Die Manövertage sind ein Ambientecon mit hohem Gewandungsniveau und kaum Fantasyelementen. Action kommt aber auch nicht zu kurz durch die zahlreichen und vielseitigen Manöver, die von den Gruppen selbst vor Ort organisiert und auf der großen Kampfwiese neben dem Markt (und diesmal sogar an einem steilen Hang im Wald!) ausgetragen werden.

Ort: Rhens bei Koblenz, Pfadfinderzeltplatz Pfaffenwäldchen. Liegt schön in der Natur, keine Störung von außen, geräumige sanitäre Anlagen, Wald mit Hügel gleich nebendran.

Wer Infos über Setting, Bilder, Hintergrund und die durchweg fairen Preise sucht: www.manoevertage.de

Um es gleich vorneweg zu sagen, die Manövertage sind ein Highlight des Larpjahres. Das waren sie schon letztes Jahr als "Großes Manöver" (ich weiß, ist jetzt anderer Verein) und dieses Jahr war es wieder exzellent, da lohnt sich auch eine etwas weitere Anfahrtszeit, insbesondere wenn man den "extra" Tag zu den sonstigen Wochenendcons bedenkt.

Das Ambiente ist so schön wie auf keinem mir sonst bekannten Con, setzt aber auch etwas Mühe der Teilnehmer voraus. Flaschen in der Taverne rumliegen zu lassen ist ein no-go, auch seinen Lagerplatz lohnt es im Interesse aller mal aufzuräumen.
Viele teilnehmenden Gruppen gehören zur creme de la creme der Larpszene und überboten sich gegenseitig mit der Pracht ihrer Gewandungen und aufwändigem Lagerleben, rein exemplarisch seien hier die Schattenstürmer, die Darpatbullen, Galladorn und die Ankoragahner genannt.
Der Markt mit IT und OT Händlern (aber alle gewandet!) wurde mit (harter) Hand vom Marktvogt und seinen Bütteln regiert, Glücksspiel war besteuert, Waffentragen außer bei Adligen verboten und wer keinen "blöden Hut" aufhatte, musste damit rechnen, von einem frechen Mob (warens die Hohensteyner?) angepöbelt zu werden. Das Metzenhaus "Zur goldenen Pflaume" verkaufte immer neue Liebessets und die Stimme des Herolds und der Reisende Bote boten täglich mehrmals erscheinende Zeitungen an. Schönes und detailverliebtes Spiel halt.

Die Taverne war liebevoll dekoriert und wirklich groß, d.h. man fand immer einen Platz (außer vielleicht bei der abschließenden Unterwäsche-Show :)


Mehrmals am Tag fanden auch die Manöver statt (Beginn wurde praktischerweise an der Taverne immer angeschlagen), mitmachen konnte jeder der wollte, man wurde auf dem Feld dann eingeteilt. Die Szenarien reichten von "Verwundete und Heiler schützen" und "Geviert halten" bis zum Erstürmen eines waldigen Hügels unter Beschuss, was besonders lustig (und anstrengend :) war. Allerdings scheinen diesmal deutlich weniger Kanonen da gewesen zu sein, was schade war.


Da einfach zu viel Schönes passiert ist, um alles aufzuschreiben (man muss nur mal die 11(!) Ausgaben des Herolds bzw des Reisenden Boten durchlesen) hier noch unsere persönlichen Highlights:
- nette Orga und super gespielte Büttel, die Dauerpräsenz zeigten.
- die Unverschämtheit, meinen Adligen nach "ritterlich" gewonnenem Duell vom Mob niederprügeln zu lassen, in eine Schandgeige zu stecken, in einer erniedrigenden Runde durchs ganze Lager zu führen, in einen Käfig zu werfen und ihm dann den Prozess zu machen. Das hatte ich als Champion des Volkes wirklich nicht erwartet :)
- den Sturm den Hügel hinauf
- Tavernenstimmung in der Nacht und dass es diesmal Met gab (der leider viel zu schnell aus war)
- die stimmigen Ankoragahner neben uns (besonders den Koch aka Maghnus von Cadyern, hat sehr viel Spaß gemacht mit dir) und die Flankenkämpfe mit ihnen, danke an euch für das tolle Spiel!
- dass ich nach der Anzeige im Reisenden Boten meine Adelstasche wieder bekommen habe
- das lustige Spiel mit den Bannkreuzern und dem Bauernmob (sorry, freie Bürger :), das im Duell gipfelte und per Anzeigen im Herold weitergeführt wurde (Streiter für Krieg gegen Drackensteig gesucht, eine Frechheit ;)
- Madame Yvette von der Goldenen Pflaume und ihre Unterwäsche-Show, wo mir der unverschämt trainierte Eisenkeil der Schattenstürmer die Schau stahl, ich dafür die Buhrufe und geworfene Knüppel auf meiner Seite hatte.

und und und und..

Vielen Dank an alle, die dieses großartige Ereignis möglich gemacht haben, danke Jan, Christian, Katrin und Jochen und ich hoffe, ihr führt das Ganze nächstes Jahr fort, unter welchem Namen auch immer.


Erschöpfte und glückliche Grüße,

Frank
(Alrik Stark von Wiltshire zu Drackensteig), Grüße auch von Andi (Herr Bohemund Stark) der noch nie so schnell vor den Bütteln weggelaufen ist und von Nymeria von Bock, die auch von den Knüppeln des Mobs nicht verschont wurde.