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Zwei Geschichten von mir
geschrieben von: Cian de Draco
Datum: 2007-06-10 18:00

Poril, ein Waldläufer des Mahnjuk-Stammes, schaute gebannt auf die beiden
Orks, die gerade ein junges Reh schlachteten. Der Geruch von gebratenen Fleisch
kroch ihm dabei in die Nase. Dieser kam von einem Mojuk, so nannten die Mahnjuk
das Wildschwein. Poril hatte schon seit einigen Stunden nichts mehr gegessen,
also beschloss er, den beiden stinkenden Orks ihre Beute zu stehlen. Er
kletterte auf einen der Bäume und schaute erst einmal von oben auf seine
Feinde herab. Die beiden sprachen über eine Frau, die sie erst vor kurzem
ermordet hatten und freuten sich schon auf das herrliche Mahl. Sie ahnten gar
nicht. dass sie schon die ganze Zeit beobachtet wurden. Poril legte einen Pfeil
an die Sehne seines Bogens, spannte diesen und ließ den Pfeil los. Er sauste
geradewegs auf den kräftigeren Ork zu und traf ihn genau in die Schulter. Das
Gift, das in dem Pfeil verankert war, begann nun zu wirken. Sofort fiel der
Getroffene um und konnte sich nicht mehr rühren. Dem anderen ent
ging das ganze natürlich nicht und er schnappte sich seine geladene Armbrust.
Er zielte kurz und ließ den Bolzen auf den Waldläufer zusausen. Poril schaffte
es gerade noch dem Geschoss auszuweichen, doch genau das ließ ihn das
Gleichgewicht verlieren. Er stürzte in die Tiefe. Zu seinem Glück landete er
genau auf einem Blätterhaufen, was den Sturz zwar nicht vollkommen abfederte,
Poril aber trotzdem das Leben rettete. Der Ork, in dem Gedanken, dass er sein
Opfer erwisch hatte, lief zu der Stelle wo der Waldläufer heruntergefallen
war. Als er dort nichts sah, schaute er sich erst einmal genau in seiner
Umgebung um. Nachdem er alles abgesucht hatte, ging er zurück zum Lager. Auf
einmal, Poril hatte sich an einen Ast geschwungen und einen Ãœberschlag
gemacht, kamen dem Ork zwei Beine entgegen und schleuderten ihn nach hinten.
Leicht benommen schüttelte er den Kopf und versuchte zu erkennen wer oder was
da gerade auf ihn zu gerannt kam. Mit einem Schulterangriff rammte
sein Gegner ihn zu Boden. Danach nahm dieser einen Pfeil aus dem KÃcher und
schoss dem Ork den Pfeil direkt in den Hals. Poril hatte es geschafft den Ork
zu Fall zubringen. Danach ging er zum Lagerfeuer seiner Opfer zurück und
bemerkte, dass der erste Ork verschwunden war. Das Gift musste wohl seine
Wirkung verloren haben. Gerade in diesem Augenblick, als er das dachte, packte
ihn eine Gestalt von hinten und hielt ihm ein Schwert an die Kehle. "Du
widerlicher kleiner Wurm. Was sollte das? Weißt du denn nicht das man mit uns
nicht scherzt?" Das stinkende Ungetüm wollte gerade zum alles beendenden
Schnitt ausholen, als ihn ein Pfeil direkt im Hals steckte. Dem einen folgten
fünf weitere, die den Ork dann bewusstlos zu Boden gleiten ließen. Poril's
Stamm hatte schon nach ihm gesucht und bedankten sich jetzt bei ihm, dass er so
ein schÃnes Mahl für die Mahnjuk gefunden hatte.



Mit ein bisschen Gewürz und einem großen Hunger schmeckt einem sogar ein Ork






















"Ich bin für manch einer, ein Witz und sonst keiner. Ich stell mich zur Schau
und werde ausgelacht von Mann und Frau. Mein Lohn ist gering, doch es ist das
einzig ich bring. Mit Spaß sing ich hier und manch danken dafür. In guten
Zeiten da solltet ihr euch sputen mein Spiel zu hÃren, also los auf die
Stuten. In den schlechten bin ich da um den Kampf mit der Musik aufzunehmen und
werde euch immer beiseite stehen. Also freuet euch immer auf mein kommen, denn
ich habe bis jetzt jedes noch so kleine DÃrfchen mitgenommen." Mit tanzendem
Schritt und auf seiner Laute klimpernd, ging Mariol durch die Reihen und
sammelte Geld ein. Bei jedem noch so kleinen Groschen bedankte er sich
freundlich und immer mit einem Grinsen im Gesicht. Nachdem er durch die
Menschenmenge gelaufen war, stellte sich der barde wieder auf den Stein und
spielte sein Liedchen zu ende. Er verbeugte sich und ließ den Beifall über
sich ergehen. Nachdem die letzten Gäste gegangen waren, ging Mariol in das Ga
sthaus "Zum Beschrienen Wirt" und bestellte sich erst einmal einen Humpen
Bier. "Warum heißt dieses Gasthaus denn "Zum Beschrienen Wirt"?", fragte der
Barde. "Ich hab das gegründet", meinte der Kerl hinter der Theke, "Ich war
früher Kriger, doch da kein Krieg herrschte musste ich oft nach Hause und
meine Frau, die alte Furie, hat mich den ganzen Tag lang angeschrien. Da dacht
ich mir: Jonas, wenn du den ganzem Tag arbeiten müsstest, dann bräuchtest du
dich nicht mit der rumstreiten. Also hab ich ein Lokal aufgemacht. Jetzt komme
ich spät abends heim und meine Frau schläft schon." Mariol fing an zu lachen.
"Die Geschichte ist gut. Habt ihr was dagegen, wenn ich in meinen Liedern und
Gedichten davon erzähle?" "Kein Problem. Das ist doch die beste Werbung." Und
dann stimmte er in das Lachen mit ein.

Nachdem der Barde sein Bier ausgetrunken hatte, machte er sich auf den Weg zu
seinem Schlafplatz. Es war das Ufer eines kleinen Sees, im Wald westlich von
hier. Er hatte sein Zelt in einem Baum aufgehangen, so dass niemand es finden
und stehlen konnte. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden und es waren
nur noch Wenige auf den Straßen. Er war gerade gegenüber von der Munukfarm,
als er sah, wie zwei Goblins und ein Ork über den Zaun sprangen und auf die
Tiere zu liefen. "Hey ihr da! Was soll das?", rief er den dreien hinterher.
Diese drehten sich ruckartig herum und suchten nach dem der sie angesprochen
hatte. Mariol stand da und blickte sie an. "Heeey, den kenn ich doch. Das ist
der Harlekin, der da an der Kreuzung stand. Was willst du, Witzfigur?", fragte
die piepsige, aber trotzdem krächzende Stimme des Goblins. " Der Beruf heißt
Barde ihr Unholde. Macht lieber, dass ihr weg kommt." "UAAARHH! Wer sagt das?",
kam die grunzende Stimme des Orks aus der Dunkelheit. "
Ich Mariol Bolte! Schüler von Arrus Fidele und Musikmagier." " Musikmagie?",
kam die Stimme des zweiten Goblins. "Ihr habt richtig gehÃrt und wenn ihr
diesen Zweig der Magie nicht spüren wollt, dann rate ich euch zu
verschwinden." In seinen Augen flackerte es. Ohne auch nur mit den Wimpern zu
zucken blieb er stehen und schaute den Wesen in die Augen. Diese blickten sich
gegenseitig an und überlegten ob er die Wahrheit sagte oder nicht. Mariol
hatte derweil einen kleinen Haufen Stroh vor sich aufgeschoben und fing an mit
Feuersteinen dort ein kleines Feuer zu entfachen. Danach hohlte er die Laute
heraus und fing an zu spielen. Dabei hob er den Fuß mit etwas brennendem Stroh
in die Luft. Da er dunkle Kleidung an hatte, dachten die Goblins und der Ork, er
würde einen Feuerball heraufbeschwÃren. Vor Panik kreischend liefen sie auf
einander zu und schlugen sich gegenseitig die KÃpfe an. benommen taumelten sie
zurück und fielen bewusstlos zu Boden. Der Lärm hatte einige
aus dem Bauernhaus gweckt. Sie standen da am Fenster und blickten auf das
Geschehene. Der Vater fasste sich den Mut und ging nach draußen. "Seid Ihr ein
Magier werter Herr?" "Nein ich bin nur ein Barde, der gut schauspielern kann."
"Hatten Sie denn keine Angst, dass sie den Schwindel sehen kÃnnten?" "Das
waren dumme Diebe und außerdem war es dunkel." "Bitte wollt Ihr nicht
hereinkommen und etwas Essen? Wir kÃnnen euch auch einen warmen Schlafplatz
anbieten. So als Dank, dass Ihr unsere Farm gerettet habt."



Auch die noch so unbedeutesten Menschen kÃnnen Gutes tun!




Thema geschrieben von Datum/Zeit
Zwei Geschichten von mir Cian de Draco 2007-06-10 18:00
Re: Zwei Geschichten von mir Moira 2007-06-11 20:24
Re: Zwei Geschichten von mir Daelen 2007-06-11 20:44
Re: Zwei Geschichten von mir Cian de Draco 2007-06-14 13:59
Re: Zwei Geschichten von mir Cian de Draco 2007-06-14 14:00
Re: Zwei Geschichten von mir Daelen 2007-06-14 15:01
Re: Zwei Geschichten von mir Henk 2012-06-26 19:27
Re: Zwei Geschichten von mir Moira 2007-06-14 18:27
Re: Zwei Geschichten von mir Tine 2007-06-14 20:09
Re: Zwei Geschichten von mir danieldesu 2012-10-18 10:17


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