Conbericht Normont und Iskalien – Grenzgänger: Der Ritter

Tageslarp am 11. März 2006
Burg Husen bei Dortmund

Der Flyer: http://homepage.rub.de/daniel.steinbach/grenzgaenger/ritter.html

Fangen wir mal an mit dem, womit auch das Con begonnen hat: Die Wegbeschreibung. Wenn man es so nennen möchte. Vielleicht sollte es auch schon das erste Rätsel sein ...
Liebe Orga: Wenn eure Wegbeschreibung mit der Autobahnabfahrt anfängt, schreibt doch bitte den NAMEN der Abfahrt dazu, oder die Abfahrtsnummer. NICHT irgendwelche Orte, die auf dem Abfahrtsschild stehen, damit findet man die Abfahrt nämlich nicht auf dem Autoatlas (Nein, die genannten Orte waren nicht nah genug an der Abfahrt, um uns davor zu bewahren, am Autobahnkreuz in die falsche Richtung zu fahren).
Außerdem wäre es freundlich, in die Wegbeschreibung wirklich jede Abzweigung mit aufzunehmen, auch wenn der Straßenname der Abzweigung folgt. Wir sind beim Hotel „Road Stop“ nämlich geradeaus weitergefahren, in fälschlichem Vertrauen auf die Wegbeschreibung ...
Wenn ihr Abzweigungen an Hotels als Orientierungspunkten erklärt, wäre es hilfreich, ein Hotel zu nehmen, dessen Namen man von der Straße, von der man abbiegt, lesen kann. Nett, wenn man nach dem Abbiegen erkennt, dass man richtig fährt, aber noch netter, wenn man das vor dem Abbiegen erkennen kann.
Weiterhin wäre es schön, nach der Ankündigung von selbst aufgestellten Hinweisschildern auch Hinweisschilder aufzustellen!

Und wenn man dies alles nicht beherzigt, wäre es eigentlich das Mindeste, wenn zumindest eine einzige Person aus der Orga ihr Handy eingeschaltet gelassen hätte (bevor jemand mit „Ambiente“ kommt: Die Zugstrecke neben der Burg war lauter und auffälliger, als es ein in der Tasche vibrierendes oder läutendes Handy gewesen wäre).

So. Nachdem wir mit anderthalb Stunden Verspätung und einigen unnötigen Kilometern mehr auf dem Tacho auf dem Con angekommen waren, verlief der Check-In, wie angekündigt IT von einem Diener durchgeführt immerhin problemlos (wenn auch halb OT – die Anmeldung muss wohl die gleiche Person verwaltet haben, die die „Wegbeschreibung“ zu verantworten hat. Fragt besser nicht).

Ambiente:
Ansonsten war ich selbst erstaunt, wie konsequent alle IT blieben (inklusive mir, die ansonsten zu keiner OT-Blase nein sagt ;)). Das wird vor allem daran liegen, dass allein die Hälfte des Textes auf der Anmeldung betonte, wie sehr doch alles IT sein sollte. Und dann auch alles IT war. Mit jedem Wort OT hätte ich da ein schlechtes Gewissen gehabt (und da ich nicht wusste, wer die Orga/SL war, bin ich auch nicht in Versuchung gekommen, mich über die Wegbeschreibung zu beschweren ...).
Ich habe auf dem gesamten Con niemanden rauchen sehen!

Die Gewandungen waren auf SC- wie auch NSC-Seite durchwachsen, von Schnürlederhose-Piratenhemd-Kombis und deutlich sichtbarem Reißverschluss bis zu wirklich schönen Outfits. Letztere überwogen aber deutlich.

Die kleine Burg war etwas eng, aber ambientig; bis auf die typischen JH-Stockbetten und die Sanitärräume habe ich keine OT-Dinge drin gesehen. Die vielbefahrene Eisenbahnstrecke direkt daneben hat mich schon gestört, allerdings nur draußen; drinnen habe ich nichts davon gehört.

Verpflegung:
In Ordnung und ausreichend. Nur hätte die Suppe wärmer als lauwarm sein dürfen ;)
Obwohl nur Abendessen angekündigt war, gab es auch den Nachmittag über Verpflegung, sehr nett.

Plot:
Weil Ägidius (dem sich die Spieler angeschlossen haben, um einen Dieb zu verfolgen) sich ein Bein bricht, macht man an einer Burg Halt, weiterlaufen geht ja nicht mehr. Soweit haben wir’s gehört, wir kamen ja später. [Immerhin durften wir hoch und nach ihm sehen. Und dabei nette Experimente mit Goldstaub machen sowie die Schmackhaftigkeit von Rattenzähnchen beweisen.]

In der Burg ist die Tochter des Hauses seit Wochen krank; sie fiebert und hört grollende Geräusche – die hören allerdings auch alle Gäste des Hauses, nur die Burgbewohner nicht. Einzelne Heilkundige durften in ihr Zimmer und nach der Kranken sehen.
Es gibt eine Bibliothek, allerdings ist der Bibliothekar fast den ganzen Tag unterwegs und ohne ihn darf niemand hinein. Wer trotzdem reingeht, wird nach wenigen Minuten wieder rausgeschmissen. – Eine Bibliothek kann eine nette Beschäftigung auf einem Con sein, allerdings nicht, wenn man nicht rein kann. Die Aufmachung war auch nicht besonders einladend, zwei Regale mit ungeordneten Haufen von Schriftrollen, deren Inhalt zum Großteil nach „Alle Zettel, die uns mal in die Hände gefallen sind, aufgehoben, damits nach viel aussieht“ aussah ... selbst, wenn diese Wirkung im Spiel begründet war oder gewesen wäre: Es wirkte nicht wie eine Bibliothek und machte keine Lust, sich damit zu beschäftigen. Das finde ich schade, ich würde die Rollen wenigstens in einzelne Fächer verteilen und nach zumindest groben Kategorien ordnen.
Später verlor Ägidius plötzlich das Bewusstsein [was uns Gelegenheit gab, noch mehr Rezepte auszuprobieren. Nicht zu vergessen unser wunderbares euphorisches-Gespräch-über-Rattenzähnchen-Ablenkungsmanöver, um die magische Untersuchung vor der Wache zu vertuschen ...]
Dann war da noch eine mit einem Regal verstellte Tür, hinter der offensichtlich etwas war, was die Gäste nicht sehen sollten. [Und wir durften auch wirklich nicht rein, obwohl ich mit meinen Überredungskünsten doch wirklich zu Hochform aufgelaufen bin ...] Später am Abend stellte sich heraus, dass sich dahinter ein alchemistisches Labor verbarg.
Ebenfalls später am Abend wurde ein Keller gefunden, in dem sich ein Kerker mit menschlichen Überresten befand, ein Geist herumspukte und plötzlich eine bewaffnete Gestalt aus der Wand sprang und die Anwesenden angriff.
An dieser Stelle (etwa 22.30) sind wir abgereist. Wir hätten nicht mehr damit gerechnet, dass noch etwas kommt, aber offenbar ist danach noch mehr passiert als am restlichen Tag zusammen. Dazu kann ich natürlich nichts sagen.

Ich fand den Plot etwas mager. Es gab nicht allzu viel zu tun, und die Beschäftigungsmöglichkeiten waren entweder nur wenigen zugänglich, oder die meiste Zeit nicht erreichbar (zumindest für Personen, die sich in Besitztümern anderer Menschen nicht aufführen wie die Axt im Walde ...).
Ich finde es schön, wenn auf einem Con auch mal etwas passiert an „Plot“ bzw. Ereignissen, anstatt dass es nur Dinge zu finden gibt. Insgesamt fand ich die Spieleranzahl auch zu groß für das Konzept, bzw. den vorhandenen Plot und die Beschäftigungsmöglichkeiten.

Die NSCs wirkten in ihren Rollen insgesamt überzeugend. Das Konzept ist an dieser Stelle offenbar aufgegangen.

Fazit:
Insgesamt war es aber ein schöner Tag mit ein netten Mitspielern und vielen netten Situationen. Ich glaube, es war auch mein erster "reiner" DKWDDK-Con.
Hat eigentlich jemand die Schriftrollen weggeräumt, die ich unterm Bett versteckt habe ...?

Annkathrin Jannek
aka Beke Bukenend, Studentin der Universität zu Harrgon in Danglar
in Begleitung von Apothekerin Euphemia Falgenrath