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[Bericht]AMP 1 - Jahreswechsel in der Mark
geschrieben von: Hana
Datum: 2009-01-07 10:45

Conbericht: AMP 1 – Jahreswechsel in der Mark
31.12.08-04.01.09
Eichenkreuzheim Tönisberg
Veranstalter: ABD-Orga/ZSL e.V.
Larpkalender-Eintrag
Homepage: www.zsl.de.vu

Die Orga
Organisatorisch war alles prima.

Die Teilnehmer
Mit ~40 Teilnehmern angenehm klein – unglaublich, was man mit so wenigen NSCs machen kann.

Die Location
Das Eichenkreuzheim liegt relativ nah an der Autobahn, was ich aber nicht sehr störend fand. Ansonsten ein nettes kleines Haus, kein außerordentlicher Ambientefaktor, aber auch nicht viel Störendes. Mehrere Ausgänge in verschiedene Richtungen, schön, um NSCs unauffällig nach draußen zu schleusen oder mal aus unerwarteter Richtung hereinzuschicken. Die Feuerstelle vorm Haus ist eine nette Sache.

Verpflegung
Sehr gut. Frühstück und Kuchen blieben jeweils fast bis zur nächsten Mahlzeit stehen, das Abendessen bestand immer aus Vorspeise, Hauptspeise und Dessert. In der Taverne wurden zusätzlich salzige und süße getoastete Sandwiches angeboten, diese sowie Getränke zu sehr fairen Preisen, Wasser und Säfte umsonst – vorbildlich!

Plot und Ablauf
Der Baron (und Alchemist) Abel von Kupferstich lud Gäste zu einer Jahreswend-Feier mit Maskenball und Single-Party (hierzu bekam jeder eine Nummer angesteckt und Zettel für Briefchen ausgelegt, die man in nummerierte Kästchen stecken konnte). Was er den Gästen verschwieg: Die angeblichen Hausangestellten waren Vampire, und der ausgeteilte Begrüßungstrunk war mit einer alchemistischen Substanz vergiftet, damit die Vampire diese durch den Gast „gefiltert“ mit dem Blut aufnehmen konnten. Diese Substanz machte die Vampire unempfindlich gegen Sonnenlicht. Abel selbst war deutlich älter, als er aussah und erhielt seine Jugend durch eine Apparatur im Keller, mit der er Vampire opferte, die er mit seinen alchemistischen Substanzen bei der Stange hielt.
Am Silvesterabend bekam der Baron von einem Freund an einer gewissen Dunklen Akademie ein Portrait geschickt, das ihn, wenn er es an die Apparatur „anschloss“, zusätzlich unverwundbar machte.
Es galt nun, den Baron zu überführen, um ihn vor Gericht zu stellen, was durch die Orks der Umgebung und eine Dunkelzwergin, die den Baron aus anderen Gründen in die Finger bekommen wollten, erschwert wurde.

Positiv anzumerken:
Der Plot war auf jeden Fall originell, ich habe zumindest noch keinen „Dorian Gray“ auf einem Con erlebt ;)
Das Glücksrad von der Dunklen Akademie war große Klasse: Bei jeder Nummer fiel ein Zettel mit einem Vers herunter, der sich später erfüllte: Mal stand plötzlich ein Bier auf dem Tisch, mal erschien aus dem Nichts eine Fußfessel am Bein, mal wurde man von der Wollust namens Bärbel verfolgt („Das Grauen, das Grauen ...“), das klassische Schachspiel gegen den Tod war auch dabei (Wir haben gelernt: Man kann den Tod zu Tode langweilen ...), auch gab es für eine Stunde die Dienste eines Ork-Dieners zu gewinnen, mir persönlich blieb natürlich mein Golem, tatsächlich mal ein echter mit Auftrag („Hau Roxsana!“) im Mund, in Erinnerung, sowie mein Gewissen namens Dorie („Kann dein Gewissen walisch?“). Eine klasse Idee, um Nebenplots zu verteilen und Charaktere mal vor ziemlich ungewöhnliche Aufgaben zu stellen, die ihnen niemand abnehmen konnte (mit meiner Magierin mal gegen einen Golem zu kämpfen, war wirklich das letzte, was ich erwartet hätte ...). Ein voller Erfolg, zumal mit Anne („Schicksal, Schicksaaal!“) auch genau die richtige als „Animateurin“ dabei war.
Auch andere Quests wurden eher ungewöhnlich verteilt, als augenzwinkernder Verweise auf Computerspiele: Ein „Questgeber“ trug ein Fragezeichen auf dem Kopf, die Schatzkarte kam zum Teil aus dem Glücksrad und wurde zum Teil von erschlagenen NSCs „gedroppt“ – die übrigens beim Zu-Boden-Gehen auch
(Schoko-)Münzen in die Luft warfen.
Schön, dass die Orks im Wald keine sinnlosen Selbstmordangriffe starteten, sondern
sichtbar ein Ziel verfolgten.

Kritikpunkte
Die Idee mit dem Maskenball und der Single-Party war nett, aber da die Masken erst nach dem ausgiebigen Essen aufgesetzt wurden und man da schon jedes Gesicht der Kleidung zuordnen konnte, war die Maskierung eher symbolisch. Zu einem Ball hat mir auch der Tanz gefehlt. Das Zettelchen-Spiel verlief etwas schleppend, evtl. war der Rahmen etwas zu klein und zu „bekannt“ für eine „Single-Party“, andere kleine Spielchen hätten den Abend etwas aufgelockert. So war es ein ruhiger netter Abend, ab Mitternacht war alles OT, aber das war zu erwarten.
Die Kombination vom Gift im Begrüßungstrank, das den Gästen verabreicht wurde, damit die Vampire es durch deren Blut aufnehmen konnten, war für die SCs nicht zu erkennen. Die ersten Tage gab es keinen Hinweis auf Vampire, da sie sich optisch nicht von normalen Menschen unterschieden (keine blasse Haut, keine spitzen Zähne) und sie zwar Gäste bissen, das aber nicht zu bemerken war (keine Bisswunden, nach dem Biss lag ein Vergessenszauber auf dem Opfer). Da einige der Vampire (soweit ich weiß, durch das durchs Blut aufgenommene Gift) dann noch Daywalker-Fähigkeiten besaßen, blieben quasi keine Hinweise übrig.
Die Gift-Auswirkungen traten zwei Tage später ein, hier gab es deutliche Schwierigkeiten mit der Umsetzung: Eigentlich sollten die Vampire und der Gastgeber einen unvergifteten blauen Begrüßungstrunk bekommen, die Gäste den vergifteten gelben, allerdings bekamen z.T. auch Gäste den blauen Trank, waren aber dennoch vergiftet, ebenso wie ein Gast, der den Trank gar nicht getrunken hatte, andere, die den gelben Trank getrunken hatten und auch nicht gebissen worden waren, spürten keine Vergiftungserscheinungen ... herauszufinden, wo das Gift herkam, war damit unmöglich. Da es keine Hinweise auf die Vampirbisse gab, war auch der Zusammenhang mit den Vampiren nicht erkennbar, das Gift stand damit recht zusammenhanglos im Raum, ohne dass man Hinweise hatte, woher, warum, und was das eigentlich sollte.
Ein letzter Punkt ist der Schluss. Die Dunkelzwergin, die mit ihren Schergen angriff, um den Baron zu bekommen, zog sich nach einem Angriff zurück und damit endeten die Angriffe – IT waren einfach alle ihre Schergen getötet worden, aber bei Wellenangriffen ist das einfach nicht ersichtlich. Hier wusste man nicht so recht: War’s das? Brauchen die NSCs eine Pause, kommt noch was, kann ich jetzt ein Gläschen trinken oder wird noch gekämpft? Ein Hinweis, dass die Angriffe zu Ende sind, zur Not ein „Ihr mögt alle meine Schergen besiegt haben, aber morgen Nacht/eines Tages werde ich wiederkommen und Rache üben/euch alle töten/mir den Baron holen“ wäre wünschenswert gewesen.
Einige SCs waren doch etwas frustriert, dass man so gar nichts „legal“ gegen den Baron ausrichten konnte.

Fazit
Im Plot gab es Schwachstellen und dem Silvesterabend fehlte es etwas an Schwung – insgesamt hatte ich aber eine sehr schöne Zeit, was an den tollen, wirklich gut harmonisierenden Mitspielern und NSCs lag sowie an diversen netten Einfällen der Orga.

Besonderen Dank an die Orga (fürs Glücksrad!), die unermüdlichen NSCs, Anne (fürs Animieren und den Einfall, dass man das Schicksalsrad – angeblich – auch für andere drehen könne), Nala („Er hatte auch eine Orange dabei, falls das hilft“), Flo aka Amerigo (für „Und dafür behalte ich nur eine kleine Provision von ca. 80% ein“), Corinna (für das wunderbare Bauernmädchen, ich hatte soviel Spaß, mit dir zu spielen!), Stephan („Morgen um sechs an der Eiche?“), Svea („Bis du die Ausarbeitung nicht fertig hast, kommen mir keine Männer mehr ins Haus“), Ina (für die unglaublich tollen Marzipansanduhren), Frank („Und dann sagte Kascha zu mir: Ey Arken, hol mir meinen Bidenhänder, aber flott – was sagst du denn dazu?“) und alle anderen, zu denen mir grad keine Zitate einfallen, auch.

mfg
Annkathrin Jannek,
auf dem Con als Roxsana Ivanova



Thema geschrieben von Datum/Zeit
[Bericht]AMP 1 - Jahreswechsel in der Mark Hana 2009-01-07 10:45


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