So, zur Abwechslung mal ein positiver Conbericht. Verdient ist verdient.

"Die letzte Schlacht um Cragganmore" fand vom 18. 04. bis zum 20.04. 2003 auf dem Osterberg in Pfünz statt. Genug gesagt zur Location: Pfünz ist ein engstirniges Kaff, und es ist nicht das erste Mal, dass die Behörden oder Amtsinhaber dort unnötigen Ärger machen. Aber dazu später.

Die "Letzte Schlacht" war von Plot her nicht zu verworren, und das war auch gut so, denn eine Zeit lang sah es so aus, als würden sich die Spieler gegenseitig nicht grün. Wie hervorragend man sich da in den Fuß schießt, kann sicher jeder aus eigener Erfahrung berichten. Gemeinserweise hat die SL auch noch ein paar agents provocateurs im Spielerlager untergebracht, die das gegenseitige Mißtrauen schüren sollten - und auch eine Weile lang ganz erfolgreich, wie man anmerken muss.

Kurz gesagt musste ein nahender Dämon mit einem Schwert-Im-Stein besiegt werden, dass sich erst durch das Bestehen von sieben Prüfungen zu sieben Tugenden herausziehen ließ. Ich muss gestehen, in der einzigen Prüfungsgruppe gewesen zu sein, die scheiterte: wir wollten die Puzzle-Schatzkarte erst anwenden, als es schon dunkel war. Im Wald, ohne viel Licht, da war dann aber einfach nichts mit Finden irgendwelcher Artefakte. Also: Weisheit - Fehlanzeige. Ein Glück, dass der Hüter des Schwertes ein Auge zudrückte und wir es dennoch führen durften. Um die Handlung zu Ende zu bringen: die Endschlacht kam, es ging ziemlich rund, und am Ende hatten wir doch gewonnen. Schön wars.

Was die "Schlacht um..." zu einem echten Erlebnis machte, waren vor allem drei Punkte.
Erstens hatte die Orga Sanguinis Meri (trotz Premiere auf diesem Con) großartige Vorarbeit geleistet, und ließ sich selbst durch den katastrophalen Försteraufmarsch (siehe unten) nicht aus der Ruhe bringen. Hervorragend vorbereitet und großartig gebastelt (DAS war ein Golem, hör mir auf. Und der Dämon am Ende war auch nicht von schlechten Eltern) haben sie dazu.
Zweitens waren die NSCs erste Klasse. Die Kämpfe waren hart, spannend und vernünftig/fair, herausstechende Rollen wie der Bauer, der Priester oder die Agents Provocateurs haben zu recht großes Lob geerntet. Als das gesamte NSC-Lager auf einmal um 500 Meter versetzt werden musste (Der Fööööööörster. Hätten wir das Schwert nicht an dem mal ausprobieren sollen), kam keine schlechte Laune auf. Zwangspause ja, aber nur, bis die Ritterzelte wieder standen. Dann gings weiter.
Drittens: mein persönlicher Liebling, die Garde. In-Time mit 500 Mann gestartet, bei Conbeginn noch zu fünfzehnt, am Schluss alle tot. Aber wie sie gefallen sind, einfach toll. Die Schlacht am Wadrand, wo um die überlebenden 3 SCs 15 Monter- und 12 Gardistenleichen verstreut lagen, war einfach filmreif. Dass ich das nochmal erleben durfte. Schnüff..

So, jetzt endlich die Gruselgeschichte vom Förster von Pfünz. Der lief nämlich am Samstagmorgen ein, und verlangte, dass das NSC-Lager abgebaut werde. Dieses befand sich nämlich auf dem Acker eine Bauern, und wo man meint das wäre dann so OK, dann hat man die Rechnung ohne das Naturschutzgebiet Altmühltal gemacht. Das nämlich erstreckt sich auch auf den Acker, also ist Zelten dort verboten. Es gibt sicher Gelegenheiten, wo man das nicht so eng sehen muss, aber nicht in Pfünz (der Autor hat eigene Erfahrungen von einem Con vor 3 Jahren an gleicher Stelle). Oh Nein, nicht in Pfünz. Das Lager musste abgebaut werden, Zelte, Sofas und alles (jupp, Sofas. Dekadente NSCs. Ich hatte nicht mal einen Stuhl!). Dank der Mithilfe aller SCs ging das recht schnell. Der Dank der NSCs war dabei zwar nett, wäre aber nicht nötig gewesen. Alle vor Ort hatten ja Interesse daran, möglichst schnell weiter zu spielen. Reiner Eigennutz also. Trotzdem ein schönes Team-Erlebnis.

Die Orga Sanguinis Meri (http://mitglied.lycos.de/orgasanguinismeri) veranstaltet dieses Wochenende ihr zweites Con. Trotz der Gewitterwolken draußen beiße ich mich in den Hintern, dass ich nicht hin kann. Beim übernächsten Mal sehen wir uns aber wieder.

Michael Erle Höppner