Termine & Con-Berichte Larpinfo-Forum
Hier könnt Ihr Werbung für LARPs und andere interessante Veranstaltungen machen (Mittelaltermärkte, Kampftraining, Tanzabende etc.) und Con-Berichte schreiben.
Berichte bitte mit [Bericht] , Termine mit [Termin] kennzeichnen. 
[Bericht] LoP 24: Der längste Tarq
geschrieben von: Nount
Datum: 2008-04-14 12:39

Conbericht: LoP 24: Der längste Tarq (11.-13. April 2008)
Veranstaltungsort: Haus am Lohagen in Wiblingwerde
Veranstalter: LoP
Flyer: http://www.danglar.de/2008/04/02/11-13-april-lop-xxiv-der-laengste-tarq-einladung-jetzt-online/
Homepage: http://www.danglar.de

Die Orga
War in Rolle da (als Falgetarq, Tarqe und Bhan). Eigentlich immer erreichbar. Aber manchmal hätte ich ein NSC-Zimmer vermisst (selbst in der Küche standen manchmal SCs herum).

Die Location
Das Haus ist schon recht ambientetauglich (nur die Holzapplikationen in Baumform im Speisesaal sind nicht ganz so danglartauglich ... leider fehlte uns Stoff zum Abhängen).

Ausstattung und Ambiente
Ich habe mit meiner Schwester große Teile davon selbst fabriziert und bin daher voreingenommen. Deshalb sollen andere die Textilien wie Banner und Wappenröcke beurteilen ;)
Im Thronsaal gab es einen Thron (natürlich!), schön mit Fell und Tierschädelchen ausgestattet. Danglarisch-rustikal eben. Die Sitzpolster der Sessel waren ebenfalls mit Pelzen bedeckt. Dort und im Speisesaal standen Schilde des Landes, des Falgetarqen und der Tarqe auf Ständern und hingen an den Wänden. Außerdem Banner und große und kleine Kerzenständer überall. Schön hergerichtet. Das Kaminzimmer an sich ist natürlich schon ambientig, dort gab es noch einen kleinen Altar.
Als allerdings die Zofe und die Tochter eingekerkert wurden, mussten wir unser OT-Zimmer dafür benutzen, das, weil wir NSCs und die Aktion spontan waren, voll mit OT-Krempel war. Und dann war so viel los, dass wir die OT-Sachen nicht unters Bett schieben konnten und beim Verhör hatte ich einfach keine Lust, mir ein schönes dramatisches Geständnis zu überlegen, während ich auf meine Ikea-Tüten guckten. Das war etwas unglücklich. Vielleicht könnte man beim nächsten Mal in so einem Fall fünf Minuten Zeit lassen, störendes Zeug wenigstens außer Sichtweite zu bringen ...

Verpflegung
Wie so oft von Raphaela. Und deshalb wie gewohnt großartig.

Plot und Ablauf
Die Handlung spielte sich auf dem Jagdsitz des Falgetarqen von Krat, Vadim von Krat, ab (ein Falgetarq herrscht über ein Viertel Danglars, ihm unterstehen die Tarqe, die jeweils ein Fünftel von Krat regieren).
Dazu ein Auszug aus der Einladung:
„LoP XXIV schlägt endgültig den Kurs Richtung Bürgerkrieg ein. Eine Abordnung der „Koalition“ aus Mittelländlern und Widerstand macht sich auf dem Weg zu einem alternden Danglarischen Adligen, dessen Land (und Truppen) im kommenden Konflikt eine zentrale Rolle spielen. Als sehr alter Gläubiger ist er derzeit vom Schisma innerhalb des Erbauerglaubens stark betroffen und schwankt, welcher Seite er sich anschließen soll. Die Charaktere sind nun auf dem Weg, um ihm entsprechenden geistigen Beistand zukommen zu lassen. Sie sollten sich aber darauf einstellen, das andere das ebenfalls versuchen.“
Die Spieler waren als Gäste des Bhans (Äquivalent zum Ritter) Iuvarth von Balberith unterwegs und trafen abends nach dem OT-Abendessen ein.
Die Gäste wurden vom Herold einzeln in den Thronsaal (oder besser: das Thronsälchen) gebracht, wo der Falgetarq (der vor Jahren seinen rechten Arm eingebüßt hatte) sie einzeln (bzw. in ihrer jeweiligen Gruppe) mit seiner Adjutantin zur Linken und seiner Tochter Sofronia (ich) empfing und nach ihrem Begehren fragte. Die meisten drucksten ziemlich herum („Wir wollen Euch im bevorstehenden Krieg auf unsere Seite ziehen!“ wäre nun auch keine so gute Begrüßung gewesen ...), was den Falgetarqen ziemlich reizte – kein Wunder, wurde er doch seit einigen Monaten von seiner Tochter (die bis vor drei Monaten in einem Haus der Läuterung, einem Khardin-Kloster gewesen und von ihnen verblendet worden war) mit einem Paranoia auslösenden Gift beeinflusst (und zwar strich sie es sich in die Haare und nahm selbst ein Gegengift ein. Beides erhielt sie vom Wildhüter Cornelius, von den Khardin gekauft, und benutzte ihre Zofe Arlett als Kurier). Währenddessen streuten die Bediensteten (hoffe ich ;)) Informationen – der Falgetarq habe sich seit einigen Monat so verändert und ähnliche Dinge. Das nahm einige Stunden in Anspruch.
Im Laufe des Abends und noch am nächsten Morgen trafen weitere Gäste ein – vier von fünf Tarqen und eine Khardin. Am Vormittag gab es eine Andacht für den gefallenen Sohn des Falgetarqen, Sofronias Bruder Viktor, und zwar gemeinsam von der Preadin und der Khardin. Jene, die ihn gekannt hatten, sagten ein paar Worte über ihn. (Weil ihr Vater sie immer Soffi nennt, wäre das für mich DIE Gelegenheit gewesen, wie die anderen meine Worte mit der Formel „So spricht Sofronia von Krat“ enden zu lassen. Dann hätten sich vielleicht wenigstens ein paar meinen Namen merken können und ich wäre nicht die ganze Zeit „Sophie“, „Sophia“ oder gar nix gewesen. Hmpf. Das nächste Mal heiße ich Olga. Vielleicht kann sich das jemand merken ...)
Im Tageslicht konnte man nun auch deutlich sehen, wie grau und kränklich der Falgetarq aussah, und spätestens nun wurde wohl deutlich: Da ist Gift im Spiel!
Nun folgte die Jagd auf einen Troll, der die Gegend unsicher machte (ursprünglich war ein Bär geplant. Leider konnte die Orga kein Bärenkostüm auftreiben).
Beim Mittagessen stand plötzlich der Bhan Iuvarth auf und sagte deutlich: „Sethem Falgetarq, ich bin überzeugt davon, dass Ihr vergiftet werdet.“ Der Falgetarq war entsetzt und forderte die Anwesenden auf, aufzustehen, wenn sie der Meinung des Bhans seien – fast alle standen auf ... (puh, habe ICH mich erschreckt! Und meine Schuld stand mir da wohl schon ins Gesicht geschrieben ...) Und die Preadin entdeckte dann, dass es tatsächlich so war und die Suche nach dem Täter und seinem Vorgehen begann.
An diesem Wochenende ging Sofronia das Gift aus. So schickte sie ihre Zofe in den Wald zu Cornelius, um neues zu besorgen (ich musste die Arme mehrmals losschicken, damit es auch mal jemand merkt ;)); schließlich erwischte man die Zofe und den Wildhüter im Wald, die sich widersprachen (die treue Zofe, im Glauben, sie hole Medikamente ab, erzählte etwas von ebensolchen, der Wildhüter leugnete alles) und daraufhin als Verdächtige eingekerkert wurden.
Durch Verhöre, Beobachtung und Kombination kam man zum entsetzlichen Schluss, die Tochter des Falgetarqen müsse die Schuldige sein.
Es folgte eine Gerichtsverhandlung, in der über das Schicksal der Falgetarqentochter, ihrer Zofe Arlett und des Wildhüters Cornelius verhandelt wurde. Erst jetzt gestand Sofronia und zeigte offen ihre Solidarität (bzw. ihre Untergebenheit) zu den Khardin.
Dann wurde das Urteil gesprochen: Der Wildhüter erhielt zehn Jahre Kerkerhaft und verlor seine rechte Hand (wegen seiner Bestechlichkeit), der Zofe wurde verboten, jemals wieder ihren Beruf in Danglar auszuüben und ihr wurde angeraten, das Land zu verlassen, Sofronia wurde auf Lebenszeit aus Danglar verbannt.

Fazit
Es war einer der besten Cons, auf denen ich war. Ich hatte allerdings auch eine großartige Rolle, in der ich mich sehr wohl gefühlt habe (obwohl ich mich manchmal schon ein bisschen fremdschämen musste – schon mal innerlich den Kopf geschüttelt über das, was man gerade tut? Fühlt sich komisch an ...). Die Story hat mich richtig mitgerissen in ihrer Tragik (tja, jetzt hat der (schon sehr alte) Falgetarq auch noch sein drittes und letztes Kind verloren (der verstorbene Falghat war sein Ziehsohn) und seine Herrschaftslinie stirbt aus ...
Ich hatte so viele tolle Szenen: Iuvarths offene Ansage über die Vergiftung (als er später auf mich zukam: „Sofronia von Krat, Ihr seid verhaftet!“ ist mir gleich nochmal fast das Herz stehen geblieben ... muss Kai mich immer so erschrecken? ;)), die Verhöre (Sofronia hat sich unheimlich bedrängt gefühlt. Und im Kerker hätte ich bestimmt gestanden, wenn ich nicht eben den blöden OT-Krempel vor Augen gehabt hätte. Sorry.). Und ich fand es toll, dass ich vom Urteil über mich überrascht wurde – ursprünglich war geplant, dass ich die Todesstrafe erhalte und von meinem eigenen Vater erstochen werde. Aber meine religiöse Verblendung hat da vielleicht zur Milde beigetragen. Oder was auch immer. Und ich bin mit meiner treuesten Zofe der Welt Hand in Hand in den Sonnenuntergang geritt-, äh, in die Verbannung gegangen ... Seufz ...
Etwas hat mich aber doch gestört: Die Verhandlung war einfach zu modern. Ich hatte zeitweilig das Gefühl, wir sind bei Barbara Salesch im Gerichtssaal, nur in Verkleidung. Schon schade.
Und es wäre toll, wenn gewisse Leute lernen würden, sich kurz zu fassen und auf den Punkt zu kommen. Die Verhandlung (und auch schon vorher einige Gespräche) haben sich gezoooogen ohne Ende, ich habe steif auf meinem Stuhl in der Mitte vor mich hingewartet und wollte doch unbedingt auch endlich was sagen, kam aber als Letzte dran. Das Warten hat mich schon ziemlich Nerven gekostet, und es hat mir irgendwie schon zu denken gegeben, dass ich in aller Ruhe im Kopf eine kleine Rede zusammenbasteln, strukturieren und Zitate einbauen konnte und trotzdem mitgekriegt habe, was jeder sagen wollte. Und als dann noch die Pause kam, hätte ich schon fast ne Krise gekriegt ;) ich konnte ja nicht auch einfach aufstehen und mich mal strecken ...
Aber ansonsten: Es war klasse!
Danke an die beste Preadin der Welt für die mal wieder tolle Andacht mit vielen Liedern.
Und an die grimmige Khardin (mit der ich mich eigentlich unterhalten wollte, aber das total vergessen habe) für ihre tollen roten Handschuhe.
Und an meine Verteidigung Andrej (mit dem Montmiraille(s)-Ritter, dessen Vor- und sonstige Namen mir entfallen sind) für die „Hilfe an eine Dame in Not“ und das rührende Plädoyer.
Und an Stephan für sein fieses Verhör. Warst du eigentlich auch meine Verteidigung? Oder die Anklage? Ich war hinterher total verwirrt ...
Und an meinen „Vater“ für das ergreifend vorgetragene Urteil.
Und an Astrid für ihr Ablenkungsmanöver, um meine Kopfbedeckung auf Gift zu untersuchen. Ich habe es tatsächlich nicht gemerkt ...
Und an die Tarqe, die ihre Rollen so toll gespielt haben.
Und an alle Türaufhalter. Und die Bhan-gor. Und alle Spieler und NSCs, die ich hier nicht einzeln erwähne, weil ich leider nicht mit allen so wahnsinnig viel gespielt habe.
Und zu guter Letzt an die beste Zofe der Welt. Bianca, du warst einfach großartig als Arlett! Ich weiß gar nicht, wie ich wieder auf dich verzichten soll. Haaach.
Und nochmal danke an alle fürs Aufstehen oder Verbeugen, wenn ich vorbeiging. Hatte ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Aber passte so schön zur Rolle.

War super! Ich freue mich aufs nächste Mal!

Sage nicht immer, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst. (Matthias Claudius)



Thema geschrieben von Datum/Zeit
[Bericht] LoP 24: Der längste Tarq Nount 2008-04-14 12:39
Re: [Bericht] LoP 24: Der längste Tarq Chewie aka Tulac 2008-04-18 16:00


In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
Powered by Phorum.