Wie wärs mit der hier?

"Lira gehst du bitte das Wasser holen", sagte die Mutter. "Ich bin doch gar nicht an der Reihe. Soll Joon doch gehen." "Du weißt genau, dass dein Bruder krank ist." "Na gut ich geh ja schon", sagte Lira mit rotzfrecher Stimme. Das Mädchen schnappte sich den Eimer und marschierete los. Der einzige Brunnen im Dorf stand genau in der Stadtmitte. Sie war ungefähr fünf Minuten unterwegs, als sie IHN sah. Er war ein blondgelockter Ritter in einer silbern glänzenden Rüstung. In seiner Schwertscheide steckte ein prachtvolles Schwert mit einem rubinbesetztem Knauf. Er kam gerade auf seinem weißen Ross in das Dorf geritten. Gerade als er sein Pferd zum Stillstand gebracht hat brach ein bisschen Sonnenlicht durch die dichte Wolkendecke und ließ Ihn in einem herrschenden Licht erstrahlen. Mit hochgeschwellter Brust lässt er seinen Blick durch die Runde schweifen und entdeckt Lira. Lira war mit ihren sechzehn Jahren schon sehr schön, was natürlich auch der Herr Ritter mit bekam. Mit einem Ruck wollte er von seinem hohen Ross herunterspringen, blieb aber an der Fußhalterung hängen. Er verlor den Halt, fuchtelte mit den Armen um sich irgendwo festzuhalten und fiel mit einem dumpfen Geräusch direkt in einen Haufen Kuhmist. Hinter vorgehaltener Hand kicherten einige der Leute, doch das Gelächter der Kinder schallte über die gesamte Dorfmitte. Lira selbst lachte genau so wie die anderen. Der Ritter blickte sich um. Langsam wurde es ihm peinlich . Sein Gesicht wurde rot vor Scham. Alle standen nur rum und lachten, nur Lira selbst ging zu dem stinkenden Ritter hin und half ihm wieder auf die Beine. Danach nahm sie sich ein Taschentuch und wischte den Mist aus seinem Gesicht. Er war nun leuchtend rot, weil gerade das Mädchen seiner Begierde ihm geholfen hatte. Sie schauten sich an und dann wollte der Herr Rittersmann sie küssen, doch sie lehnte ab. "Wascht euch erst einmal Herr Ritter, dann können wir noch einmal darüber reden!", waren ihre Worte.