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Con-Bericht RdA20 - Der Stein von Kantala (aus NSC-Sicht)
geschrieben von: Chewie aka Tulac
Datum: 2003-09-04 08:24

Auf dem schönen Gelände des Pfadfinderheims St. Georg in bzw. nahe Ahrhütte (dessen einziges Manko aus meiner Sicht die Nähe zum Dorf und das damit anfallenden Passanten-/Gafferaufkommen ist) fand der RdA 20 "Der Stein von Kantala" statt. Meine Chefin, ich sowie Kai und Nic hatten beschlossen, bereits am Donnerstag anzureisen (wir hatten alle Urlaub bzw. Ferien) und konnten uns so in aller Ruhe auf den Con einstimmen.

Ich spielte vor dem eigentlichen TimeIn sowie während der Pausen zwischen den NSC-Einsätzen bzw. wann immer ich Zeit hatte meinen, auf dem letzten Diallur "geborenen" (NSC-Pausen-)Charakter Asab, der besonders in der angehenden Schamanin Ping eine interessante Ansprechpartnerin gefunden hatte - so zumindest die Auffassung von Squissy, seinem unsichtbaren, schulterbewohnenden Waschbärkumpanen. Auch bot sich so die Möglichkeit, bereits erste atmosphärische Infos unter den (drei) bereits anwesenden Spielern zu streuen ("Geht nicht in Wald, da ist es echt übel!") und in einem Traum hatte Ping eine tiefschürfende Besprechung mit - wie könnte es anders sein - einem Waschbären. Am nächsten Tag, während nach und nach die Spielerschaft eintrudelte, wurde zur Einleitung und als deutlicher Indikator für die Gefährlichkeit des Waldes eine Räubermannschaft zusammengestellt, die schließlich und endlich alle diesen Abend überlebten und sich sogar über insgesamt ein Silber Wegzoll freuen durfte.

Im Verlauf der Nacht wurden dann allerlei finstere (Wald-)Geister gesichtet, die zunächst nur im Wald, später aber auch direkt am Haus zu finden waren. Ich hatte mir einen Eis-Imp ausgedacht, der seine Stärke von den Gefühlen Furcht, Angst und Schmerz bei anderen bezieht - und im Verlauf der Nacht reichlich "Ernte" einfahren konnte. So war er denn auch in der Lage, am nächsten Tag sogar im Hellen zu wandeln ... allerdings traf ihn bei einer näheren Erkundung der Hausumgebung ein Pfeil eines almesitischen Elfen und dieses Geschoß war mit dem Fluch "Ungeschicklichkeit" belegt. Daraufhin kam der Imp leider nur noch mit Mühe den Hügel hinauf und kullerte sogar bei seinem nächsten Erkundungsmanöver den Wachen direkt vor die Füße - da war´s mit dem Imp leider vorbei.

Als nächstes standen einige Einsätze als Räuber an - wobei selbst ein kampfkräfiges Dutzend an Räuber einem Trupp von etwas mehr als 20 Spielern scheinbar noch nicht mal einen am Boden liegenden Verletzten wert waren ... statt dessen flogen mir Ansagen wie "2", "2 direkt", "3" und sogar "5" nur so um die Ohren. Ich gebe ehrlich zu, dass mich das ziemlich angefressen hat. Kurz darauf waren die NSCs in noch reichlicherer Zahl als Cantor-Kultisten, die einen Stein (er war für diesen Con titelgebend *g*) bewachten bzw. "beritualisierten" (genanntes Ritual führte auch zur Finsternis bzw. Drohlichkeit des umgebenden Waldes), anzutreffen bzw. zu überwinden. Nachdem meiner Axt mit SL-Genehmigung eine dauerhafte Schreckenswaffe verliehen worden war, war ich auch frohen Mutes, dass dieses Mal zumindest ein paar Spielercharakter nach der Schlacht auf dem Boden liegen würden.

Eine Anmerkung, nur um das klarzustellen: Ich will keine SCs ablegen und Todesstösse halte ich nur in sehr seltenen Ausnahmesituation für angebracht (schließlich bin ich bekennender Blümchenlarper - siehe www.palandun.de), aber ein Kampf gegen eine zahlenmässig gleichstarke Gruppe sollte zumindest nicht folgenlos bzw. IT verletztungslos an diesen vorbeigehen! Dann macht mir als NSC das Kämpfen auch mehr Spass und ich bin sicherlich einer der ersten, die dann (zumeist recht effektvoll) sterben.

So kämpfte ich mich denn beim Angriff auf das Ritual durch die Spieler und beendete das kurze Leben dieses Charakters mit einem recht imposanten Sturz ... dreht mich am Boden liegend um und stellte fest, dass u.a. ein Spieler, dem ich mehrere (vier bis fünf) gut ausgeholte Treffer mit meiner Axt (wie gesagt, machte zu dem Zeitpunkt einen Schaden direkt, ignoriert also Rüstung) auf den (ohnehin nicht bzw. kaum gerüsteten) Rücken gegeben hatte, munter mit gespanntem Bogen durch die Schlachtreihe hopste ... und da ist mir der Kragen geplatzt und ich habe mir diesen vermeidlichen Anfänger zur Seite genommen und ihm erklärt "Ich weiß, dass Du Anfänger bist, deshalb erkläre ich Dir jetzt mal kurz die Situation: Wenn ich Dir fünf Treffer mit einer Schreckenswaffe auf einen ungedeckten, nicht gerüsteten Rücken gebe, legst Du Dich hin und bleibst am besten liegen!" und stapfte wütend vom Schlachtfeld, wo ich mir eine Flasche Wasser schnappte und damit meine Wut allmählich abkühlen liess.

Als ich meinen restlichen, noch verbleibenden Frust bei der SL kundtat, erzählte mir diese, dass ich dann wohl derjenige wäre, der der SL gegenüber vom erstermahnten Spieler als Scheiß-NSC bezeichnet wurde, weil er ja gar kein Anfänger wäre. Das war der Moment, wo ich aufgesprungen bin und mir das Früchtchen verbal(!) zur Brust genommen habe und ihm mit sehr lauter Stimme mitteilte "Wenn Du wie ein blutiger Anfänger spielst, dann wundere Dich nicht wenn Du als solcher bezeichnet wirst!" und habe ihm noch mal die Situation zu erklären versucht (5 Treffer auf den Rücken, keiner davon ausgespielt, stattdessen putzmunter durch die Reihen springend). Er teilte mir mit, dass er gerade OT (woran sollte man das erkennen? am gespannten Bogen? oder dem Zielen auf die anstürmenden Kultisten?) seine Pfeile gesucht hätte (mitten in der Schlacht? während eine SL eigentlich genau dasselbe tut?) und ich mich mehr oder minder besser verpfeifen sollte. Dass habe ich dann - wutentbrannt, aber immer hin noch beherrscht genug, um nicht noch "direkter" zu werden - auch getan. Allerdings war ich drauf und dran, meine Sachen zu packen und lieber nach Hause zu fahren. Da meine Chefin aber schlief und mich einige anderen zum Bleiben überreden wollten, beschloß ich lieber noch mal über die Sache zu schlafen ...

Nach rund zwei Stunden Schlaf, etwas über einem Kilo Weintrauben als Frustfutter und vor allem den Gesprächen mit vielen verschiedenen Spielern, die auf mich zukamen und mir erklärten, dass sie meine Position absolut verstehen könnten und mehr noch, wieviel sie vom "Spiel" des anderen hielten, beschloß ich doch weiterzuspielen und mir wegen so einer Pappnase (ein Ausdruck, den ich normalerweise meide, der hier aber wohl der am ehsten zutreffende Begriff sein dürfte) wollte ich mir den Con nicht mehr als unbedingt nötig verderben lassen. Der SL erklärte ich aber, dass es wohl besser wäre, wenn ich nicht als Cantor-Champion (für den ich bei der Endschlacht eigentlich vorgesehen war) bzw. überhaupt mitkämpfen würde, um unnötigen Komplikationen aus dem Weg zu gehen, sondern sie als Kampf-SL unterstützen würde. Dies war auch soweit okay. Nachdem allerdings angesichts der ganzen "Champions" und der dadurch bedingten, etwas gering erscheinenden Zahl von Kanonenfutter-NSCs ein gewisses Ungleichgewicht festzustellen war und sich mein Frust endgültig verflüchtigt hatte, spielte bzw. kämpfte ich stattdessen bei der Endschlacht als einfacher, schnell sterbender Untoter mit. Die Endschlacht war leider wegen der Dunkelheit und dem etwas unglücklichen Kampfplatz in der Nähe der Zelte durch häufige Stopps unterbrochen, verlief ansonsten aber eigentlich sehr schön und entschädigte zumindest aus meiner NSC-Sicht für einiges.

Im Anschluß an die Schlacht meuchelte übrigens ein anderer Charakter die o.g. Pappnase wie folgt: Nach einem ersten Ruf "Da liegt jemand schwer verletzt auf dem Boden hinter Haus!" ...keiner kommt, offenbar beobachtet niemand die Situation. Meuchler setzt bei dem am Boden liegenden ein Kehlenschnitt ...und ruft "Oh mein Gott, der blutet wirklich fürchterlich!" ... keiner kommt und der Meuchler zieht ab. Naja, und nur Minuten später rennt der just Gemeuchelte (oder minimalst Schwerverwundete) durch das Lager und teilte allen mit, dass ein Meuchler unterwegs wäre, er einen Kehlenschnitt gerade hinter sich hätte und er sie jetzt ja heldenhaft warnen würde. Selten habe ich so einen präzise vorgetragenen Offenbarungseid an Spielunfähigkeit mitbekommen! Die Nacht verbrachte ich als Asab mitfeiernd und am nächsten Morgen war dann neben dem allgemeinen Schulterklopfen noch eine Bladesernennung durchzuführen, die wohl zu den fotographisch bestdokumentierten Zeremonien (siehe die Fotos vom Stein von Kantala auf www.chewie-online.de) seit langem zählen dürfte :-)

Trotz der ein oder anderen atmosphärischen Störung im Kampf (an der ich teilweise leider nicht unbeteiligt war und bei denen ich durch mein etwas aufbrausendes Gemüt nicht gerade zu Deeskalation beigetragen habe) ein sehr schöner Con, mit einigen sehr gelungenen Spieleraktionen, viel bedrohlicher Atmosphäre (insbesondere in der Nacht von Freitag auf Samstag dürfte einigen SCs in Erinnerung bleiben), einer durchweg engagierten SL und einem sehr schönen Ausklang.



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Thema geschrieben von Datum/Zeit
Con-Bericht RdA20 - Der Stein von Kantala (aus NSC-Sicht) Chewie aka Tulac 2003-09-04 08:24
Re: Con-Bericht RdA20 - Der Stein von Kantala (aus NSC-Sicht) Sabine 2003-09-09 16:38
Re: *völlig verwirrt* Terandir 2003-09-09 16:58
Re: *völlig verwirrt* Sabine 2003-09-10 11:21
Re: *völlig verwirrt* Kronos 2003-09-10 13:52
Re: *völlig verwirrt* Sabine 2003-09-11 06:57
"Gelungener Con"? Dem kann ich eigentlich nur zustimmen! Chewie aka Tulac 2003-09-10 11:32


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