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[Bericht] Silbermeer - Der wahre Name
geschrieben von: Hana
Datum: 2008-03-28 08:55

[Conbericht] Der wahre Name
20.-24. März 2008
Jugendherberge Straelen
Silbermeer-Orga
Larpkalender-Eintrag
Homepage

Die Orga:
Unproblematisch, was mich angeht, immer präsent.

Die SCs:
Die, mit denen ich gespielt habe, waren alle nett ;) Falls der Spieler von Timorius, dessen OT-Namen ich leider kenne, das hier liest, möge er mir doch verraten, wie er diesen Feuerball-Effekt gemacht hat. Das sah so saucool aus ...

Die NSCs
Vollkommen unterschiedliche Rollen je nach Welt, die man auch ohne unterschiedliche Kostüme hätte auseinanderhalten können. Ihr wart wirklich gut. Ob als Elementare, Zigeuner oder Inquisitoren ... besonders hat mir das Team im Gerichtssaal gefallen, mit dem niederländischen (?) „Pflichtverteidiger“. Und die „Kreaturen“ im Kuriositätenkabinett, ganz großartig. Aber alle anderen auch.

Location, Ausstattung und Ambiente:
Die Location mag ich sehr, 3 Häuser, von denen eins zur NSC-Unterbringung dient, und ein kleiner Pavillon, der diesmal allerdings wenig genutzt wurde. Es wurde recht viel an den Wänden abgehängt, z.B. Garderoben an den Wänden, fand ich ganz schön, v.a. die Stoffbahnen mit „Ziegel“druck. Nächtliche Kampfplätze waren immer ausgeleuchtet.
Die Ausstattung war klasse. Das erste Dimensionstor (sich drehende Lichtspirale mit Nebel drumrum) hätte man m.M.n. kaum noch besser machen können, das hat mich wirklich begeistert; das tolle Dämonenkostüm kannte man ja schon vom letzten Jahr, die restlichen NSC-Kostüme haben mich ebenfalls allesamt überzeugt, der Festsaal der Vampire mit Orgelmusik im Hintergrund war von der Atmosphäre her top, ebenso der Gerichtssaal der Inquisition ... der „Kompass“ mit ferngesteuertem Zeiger ... die Lade ... die unglaublich schöne Statue im Kloster ... das grandiose Kuriositätenkabinett ... wenn die Orga eins kann, dann ausstatten.

Verpflegung:
Durchschnittlich, aber drei Mahlzeiten am Tag statt dem üblichen „Brunch“ + Abendessen.

Plot und Ablauf:
Am Donnerstag Abend kamen wir an einem Kloster an, in dem uns das Ziel unseres Auftrags erklärt wurde: Es ging darum, ein mächtiges Artefakt einer Göttin, ein Buch, in dem der „wahre Name“ jedes Lebewesens stünde, zu holen, bevor der Gegner, die Anhänger der Schwarzen Sonne, es bekäme. Der Abt würde ein Tor in die Dimension, in der sich das Buch befände, öffnen, und dann würde man es dort holen. Da das Buch sich einen Träger suchen würde, wolle man möglichst vielen Personen dorthin, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass dieser Träger unter den Teilnehmern sei.
Bevor man sich aufmachen konnte, tauchte der Dämon, der im Jahr zuvor befreit worden war, auf, umringt von einer Horde Fluchritter, nahezu unverwundbarer Unlebender, die die zukünftigen Expeditionsteilnehmer angriffen. Währenddessen wurde das Dimensionstor geöffnet und wieder versiegelt, der Abt war verschwunden.
Irgendwie bekam man das Tor später doch wieder auf, alle marschierten durch den grünen Lichtstrudel (Ebene 1, ich zähl einfach mal mit) – und auf der anderen Seite fand man tatsächlich den Abt, bei einer Lade, die wohl das gesuchte Buch enthielt. Außerdem erhielt man ein Kästchen mit einer Art Kompass darin.
Der Kompass sollte den Weg zurück zur normalen Dimension anzeigen, denn den Weg, den wir gekommen waren, konnte man nicht in umgekehrter Richtung gehen. Am Freitag Morgen machten wir uns also mit der Lade auf und folgten dem Weg, den der Kompass anzeigte. Schnell kamen wir an ein Portal, hinter dem uns eine Art Waldebene (Ebene 2) erwartete. Diese Ebene war voll von Seelen, die nach den Reisenden griffen und versuchten, diese dort zu behalten. Einmal von den Seelen berührt, konnte man sich nur selbst wieder freikämpfen. Die Reise durch diese Ebene bestand also aus Laufen, Haken schlagen und Abwehren der Seelen mit Waffen und Schilden. Als schon fast alle das nächste Portal erreicht und durchquert hatten, kehrte der Lomonder Ian noch einmal um, um die Seelen von der stark bedrängten Zwergin Kadrina abzulenken ... es gelang ihm und sie konnte sich befreien, doch Ian wurde nun seinerseits von den Seelen bedrängt und konnte sich nicht befreien, ehe sich das Portal schloss. Betrübt mussten wir weiterziehen.
Nach einiger Zeit kamen wir an einem Hof an (Ebene 3), an dem der Kompass zunächst seine Funktion einstellte. Angeblich gab es auf dem Rückweg „Prüfungen“, mit denen das Buch „seinen Träger“ herauszufinden versuchte. Im Laufe des Tages griffen Goblins an, deren Schamanen seltsame Steine um den Hals trugen – zusammengesetzt konnte man diese Steine in eine Säule einsetzen, woraufhin der Kompass wieder eine Richtung anzeigte.
Nach einem weiteren Marsch kamen wir gegen Abend wieder an ein Haus (Ebene 4). Die Bediensteten erklärten, der Besitzer tauche nur nachts auf, alles hing voller Spinnweben ... ein ungutes Gefühl machte sich breit, eingelegter Knoblauch wurde zum beliebten Happen für Zwischendurch. Der Eindruck wurde nicht positiver, als der Hausbesitzer später eintraf und zu einer Feier einlud – der Festsaal war düster, die Musik der Orgel am Saalende ebenfalls, die Oberhäupter der einheimischen „Familien“ waren ungewöhnlich bleich und stellten sich mit östlich klingenden Namen vor. Die Gäste sollten sich entscheiden, welche der drei Familien den Abend ausrichten solle. Zum Entscheiden und passenden Umziehen für den Abend teilte sich die Reisegruppe in diejenigen, die sich in Festkleidung und diejenigen, die sich in Rüstung warfen ... da ich zu letzteren gehörte und mich vom Festsaal fernhielt, bekam ich von den weiteren Verwicklungen des Abends nicht mehr allzu viel mit.
Am nächsten Morgen hörten wir eine Hiobsbotschaft: Die Lade war trotz Bewachung in der Nacht von der Schwarzen Sonne gestohlen worden – der mächtigen Magie dieses Ordens hatten die Wachen offensichtlich nichts entgegenzusetzen.
Ungeschehen konnten wir den Raub nicht machen, also zogen wir weiter, in der Hoffnung, dass die Schwarze Sonne den gleichen Weg durch die Ebenen nähme und wir sie einholen könnten, liefen wieder geraume Zeit, bis wir erneut an ein Gebäude, mit Wappen geschmückt, kamen (Ebene 5). Diesmal erwarteten uns ein Gefängnis samt Gerichtssaal, samt Wachen, die Gefangene zum Verhör und zu den Zellen brachten, Henker und Gehilfe, dem Richter, alles bewacht von einer Art maskierten Engeln ... und auch hier wies der Kompass uns wieder an, zu verweilen.
Einige unserer Mitreisenden griffen die Einheimischen bald an, da sie das dortige Rechtssystem für zu willkürlich empfanden – der Rest der „Gruppe“ stand nur kopfschüttelnd daneben, weil man nicht so recht einsehen mochte, aus einer Laune heraus die Gerichtsbarkeit eines fremden Ortes zu stürzen. Doch dies blieb nicht das einzige Problem; auch andere der Reisenden fanden sich bald auf der Anklagebank wieder (wegen Vergehen wie „Die Spinne an seinem Gürtel macht ihn der Nekromantie verdächtig“).
Schlussendlich stellte sich heraus, dass die Engel von einem Magier unter einen Bann gestellt worden waren; nachdem dieser Bann gebrochen wurde, konnten wir weiterziehen.
Nach einer weiteren Wanderung erwartete uns einmal wieder ein leerstehendes Haus (Ebene 6), um das herum eine Handvoll seltsamer Kugeln auf Sockeln im Wald und Gebüsch standen. Alle Untersuchungen brauchten keine Erkenntnisse ... diese kamen aber bei Einbruch der Dämmerung recht schnell, als sich rings um die Steine Unlebende zu erheben begannen. Ein Portal war in Reichweite, doch geschlossen – erst durch ... ich bin mir nicht sicher, was genau gemacht wurde, irgendwas mit Klerikern an den Kugeln ... dadurch jedenfalls öffnete sich das Portal und wir konnten fliehen.
Nach einem weiteren Marsch erreichten wir erneut ein Haus (Ebene 7), auch dieses war bewohnt. Im ersten Moment schrillten die Alarmglocken, als sich „la familia“ vorstellen (war unsere letzte Begegnung mit „Familien“ doch eher unerfreulich gewesen), doch die Bewohner stellten sich als Zigeunertruppe heraus, die uns einen herzlichen Empfang bereitete, Rosen verkaufte, mit Wein, Gesang und Tanz lockte und sogar einen „Zoo“ mit seltenen Tieren bereithielt, die man gegen Eintritt bewundern durfte. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen und konnten einen Gargoyle, eine Frau mit Schlangenunterleib, eine Harpye und einen Skaven bewundern. Meine Prophezeiung, die Tiere würden doch mit Sicherheit von irgendeinem übereifrigen Mitreisenden befreit werden, traf jedoch nicht ganz ein.
Aber so ähnlich: Am nächsten Morgen wurde uns gesagt, die Tieren im Kuriositätenkabinett hätten Wünsche, für deren Erfüllung sie uns wichtige Hinweise für das nächste Portal geben würden. Alles machte sich also auf, den „Zoo“ zu besuchen und schmiedete Pläne zur Ablenkung der Wachen, um sich ungestört mit den Tieren „unterhalten“ zu können (wie auch immer man das zu tun gedachte). Leider stiegen mit der Eintritts-Nachfrage auch die Preise ... aber wir waren ja erfinderisch. Der Versuch von Calen, Chariva, Anselm und mir, uns als Familie auszugeben und Familienrabatt herauszuschlagen, funktionierte leider nur bedingt, dafür war ich, ehe ich mich versah, mit einem der Zigeuner verlobt und hatte auf einmal ein ganz persönliches Interesse, diese Ebene so schnell wie möglich zu verlassen.
Das ging dann irgendwann auch ganz schnell, die „Zootiere“ wurden allesamt befreit (hatt’ ich’s nicht gesagt?) und wir reisten ab durchs nächste Portal (auf Ebene 8). Unterwegs trafen wir auf vereinzelte Elementare und dachten uns zunächst nichts Böses dabei ... bis wir zum nächsten Portal kamen, vor dem ein ganzer Haufen von Elementaren auf uns wartete. Sich einmal dorthin vorzukämpfen, war noch nicht allzu schwierig, allerdings war auch dieses Portal geschlossen und konnte nur durch ausdauernde gemeinsame Gebete geöffnet werden ... und zwar immer nur für wenige Sekunden. Nach langem Bangen auf der einen und Beten und Kämpfen auf der anderen Seite des Portals waren schließlich alle hindurchgetreten – bis auf die Priesterin Andra, die bis zuletzt den Eiselementaren, dem Element ihres Gottes, Einhalt gebot und nicht mit durchs Portal kam. Zu unserer großen Freude schaffte sie es jedoch durch die Gnade ihres Gottes, auf anderem Wege zu uns zu stoßen. Ebenso erfreulich fanden wir die Tatsache, endlich zurück in unserer eigenen Dimension zu sein.
Ein weiterer Lichtblick waren Spuren der Schwarzen Sonne, die wir verfolgten, um vielleicht doch noch die Lade zurückerobern zu können. Schließlich stellten wir auch einen Trupp, der die Lade bei sich trug, und schafften es, diese freizukämpfen und die magischen Sicherungen, die sie umgaben, zu lösen. Die Freude währte jedoch nicht lange: Die Lade war leer, wir waren zu spät gekommen.

Anmerkungen und Fazit:
Der Con hat mir deutlich besser gefallen als der Vorgänger, weil es diesmal NSC zum Anspielen statt nur zum Prügeln gab, was einerseits dem Ambiente sehr förderlich war und andererseits mehr Möglichkeiten zum Spiel gab als „Warten auf den nächsten Angriff“.
Dabei sind leider die Kämpfe etwas zu kurz gekommen; im Endeffekt gab es pro Tag nur einen Kampf - auch immer sehr schön, mit ausreichend Wellen und großartigen NSCs (vor allem als Elementare!), aber wenn in der Conbeschreibung „viele Kämpfe“ angekündigt werden, ist ein Kampf am Tag doch enttäuschend.
Was bei mir leider einen faden Nachgeschmack hinterlässt, ist die Art, wie die Lade gestohlen wurde. Ich habe nichts dagegen, wenn die Spieler am Ende eines Cons nicht die strahlenden Sieger sind, im Gegenteil, ich „verliere“ als Spieler gerne mal und finde auch Szenarien, in denen man zum Schluss mit letzter Kraft vorm Gegner flüchtet, cool. Aber den die Nacht durch bewachten Plotgegenstand im Morgengrauen mit Hilfe von Telling-Magie (Erdbeben, alle Türen gehen zu), der die Spieler nichts entgegenzusetzen haben, von NSCs klauen zu lassen, finde ich einfach ... schade. Ich war allerdings selbst nicht dabei und kenne die Situation nur von Berichten.
Noch etwas, was ich schade fand: Die Wanderungen zwischen den Ebenenwechseln waren zum Großteil recht fade. Nach dem vierten Rundweg geht doch langsam der Reiz verloren – schöner hätte ich es gefunden, die Zeit zum Umdekorieren nicht aus möglichst langen Wanderwegen zu gewinnen, sondern unterwegs Ereignisse stattfinden zu lassen. Die Seelen fand ich zum Beispiel ganz toll, ebenso die vereinzelten Elementare. Es hätten ja nicht immer alle NSCs sein müssen, mit einer Handvoll NSCs kann man Spieler ja ziemlich lange aufhalten, wenn man etwas kreativ ist. Das wäre auch gleich eine schönere Einstimmung auf „neue Ebene“ gewesen als jedes Mal ein ähnlicher „Marsch um die Felder“.
Das Telling-Level auf SL-Seite fand ich relativ hoch (angesagte Nebel, Erdbeben, Beherrschungs-/Furcht-/Paralyseeffekte), was für mich einen recht starken Kontrast zur guten Ausstattung bildet – wenn ich mich vorher drauf einstellen kann, kann ich aber damit leben.
Was mir persönlich gar nicht gefällt, ist das Vermischen verschiedener „klerikaler Kräfte“ – das gemeinsame Beten, um das Portal bei den Elementaren zu öffnen, war also gar nicht mein Ding. Passt einfach nicht zu meiner Kleriker/Göttervorstellung im Larp – aber das ist selbstverständlich Geschmackssache.
Erfrischend fand ich die Tatsache, bei der Endschlacht mal in der Position des Angreifers statt des Verteidigers zu sein.

Insgesamt hat mit der Con gut gefallen, auch wenn ich weiß, dass viele wegen der wenigen Kämpfe sehr enttäuscht waren. Ich persönlich bin ja immer ein Freund davon, den Teilnehmern mitzuteilen, wenn sich etwas erheblich im Konzept ändert (aus Wettergründen, NSC-Mangel, weil der Plot doch nicht rund erscheint oder warum auch immer), so dass die Teilnehmer ihre Erwartungen anpassen können und im Voraus wissen, worauf sie sich einlassen.
Ich würde aber definitiv wiederkommen.

mfg
Annkathrin Jannek,
auf dem Con als Piroschka van Baradh, Bhangor/Knappe von Iuvart von Balberith (die im schwarz-grauem Wappenrock mit gelben Pfoten drauf und Beutelmütze)



Thema geschrieben von Datum/Zeit
[Bericht] Silbermeer - Der wahre Name Hana 2008-03-28 08:55
Re: [Bericht] Silbermeer - Der wahre Name Thallian v. Schlangenfels 2008-03-29 14:42


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