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[Bericht]Fines Incensi - Gebrannte Lande
geschrieben von: Nount
Datum: 2008-09-09 14:22

Conbericht:
Veranstaltungsort: Jugendherberge Meschede
Veranstalter: ZSL e.V.
Larpkalender-Eintrag
Flyer
Homepage: http://www.zsl.de.vu

Ausstattung und Ambiente
Es gab tolle Kostüme im ZSL-Fundus und die Rollen haben auch gut gepasst. Es ist erstaunlich, was für tolle Dryaden man mit weißen Kleidchen, viel grüner Schminke und großen Herbstlaubzweigen im Haar kreieren kann. Ich war entzückt!
Für die Waldgeister gab es weiße Masken, die vor allem im Dunkeln toll aussahen.
Das Haus der Hexe/Druidin wurde dargestellt durch ein Zelt, das habe ich aber nicht gesehen.
An Bauten gab es den Obelisken, der schön gemacht war, und noch ein kleines magisches Dings, das aussah wie ein Mini-Obelisk.
Die lomondische Taverne war schön mit verschiedenen Lagen Tischdecken, Bannern usw. ausgestattet.
Es wurde aber wohl kaum etwas speziell für dieses Con angeschafft, sondern auf vorhandenen Fundus zurückgegriffen.

Einige Dinge wurden durch Telling dargestellt, obwohl man mit ein wenig Kreativität zumindest ansatzweise etwas hätte darstellen können:
Die Ansage „Erdbeben“ könnte man durch das Abspielen entsprechender Geräusche unterstützen, dann muss man sich zwar immer noch das Ruckeln vorstellen, aber hat die passende Geräuschkulisse als Stütze.
Für sich auflösende tote Gegner hätte man auf Gelatinepfützen oder ähnliches zurückgreifen können (klar, massig Schleim auf dem Boden verspritzen ist nicht optimal, weil man dann ständig saubermachen müsste), während der „Auflösung“ auf Tücher o.ä.
Und den Herdstein fand ich optisch etwas lieblos – eine Glaspyramide mit farbigem Wassersprudeleffekt sieht nun mal recht modern aus, ich hätte da eine dünne Ummantelung aus Stoff, Styropor, Pappe o.ä. in Steinoptik gewünscht, durch die der Farbeffekt durchscheinen kann. Super dagegen waren die wummernden herzschlagartigen Geräusche, die das Teil von sich gab.

Verpflegung
Von der Jugendherberge aus gab es Vollverpflegung, die ganz in Ordnung war. Als einmal nachmittags das Essen von den Herbergseltern schon weggeräumt wurde (trotz Protest der Orga), als die NSCs noch nicht aus dem Wald zurück waren, hat die Orga wohl extra noch Toast usw. besorgt, um ihre NSCs nicht hungern zu lassen.
Und Kuchen habe ich auch bekommen :-)

Plot und Ablauf
Grundsituation:
Der Großmeister der Kampf- und Feuermagie Victor Flambeau möchte sich quasi unsterblich machen (zu einem reineren und höheren Feuerwesen oder so was zu werden). Dafür braucht er einige Dinge: Die Lehrlinge Leif, Janus und Aurora, die jeweils einem anderen Element zugeneigt sind (Wasser-, Erd- und Luftmagie), die Energie eines Vulkans, die in einem Obelisken gespeichert wird und so den Vulkan vom Ausbrechen abhält (der Obelisk muss aber regelmäßig entladen werden – Flambeau beeinflusst den Fluss der Lava, sodass es in der Umgebung zu Erdbeben und ähnlichen Dingen kommt), außerdem drei Tränke, die sein Haus-Alchemist Kasim für ihn braut (er experimentiert schon eine ganze Weile). Bald will er in einem Ritual seinen Plan durchführen (ursprünglich für Sonntagmorgen vorgesehen).
Außerdem macht eine von Flambeau gekaufte Räuberbande die Gegend unsicher. Warum auch immer, das habe ich nicht verstanden ...
Der in der Nähe lebenden Hexe/Druidin Xorguina missfällt das (weil die Elemente dadurch aus dem Gleichgewicht geraten) und sie greift Flambeaus Anwesen (das Haus an sich ist vor übernatürlichen Wesen durch einen Herdstein geschützt) mit Waldgeistern und Wolfsgestaltwandlern an.
Deshalb ruft Flambeau die SCs zu Hilfe (Coneinladung).

Hier fängt der Con an:
Als die Spieler ankommen, werden sie vom ältesten Lehrling und Major Domus Leif begrüßt und stellen sich Flambeau vor; draußen gibt es Angriffe von Waldgeistern und Wolfsviehzeug (immer schön durch Wolfsgeheul begleitet).
Später am Abend stürzt ein kleiner Meteorit ab (schön dargestellt durch einen Feuerwerkskörper), die Reste sind ganz in der Nähe des Anwesens zu finden, dort (in einer Feuerstelle als Krater) sind kleine „Sternenmetall“-Stücke zu finden, mit denen die Wolfswesen verletzt werden können. Deshalb hat Xorguina ein magisches Gespinst um die Absturzstelle errichtet, durch das man sich erst durchschlängeln muss.
Außerdem kann man Orakelsteine erhalten, mit deren Hilfe man ein Orakel befragen kann.
Am Samstag Morgen taumeln scheinbare Untote aus dem Wald aufs Haus zu und müssen niedergerungen werden. Nach ihrem „endgültigen Tod“ lösen sie sich seltsamerweise in Schleim auf (leider per Telling; Darstellung z.B. durch gegossene Gelatinepfützen o.ä. hätte ich schöner gefunden).
Auch Räuber greifen an (warum auch immer). Am vorigen Tag haben einige Bauern der Umgebung in der für die Gäste eingerichteten lomondischen Taverne von einer Hexe im Wald erzählt, einige der Gäste gehen dorthin, um sie zu suchen. Die Hexe stellt sich dann wohl als Druidin vor, die nur für das Gleichgewicht sorgen möchte und so weiter und so fort.
Es wird nach dem Ursprung der Untoten gesucht und irgendwann wohl auch gefunden mit Hilfe der Orakelsteine – es waren alchemistische Experimente Kasims, die irgendwelche unfreiwilligen Bewohner der Umgebung ihrer Seele beraubt haben, sie wurden für tot gehalten und in eine Grube geworfen, waren dann aber wohl doch nicht so tot wie gedacht ...
Außerdem findet man heraus, dass es eben ein Ritual geben muss (um die Energie aus dem Obelisken zu entladen, damit der Vulkan nicht ausbricht).
[Das Ritual wurde auf Samstagabend vorverlegt, Gründe dafür siehe unten] Die Hexe/Druidin Xorguina entführt den Lehrling Janus und verlangt, dass das Ritual schleunigst ausgeführt wird.
Es gibt eine Diskussion unter den Magiern, die Flambeau wohl nicht ganz trauen und das Ritual selbst durchführen wollen, allerdings sind selbst die vier anwesenden Großmeister dazu nicht in der Lage [die SL sagte, nur Flambeau wäre dazu imstande].
Also trottet man brav zum Ritualplatz rund um den Obelisken, wird aber von Xorguina samt Wolfswesen und Waldgeistern angegriffen, die verlangt, dass man sofort abzöge oder man werde getötet – Xorguina will nämlich nicht, dass Flambeau das Ritual durchführt ...
Flambeau mit seinen drei Lehrlingen steht mit vier weiteren Magiern schon im sicheren Ritualkreis und kann sein Ritual ausführen, wobei seine Lehrlinge wie geplant sterben.
Etwas nach dem Ritual (Samstagabend/-nacht) kommen noch ein paar Feuerelementare, die mit Feuerbällen um sich werfen. Fragt mich nicht nach dem Sinn, den hab ich nicht verstanden ... Xorguina hat den Herdstein deaktiviert oder so ... keine Ahnung.
Und Träume gab’s wohl noch.

Die Orga
Größtenteils gewandet, das gefiel mir sehr gut.
Für die beiden Haupt-Orgamitglieder war es wohl der erste (größere Con).
Leider gab es einige Mängel:
Vor allem fehlte die Kommunikation zwischen den SLs und es gab Versäumnisse im Vorfeld: Die Orga/SL war nicht darüber informiert, dass sie am Sonntag um 9 Uhr das Haus verlassen sollten (weil sie nur Frühstück, kein Mittagessen gebucht hatten). Ein Spieler hat Samstagnachmittag extra mit dem Herbergsvater verhandelt und 14 Uhr als endgültiger Punkt zum Verlassen des Geländes ausgehandelt, sodass das Endritual wie vorgesehen (und vor allem im Vorhinein groß angekündigt!) am Sonntagmorgen hätte stattfinden können – nur hat dummerweise die darüber informierte SL das nicht an die anderen weitergegeben. Am Sonntag passierte dann auch nichts mehr, sodass die Leute, die sich gerade auf das Spiel am Sonntag gefreut hatten, enttäuscht wurden. Dabei hätte man trotz vorgezogenen Rituals noch einiges machen können.
Dann sollte man sich vorher überlegen, inwiefern die Spieler denn in den Plot eingreifen können:
Xorguina verlangt, dass das Ritual ausgeführt wird. Dann versucht sie das zu verhindern, weil sie nicht will, dass Flambeau das Ritual leitet. Die SL sagt den Spielern aber, niemand außer Flambeau sei in der Lage dazu.
Ja, liebe Orga, was sollen die Spieler denn dann tun?

Fazit
Den Plot an sich fand ich originell – ein Vulkan ist mir noch in keinem Plot begegnet, und dessen Energie für ein Ritual zu nutzen, gefiel mir auch.
Man hätte aber besser etwas tiefer gestapelt und mehr auf Darstellung geachtet.
Wenn sich Flambeau in ein Feuerwesen oder was auch immer verwandelt, wäre irgendeine Darstellung schon schön gewesen (es gab wohl Feuerwerkskörper, die aber aufgrund fehlender Anmeldung nicht eingesetzt werden durften).

Das Ritual am Schluss war auch so eine Sache: Wenn man ein Ritual einplant, bei dem die Energie eines Vulkans zum Einsatz kommt und sich jemand in ein höheres Wesen verwandelt, darf und sollte man ruhig vorher mal planen, wie das denn ablaufen soll, statt fünf Minuten vorher per Improvisation irgendwas zusammenzuschustern. Fünf Minuten war dann auch die Dauer des Rituals ... irgendwie nicht der Situation angemessen.
Dann: Weshalb schickt man die Spieler weg vom Ritual? Wofür macht man das denn, wenn die Spieler nicht mal zuschauen dürfen? Ein Con und dessen Plot sollte doch für die Spieler da sein, nicht für die SL.
Und die Spieler sollen bitte abrücken und Däumchen drehen ... ja, es war dunkel und die Ausleuchtung unzureichend, aber da hätte man sich doch was einfallen lassen können. Man muss doch nicht unbedingt kämpfen. Mal davon abgesehen, dass das bei einem Ritual morgens gar nicht erst passiert wäre.
Statt die Energie in die Unterhaltung von 3 SLs und 4 NSCs zu stecken (ebenso bei den Träumen), hätte man sich lieber überlegen sollen, womit man den Großteil der Leute bespaßt.
Und ein paar mehr Nebenplots hätten dem Ganzen auch gut getan.
Außerdem hätte ich mir ein paar mehr Informationen zu den Festrollen gewünscht. Da hätte ich aber auch nachfragen können, was ich nicht getan habe, also kann ich das nicht der Orga anlasten.

Also: Mir hat’s insgesamt schon gefallen, aber ich fand es schade, dass ein Plot mit eigentlich viel Potential durch einige Orgafehler eher müde dahingeplätschert ist als
sich schön zu entfalten mit einem rauschenden Abgang.

dayvs GE-ve
Stefanie, war da als NSC / Lehrling Aurora

Sage nicht immer, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst. (Matthias Claudius)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008-09-09 17:38.



Thema geschrieben von Datum/Zeit
[Bericht]Fines Incensi - Gebrannte Lande Nount 2008-09-09 14:22


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