand gab dat nen gelungenen Abend und wenn dat Liederbuch nich nass geworden wäre, hätten wir noch mehr singen können...


Mann war dat ne kurze Nacht, also mehr als zwei Stunden Schlaf hatte ich bestimmt nich, aber egal, hab schon schlimmers erlebt! Bier und Schnappes, Wurst und Brot und schon war ich wieder auf den Beinen. Kaum dass ich meinen Kopf wieder klar hatte, hüpft da doch so ein aufgeregtes junges Dingen durchs Lager und schwätzt von Ritual und Magier und Opfer. Also Axt gepackt und los geht’s. Dat junge Dingen hätte ja auch ruhig was von den niederhöllischen Kreaturen mit den Flammenschwerter sagen können, dann hätte ich zumindest noch die Kette angelegt und die Armbrust mitgenommen....so ging aber alles recht schnell, kaum hatte ich mich dem Magier genähert kamen diese Dämon in einem niederhöllischen Tempo auf mich zugeschossen und ein weiteres Mal wurde es dunkel um mich, bevor ich den Boden berührte...

Und ein weiteres Mal wachte ich auf, spürte brennende Schmerzen im ganzen Leib und ein Spitzohr kniet neben mir und versogt meine Wunden, also dafür sind die nun wirklich zu gebrauchen. War verdammt knapp diesmal hat man mir erzählt und wenn ich mir den Wappenrock und den Gambeson so anschaue, muss ich mich selber wundern, wieso ich nicht längst in Angroschs Schmiede stehe. Wegen den Viechern muss ich mir doch jetzt glatt ne neue Hose kaufen, die alte is jetzt hin, dabei war sie doch erst 7 Jahre alt... *grummel*
Glücklicherweise is es den anderen wohl gelungen, das Schlimmste abzuwenden. Zurück im Dorf hab ich mich dann ersma drangemacht, meine Kette zu flicken. Es war wie verhext, kaum dass ich gesessen habe, gellte ein weiterer Alarmruf durchs Lager... Wenn meine Knochen nicht so geschmerzt hätten und ich mich hätte besser bewegen können, wäre ich sofort wieder in erster Reihe gestanden, so habe ich jedoch eines besseren besonnen, die Armbrust geschultert und den Feind aus der Entfernung beschossen. Die Londrier, Ragnar und Korian der Söldner sind jedoch sofort wieder nach vorne gestürmt. Korian und Ragnar sind auch wieder auf den eigenen Beinen zurückgekommen, Richard und Eik hat es allerdings mal wieder hingestreckt.

So verlief dann auch der weitere Nachmittag, wäre nicht Rettel, ein weiterer Gefährte, ständig unterwegs, wir hätten wahrscheinlich nie erfahren, warum wir ständig angegriffen wurden und warum das Schwert des Vampirs nicht schon längst in unserer Händen war. Es gab wohl einen Grolm oder auch Feilscher, der das Schwert in seinem Besitz hatte und der ständig neue Aufgaben stellte, die es zu lösen galt, leider kann ich davon nich mehr berichten, da ich zu oft in den vielen Kämpfen gebraucht wurde...

Am späten Nachmittag hat uns der Rettel dann erzählt, das et da wohl so’n paar Hexen geben muss, die ein Ritual machen sollten, damit uns der Grolm weiterhilft. Wir also losgezogen und dann hab ich gedacht, ich trau meinen Ohren nicht: Wollten die doch wahrhaftig Blut vonnem Spitzohr, Haare vonnem Geweihten und Finger- oder Fussnägel vonnem Magischen... der Rettel hat da nix weiter zu gesagt, aber mir war dat komisch und da da auch sonne Praiosfrau rumgelaufen is, bin ich ersma zu der hin und hab ihr dat erzählt. Die hat dann noch ne Golgaritin und der Knappin geholt und dann sind mer zu den Hexen marschiert. Dat Hexenweib hat dat dann noch nich ma abgestritten und der Richard meinte, dat kann gar keine Hexe sein, weil die ja gar keine Warzen oder so hatte. Hab ich zwar nich verstanden, wat er damit meint, aber egal. Auf jeden Fall waren die anderen auch der Meinung, dat dat mit dem Ritual wohl nich so proper war. Leider hab ich nich mitgekriegt, wie die Diskussion geendet is, weil der Eik sich da mit nem Ork geprügelt hat, war halt interessanter als dem Dummgeschwätz zuzuhören.... Der Eik hat dem Schwarzpelz ganz gut einen eingeschenkt, hat aber auch den ein oder anderen blauen Fleck gehabt...

Natürlich dauerte es nicht lange und es kam ein weiterer Angriff der Söldner und wieder ham die ein paar Magier im Gepäck gehabt. Wiedereinmal griff ich zur Armbrust und machte mich auf, die anderen zu unterstützen. Einer dieser verflixten Magier wollte sich gerade von hinten an die Reihen anschleichen, da hab ich den Kerl gestellt. Glücklicherweise war meine Armbrust gespannt... Er wollte gerade zu einem Hexenwerk ansetzen, da sirrte auch schon der Bolzen von der Eisenwalder und traf ihn mitten in die Stirn. Sofort brach er tot zusammen. Welch ein Schuss, den muss Angrosch selbst gelenkt haben...

Als ich wieder zu den Zelten, in denen wir geschlafen haben, zurückgekommen bin, musste ich sehen, dass der Eik sich wohl nen Zeh gebrochen hatte, hätte er doch auf uns gehört und andere Schuhe angezogen, dat hat er nu davon gehabt... Der Abend rückte langsam näher und die Angriffe wurden weniger, anscheinend haben die Angreifer gerafft, dat man uns nich so einfach kleinkriegt. So hatten wir jetzt endlich mal Zeit, ein wenig Fleisch über das Feuer zu hängen und ein Bier zu trinken. Ich fühlte mich, genau wie die anderen ziemlich im A***h, nicht nur die vielen Kämpfe hatten Schuld daran, auch der Herr Praios, der es an diesem Tag sehr gut meinte.

Als ich dann Bardensang aus der Taverne hörte, bin ich aufgestanden und runtergegangen und musste bekannte Gesichter sehen: Die Galgenvögel – das konnte ja nur ein gelungener Abend werden. Zotige Geschichten und Lieder zum mitsingen, genau das, was ich nach dem Tag gebrauchen konnte. Also hingesetzt, ein Bier, noch ein Bier, ein weiteres und ganz schnell waren die ersten 7 getrunken, als es plötzlich hiess, der Vampir rückte mit allen ihm verbliebenen Mordburschen an. Da der Eik ja nun nich kämpfen konnte und ich schon nich mehr ganz Zwerg meiner Sinne war, sind wir im Dorf geblieben, während die anderen losmarschierten, den Feind zu empfangen. Wat da so alles passiert is, weiss ich nicht zu berichten, war ja nich dabei, aber es dauerte nich lang, bis die ersten erschöpften Kämpfer blutüberströmt zurückkamen. Auch Ragnar war unter den ersten, er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, so schwer war er verletzt. Richard traf kurze Zeit später ein und sah sehr zufrieden aus. Später hatter mir dann erzählt, dass er wohl einen mächtigeren Vampir im Zweikampf getötet hat. Nach und nach kamen dann auch die anderen zurück und Eik und ich mussten erfahren, dass es wohl nicht gelungen ist, dat Schwert zu bekommen, dat hat sich der Erzvampir geholt. Zumindest gab es anscheinend keine Toten zu beklagen.

Trotz der Niederlage haben wir an dem Abend noch gut gefeiert und die Stimmung wurde mit jedem Lied besser, bis die Leuts alle mitsangen und auf den Tischen tanzten. Eik und Richard stimmten, sehr zum Unmut der Galgenvögel immer wieder londrische Lieder an und beide wurden ausser Gefecht gesetzt...

Die Nacht war lang und ein jeder von uns hat am nächsten Morgen gemerkt, wie feucht sie war. Nachdem Richard sich dann rückwärts frühstückend aus dem Zelt bewegte und wir ihm nochma die Londrische Hymne vortrugen, haben wir dann nach und nach die Zelte abgebaut, die Pferde gesattelt und sind abgereist.

Nun bin ich auf dem Weg nach Londrien, ma schauen, ob der londrische Wein wirklich so viel kann, wie Eik und Richard ständig behaupten....