Meine Conerfahrung:

Positives:
Schöne, wirklich durchdachte Spielercharaktere waren anwesend, die Gauklertruppe mit dem Feuerfest war einmalig, Geschichtenerzähler, Gedichteaufsager, (teilweise) naive Nordmänner und und und
Schönes Ambiente – kommt durch die Spieler und Händler – nicht durch die SL
Schöne Location – von der SL ausgesucht, aber gestaltet haben sie sie auch nicht.
Schönes Spiel – kam auch nur durch die Spieler untereinander – also auch nix durch die SL

…schöne Sch…..

Einziges wirkliches Lob geht an die komplette Crew vom Chez Raul, die ein tolles Essen, ein tolles Ambiente und wunderbare Stimmung rüber gebracht haben. Und an die Crew der Cocktailbar, die genau die richtige Mischung hatten – im Glas und hinter der Theke.

Negatives:
Ich spiele seit 13 Jahren Live Rollenspiel. Habe meistens schöne Cons gehabt, aber auch durchaus schlechte. Diese Veranstaltung ist aber für mich der erste (und hoffentlich letzte) Ausschlag, meinen Unmut in einem Forum kundzutun.

1. In einem Stadtspiel den Geldfluss zu fördern und auch anzukurbeln ist ja an sich eine schöne Sache, aber selbst, wenn man sich allen Gesetzen und Regeln und ich weiß nicht was untergeordnet oder gefügt hat, konnte man trotzdem nur mit Verlust aus diesem Con raus gehen. Es gab eine Menge Möglichkeiten, wo man Geld ausgeben konnte (wenn man die inländische Währung aber nicht hatte – und die konnte man vorher ja nicht haben) immer nur mit Verlust tauschen (3 zu 1 im besten Fall 3:2). Im Verhältnis dazu gab es für normal sterbliche wie auch für adlige kaum Möglichkeiten wieder Geld rein zu holen.


2. Hat sich die SL (in meinen und vieler anderer Augen) sehr oft abwesend (oder zumindest an vielen Stellen nicht präsent) gezeigt. Das hat dazu geführt, das sie sich durch einen Spieler, der einen lustigen Charakter Switch mitten im Spiel unternahm den kompletten Plott haben aus der Hand reißen lassen, der vieles in den restlichen Tagen zu Folge hatte.
a) Gab es durch diesen Spieler einen Putsch, der zufolge hatte, dass einer der Hauptteile des Cons (nämlich das Turnier) um einen ganzen Tag verschoben wurde und andere Teile des Turniers (die Niederen hätten sich nämlich auch duellieren dürfen) gar nicht erst statt gefunden hat.
b) Durch den Charakter Switch eine Person für etwas verantwortlich war, das sie nachher nicht mehr ausbaden konnte, da der Charakter ja wieder weg war
c) Die Adligen wegen dieser Behandlung und Aufschub des Turniers natürlich auch verstimmt waren. Dazu auch Ihre Meinung gesagt haben und dann
d) Ein Adliger, weil er seine Meinung (intime) kundgetan hat, während des Turniers aus Neu Freystadt verwiesen wurde, was dazu führte, das das ganze Turnier im Eimer war. und
e) Von kleineren oder anderen Sachen, die durch Punkt 2 verursacht wurden die ich vielleicht nur nicht mitbekommen habe ganz zu schweigen.


3. Schlecht gebriefte NSC (da können dieselbigen Leider nix für, aber die SL). Wenn ich Intime anreise, mich schon über 2 Stunden in der Stadt aufhalte und dann plötzlich von einer Wache mit allerlei Dingen konfrontiert werde, die ich für a bis z zu zahlen habe, ist das erst mal seltsam, aber lies sich intime wunderschön Regeln (NSC super mitgespielt). Wenn man dann aber einen Waffenschein, ein Kopfgeld, eine Gildensteuer und weiß ich nicht was noch alles zahlen muss und die Wache selber nicht weiß was wofür ist, oder wer was nicht mehr zahlen muss wenn etwas anderes schon entrichtet wurde, sind sie für mich schlecht gebrieft.

4. Diese Punkte alle hätten mich normalerweise nur zu dem Schluss kommen lassen: Na ja, dumm gelaufen, aber passiert. Nächstes mal wird’s besser. Auch DIESE Spielleitung. Aber leider passierte noch Punkt

5. Kommen wir zum intime: Wir waren eine Spielergruppe von 4 Leuten. Gleich vom ersten Tag hat uns eine Händlergruppe angeheuert (wir waren Söldner) für sie zu arbeiten – also hier mal bewachen, da mal aufpassen, das man nichts gegen sie unternimmt und dort ein paar Gerüchte aufschnappen. Kurz vor Punkt c (weiter oben) kommt ein angehöriger der regierenden Truppe von Neu Freystadt (Welfenheims) zu uns und möchte uns in einer Blitzaktion anheuern, weil er von dem Putsch Wind bekommen hat und selbst seiner Wache nicht mehr traut. Nachdem wir ihm sagten, das wir einen Söldnerkodex haben und zwar auch mehrere Aufträge gleichzeitig annehmen (dieser Punkt wird später noch wichtig), aber keine die einen Konflikt der Auftraggeber verursachen könnten war für uns die Sache keineswegs vorbei. Wir haben trotzdem geholfen (ohne Geld zu verlangen) unterstützt und Informationen an sie weiter gegeben. Da wir nicht geholfen haben (hätten da aber auch nichts machen können) wurden Teile der Regierung und der Familie von ca. 60 Nordmännern gefangen genommen und in Würmer verwandelt. Später war wieder alles gut und den Nordmännern wurde komplett verziehen. Das Con ging weiter und ein weiterer Tag folgte
Dann kam der Punkt, wo der Das Schwert der Stadt (Welfenheim) gemeuchelt wurde – Grund ist hier nicht wichtig. 5 Meter davon waren zwei von uns mit einem der Welfenheims Waffengang am üben – macht uns VIELLEICHT verdächtig.
Es wurden intime von Leuten natürlich Vermutungen angestellt und auch von der Familie natürlich, aber es gab definitiv keine Beweise wer der Mörder ist/war. Wir haben weiterhin der Familie mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Dann ist bis zum letzten Conabend eigentlich nichts weiter passiert. Man sitzt da, schaut sich tolle Gaukler beim Feuer-Jonglieren an , will die Veranstaltung ausklingen lassen und bekommt plötzlich von einer Person mit dem Kommentar „Gerechte Belohnung“ eine Kupfermünze in die Hand gedrückt (nicht, hier ist n Kupfer, wenn du nachher mal rüber kommst, sondern wirklich man sieht gerade noch, das es eine Münze ist und hat sie schon in der Hand liegen) mit dem Kommentar, mal zu denen vorbei kommen. Wir wussten natürlich, dass sie mit Sicherheit nix gutes von uns wollen, waren aber gewappnet. Stehen also direkt auf, gehen in die Richtung – keine 30 Sekunden später ist EINE SL bei uns die uns sagt, das wir uns schlecht fühlen. Wir sofort geschaltet, (die SL gefragt, welche Giftimmunität wir bräuchten, Sie sagte nur, da wirkt nix – klingt sehr vorsätzlich) wieder 30 Sekunden später bei einem Freund gewesen, der wiederum keine 30 Sekunden später einen Heiler, Priester und Magier da hatte – aber da wars schon zu spät. In der Zeit hat die SL uns zusammenbrechen lassen, ohnmächtig werden mit dem Kommentar, das wir tot sind. Mehr Informationen haben wir ca. 30 Minuten lang nicht bekommen. Wir haben den ganzen „Spaß“ brav ausgespielt, sind tapfer liegen geblieben bis man uns an eine andere Stelle gekarrt hat. (später habe ich Erfahren, das der rest der SL im Zimmer war, quasi dazu geholt wurde mit dem Kommentar „kommt manl wegen den vier vergifteten“ und sie von nix wussten….)
(wichtig ist hier noch zu beachten, dass während unserer ganzen Sterbephase die Leute brav gefeiert – in wie outtime - haben und später an der Stelle wo man unsere Leichen deponiert hat sogar noch ein Puppentheater abgehalten wurde – einerseits von mir ein Vorwurf an schlechtes Spiel, andererseits soll das auch verdeutlichen, das an einem letzten Spielabend, wo alles ausklingt so eine Aktion aus Sicht des „Attentäters nur klappen kann“ und eigentlich – aus meiner Sicht – aus Angst, auf den letzten Drücker geplant wurde.

So, jetzt fragt ihr euch natürlich, warum sind die vier Jungs (wovon 2 noch nicht mal fest zu der Gruppe gehört haben) tot. Wir wissen zwar die Hintergründe mittlerweile, verstehen sie aber auch nicht.

Zum einen sei gesagt, EINER von uns hat das Schwert der Stadt gemeuchelt. Im Nachhinein haben wir von dem Attentäter selber erfahren, das er einerseits ein Mitleid der regierenden Familie ist aber auch der Wolf (eine Untergrundorganisation). Er hat zugegeben keine Beweise gehabt zu haben, sondern nur Vermutungen. Hat dann erst viel später zugegeben, das er wegen unseres Nichtannehmens des Auftrags und unserer dunklen Kleidung darauf schließen kann, das man uns nicht trauen kann und dort schon den Mordauftrag angeleiert – also für alle Söldner in Zukunft: Sehrt euch vor, wenn ihr mal einen Auftrag nicht annehmt….ignoriert man das mal und spielt weiter seinen Tot. Der Auftraggeber hat aber erst am letzten Tag bei einer Alchimistin dieses höchst seltene, sofort tödlich wirkende Kontaktgift in Auftrag gegeben, das für eine Portion schon einen halben Tag Herstellung benötigt – wir waren vier, faktisch hätte die Menge des Giftes für uns alle vier erst am nächsten Abend fertig sein können. Ignoriert man das mal und spielt seinen tot weiter. Das haben wir ja auch getan, aber so schnell reagiert, wie es sonst keiner könnte, aber trotzdem hat die SL während (oder eigentlich ja schon vor) allen Rettungsversuchen unseren Tot deklariert.

Was mir hier wichtig ist zu sagen: Ich bin schon mehrmals gestorben – und habe auch kein Problem damit. Mir ist auch klar, das wenn man eine zwielichtige Gestalt spielt (schwarze Kleidung scheint ja hier zu reichen) man sich mal in Gefahren begibt, aber ich sehe hier zum einen die extremste pappnasige Aktionen des Auftraggebers die mir je unter gekommen ist (sehr leichtfertig mit vier Spielercharakteren umgegangen, wobei er maximal zwei hätte in leichtem VERDACHT haben können) und zum anderen völliges Versagen der SL. Sie war nicht ordentlich informiert, hat die Hintergründe nicht geprüft und war zwar angeblich beim erstellen des Giftes dabei, hatte aber entweder keine Ahnung vom Regelwerk oder ihr war es egal, das die Alchimistin vier Portionen dieses Giftes (SEHR teuer, ÄUßERST seltene Zutaten) in der Zeit von einer gemacht hat. Ausserdem hat die (eine) SL dann wie gesagt alle Rettungsversuche (Outtimefrage nach Giftimmunität, Heiler, Alchimist, Priester und Magier anwesend) im Keim ersticken lassen.
Später hat sich die SL dann weder entschuldigt (Luitger VIEL später schon) und teilweise damit rausgeredet, das es keine NSC waren, sondern Spieler. Später hieß es dann es seinen NSC und noch später wieder es wären Spieler, die nur am Anfang gebrieft wurden – und man wolle ja freies Spiel auf seinem Con haben. Wenn FREIES Spiel völlige Anarchie bedeutet, und das sich die SL schon vom ersten Tag von Leuten den Plott aus der Hand nehmen lässt, die Verantwortung für schlechtes Spiel (willkürlicher Tod von 4 Spielern) nicht im Griff hat und nicht tragen will, dann ließ mich das kurz an der Live Rollenspiel Welt zweifeln.

Na ja, MEHR gibt es nicht zu berichten…

An dieser Stelle möchte auch ich natürlich einen Fehler eingestehen. Es tut mir für alle Spieler leid, die durch diese Aktion und den daraus resultierenden Unmut unserer Gruppe im Spiel gehemmt oder gestört wurden. Hier habe ich mich Pappnasig verhalten (nachdem ich 30 Minuten meinen nicht nachvollziehbaren Tot ausgespielt habe). Ich war laut, ich war outtime und es hätte nicht an die Stelle gehört, aber hoffe auf ein wenig Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen

Holger Taschke