Nachdem das Thema aufkam, habe ich mir gedacht: WIE sollte man eigentlich Fragen zur Magietheorie gestalten? Was für praktische Sachen kann man da einbauen?

Die zweifellos schönste Methode ist es imho, wenn man erstmal einen Akademie-Con hat, wo in Bibliotheken und Vorlesungen das Wissen wirklich vermittelt wird, das hinterher geprüft wird. Dabei muß dann nämlich vor allem der Dozent/Autor darauf achten, dass sein Vortrag/Werk zumindest scheinbaren Sinn ergibt und kann kaum zweihundert neu erfundene Fremdworte in einen Satz pressen - was will man da prüfen, wenn die Spieler da sitzen und keinen Sinn erkennen? Dadurch bekommt der Spieler tatsächlich etwas (in sich zumindest mehr oder minder geschlossenes) Wissen, was sicher kein Nachteil ist. Sehr angemessen fände ich zum Beispiel eine Vorlesung, die nicht ins Details geht, sondern unter dem Vorwand einer "Wiederholung" einen Themenbereich überdeckt. Alternativ kann man auch durch eine "Vertiefungs-Vorlesung" spezielle Gebiete einbauen, Ausreden, warum die Vorlesung genau vor der Prüfung statt findet, gibts genug.
Problem ist hierbei natürlich, dass die Kreativität der Spieler (die ja auch wichtig ist) anders abgefragt werden muß, zusätzlich sozusagen - oder zum Beispiel eingebaut werden sollte (wie bei der "Wiederholung": Teile werden einfach aus der Vorlesung abgefragt, andere "vertiefende" Fragen sind der Kreativität des Spielers überlassen, der dadurch einen schönen Rahmen hat). Und natürlich kann es sein, dass die Charaktere total anderer Meinung sind als der Dozent :-)
Diese Methode eignet sich also am besten für eine Akademie und ihre Mitglieder, denn dadurch ergibt sich ein gemeinsamer Magietheoretischer Hintergrund, auf den auch verwiesen werden kann ("Erinnert euch an die Vorlesung von Magister X!" - und dann wissen WIRKLICH die Spieler, worums ging :-).

Eine andere Methode, die auch zur oberen passt, aber auch für sich anwendbar wäre, ein Handout mit Magietheorie rauszugeben und dieses abzuprüfen. Hat den Nachteil, dass die Prüfer wirklich was vergleichsweise vollständiges haben sollten (Texte gibts nen Haufen, aber kaum was, woraus man ein in sich konsistentes und einigermaßen vollständiges Ding machen könnte). Und irgendwie muß der Spieler dabei nur pauken. Nicht sonderlich lustig.

Die "Kreativitäts"-Methode ist zweifelsohne nicht besonders schlecht. Sie spricht sowohl die an, welche eine Magietheorie haben als auch jene, die einfach gut improvisieren können - und beide Gruppen können oft gut Magier darstellen (wer weder über eine Theorie nachgedacht noch improvisieren kann, hat da eher Schwierigkeiten, wenns um die Theorie geht :-).
Allerdings muß ich hier gestehen, dass ich denke, dass man da auch den (imho) falschen Weg wählen kann. Wenn der Prüfer nur 20 total sinnlose (pseudo-)Fremdwörter in einen Satz knallt und erwartet, dass der Spieler dazu einen sinnvollen Aufsatz schreibt, dann halte ich davon etwas weniger. Ganz abgesehen davon dass das mir meist zu "Quantenphysik-Magie"-mäßig vorkommt (was ich als ziemlich unambientig betrachte), führt es letzten Endes zu nichts. Vor allem kann man die Prüfungen niemals öffentlich machen, weil sich kaum 2 Lösungen finden, die irgendwas miteinander zu tun haben :-)
Kreativität kann auch sehr humorig sein - siehe dazu die Prüfungsbogen der Tikonier[1] - aber Pseudo-Physik ist nix für mich (obwohl auch Physiker ambientige Texte schreiben können - selbst wenn sie auf Quantenphysik basieren... Alles nur ne Frage des Ausdrucks :-)
Daher würde ich persönlich bei dieser Methode Fragen wählen, die entweder eher basistechnisch sind - also Komponenten, Symbolik, Numerologie, etc. denn diffuse Fremdworte oder eben zum Charakter passen.

Aber nun ja, vielleicht liege ich ja total falsch...

Irian

[1] http://www.tikon.ch/pruefungsblaetter_akadaemi3.html



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http://www.larpmagier.de - Informationsseite für magisches und mystisches im LARP...