Hi,

es gibt natürlich unterschiedliche Schaumstoffe und auch unterschiedliche Vorlieben - ich persönlich mag lieber eher harten Schaumstoff, bei dem dann aber der Kernstab eben nicht durchkommt. Auch da kannst Du Schrott finden, der nach kurzer Zeit krümelig wird, durchgeschlagen ist etc.

Ein ordentlicher Schaumstoff ist ziemlich resistent gegen Bügeleisen-Behandlung, d.h. Du kriegst zwar Fusseln "angeklebt", eine aufgerauhte Oberfläche wird etwas glatter, aber das war es auch schon. Du schmilzt nicht etwa den Schaumstoff auf wenige Prozente seiner vorherigen Größe zusammen. Der Schaumstoff hält eher mehr aus als der Pattex; ein vorher glatter Schnitt schräg durch Schaumstoff-Pattex-Schaumstoff kann bei der Bügeleisen-Aktion eine winzige Schwelle durch etwas zusammengezogenen Pattex ergeben. Das mit dem Bügeleisen ist also eher um eine rausgeschliffene Struktur weniger fusselig zu machen.

Vor dem Lötkolben muss der Schaumstoff natürlich weichen - Du sollst auch hier keine Ambosse zu Schwertern umformen, sondern in eine schon vorhandene Grundform ein paar Vertiefungen schmelzen - z.B. eine 1 mm tiefe und 1 cm breite Rinne in das Drittel einer Schwertklinge nahe an der Parierstange - also nicht genau da, wo man ständig den Gegner trifft. Der Spitzenbereich ist nix für Spielereien.

Mit Latex kannst Du problemlos auf getrocknetem Pattex arbeiten. Es gibt sogar Leute, die ihre kompletten Waffen vor der ersten Latexschicht mit Pattex "grundieren" - IMHO unnötig aber schadet auch nicht.

Latex nimmt auch nachträgliche kleine Reparaturen mit Pattex nicht krumm - natürlich wird auch hier nicht die halb abgerissene Spitze wieder angeklebt, aber kleine Beschädigungen der Latexschicht an Parierstange o.ä. kann man mit etwas Pattex durchaus flicken.

Eine nicht zu verschnörkelte Klinge lässt sich auch einfach wieder aufbauen. Wenn Du zu den Leuten gehörst, deren Schwerter nicht jahrzehntelang halten, kann es sinnvoll sein, aufwändige Verzierungen eher um die Parierstange und im unteren Drittel der Klinge anzubringen. Wenn dann die Spitze mal wieder (*grrr*) aufgearbeitet ist, kannst Du die oberen zwei Drittel "ausziehen" und eine neue Klinge drankleben (natürlich komplett incl. Spitzenschutz, neu schneiden, schleifen, latexen, und neuer Top-Coat).

Farbe wird erst in die oberen Schichten des Latex reingerührt, falls Du ein Airbrush-Kunstwerk beabsichtigst: Bin ich nicht qualifiziert, ich hab nur viele Pömpfen gesehen, bei denen die Farbe nach einiger Zeit das Weite gesucht hat...

Bernd