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[Bericht] Zeitenwandel 3 - Schlangenblut
geschrieben von: Hana
Datum: 2007-08-14 10:16

Conbericht: Zeitenwandel 3 - Schlangenblut
09.-12. August 2007
Veranstaltungsort: Jugendheim Marwede
Veranstalter: Beholders
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Die Orga
Mit der Orga an sich hatte ich keine Probleme.
Beim Waffencheck fand ich es etwas seltsam, dass bei exakt baugleichen Waffen gleichen Alters gleichen Zustandes eine durchkommt, eine nicht (mit der Begründung „zu hart“). Ich habe gehört, dass zumindest eine Person beim Waffencheck wohl etwas unerfahren war, war aber selbst nicht dabei. Jedem, der Waffen überprüfen möchte, empfehle ich, sich die Waffencheck-Anleitung von larp-schmiede.de mal durchzulesen, da sind einige nicht unwichtige Hinweise und Tipps drin (vor allem, was man beim Prüfen nicht machen sollte, um die Waffe nicht zu beschädigen ...).
Nett war, dass wir 7 Nachzügler am Freitag noch eine Extra-Anreise (mit dem üblichen Anreise-Angriff ;)) organisiert bekommen haben ... allerdings standen wir doch ziemlich lange OT herum, bis auch die letzten fertig waren, im Nachhinein wäre es doch besser gewesen, einzeln eben um die Ecke zu kommen, dann hätten wir deutlich eher anfangen können zu spielen. Trotzdem nett, das für Nachzügler zu machen, wie schon gesagt.
Ein organisatorisches Problem ist bei uns zwischendurch aufgetreten, als der Graue Wächter bei uns als Maus verwandelt auftauchte, wir ihn zurückverwandelten und der NSC, der den Grauen Wächter spielte, dann über mehrere Stunden nicht verfügbar war. Was ist da schiefgelaufen? Wenn der NSC schon eine andere wichtige Rolle zu der Zeit spielen sollte, warum habt ihr die Maus dann nicht erst später auftauchen lassen?

Die Teilnehmer
Auf SC-Seite hatte mit nicht so vielen außerhalb meiner Gruppe zu tun ... das wenige außerhalb hat mir aber gut gefallen.
Ich persönlich mag keine „Kuschelorks“, deshalb hat mir das Ork-Grüppchen auf SC-Seite nicht gefallen (ich halte Orks als SC außerhalb von Großcons und Cons für „dunkle Gestalten“ nicht wirklich spielbar/passend), aber da ich denen gut aus dem Weg gehen konnte, hatte ich keine weiteren Probleme mit ihnen.

Riesenapplaus für die NSCs. Vom Spiel her wart ihr durchweg großartig, bei den Kämpfen, wie ich es mitbekommen habe, wohl ebenfalls, besonders als Untote habt ihr eine tolle Show geliefert, und bei der Geisterschlacht ... ach, und in allen anderen Rollen auch, ich bin durchweg begeistert von euch gewesen. Vor allem habt ihr es geschafft, eine Bedrohung darzustellen (was auf vielen Cons geplant ist und auf wenigen Cons klappt ...) Die Festrollen waren gut besetzt, besonders den Wahrer des Wissens mochte ich.
Und ihr müsst euch ja ständig an-, ab- und umgeschminkt haben ... dafür ebenso meinen Respekt wie fürs ständige in-den-Dreck-werfen selbst beim größten Sauwetter.

Tja, soviel Glück hatte man nicht mit allen Teilnehmern. Ich meine damit den Teilnehmer, der (explizit angesagten) OT-Zone Toilette Münzen aus einer fremden Geldkatze gestohlen hat („natürlich“ nur die geprägten, die OT teurer sind), und den Geldbeutel dann in den Wald geworfen hat, statt ihn zurück zu legen oder der SL zu geben.

Die Location
Es gab ein Haupthaus, in dem die NSCs untergebracht waren, zwei Hütten mit je 10 Betten und ansonsten Zelte für die Spieler. Ein paar Zelte standen dabei neben den Hütten und die restlichen Zelten hinter einem kleinen Wäldchen auf einer weiteren Wiese, dort auch recht weit auseinandergezogen. So ganz günstig war das nicht, einerseits brauchte es dadurch weniger NSCs, um eine Bedrohung darzustellen, andererseits wirkte es dadurch natürlich nach halb so viel Action/Spielgeschehen, wie es tatsächlich war, weil es so auseinandergezogen war. Das fand ich ein wenig schade.
Zum restlichen Gelände kann ich nicht viel sagen, ich bin niemand, der durch den Wald rennt, wenn es nicht sein muss ;)

Ausstattung und Ambiente
Durchwachsen. Es gab recht viele Parteien, die auf NSC-Seite auftauchten: Pflanzenwesen, menschliche Kultisten, Untote, Schlangenpriesterin, die Dinger in den schwarzen Kutten (habe grad gelesen, dass das Essenzen waren), Einheimische und Echsenwesen. Das meiste davon war optisch schön gemacht, aber gerade im Gegensatz dazu wirkten die Echsen sehr improvisiert und etwas lieblos. Die bemalte-Duschhauben-und-Mundschutz-Kombination plus Schminke fand ich als Maske für Wellen-NSCs annehmbar (auch wenn ich den Mundschutz etwas mehr verfremdet hätte), aber mir haben da mehr Kostümteile gefehlt. Zusammen mit Hemd+Hose reicht die einfache Maske einfach nicht, um fremdartig bzw. echsisch zu wirken; schon mit verzierten Überwürfen hätte man da einiges machen können.
Den Donner zum Zeitenwechsel zwischen Tag, Nacht und Dämmerung fand ich schön, die Nebeleffekte immer passend eingesetzt. Die Kampfplatzbeleuchtung (Baustrahler hinter roten Regenschirmen) war sinnvoll, hell genug und nicht blendend.

Plot und Ablauf (vom Plot eher weniger, den hab ich nicht durchschaut)
Ich konnte leider erst am Freitag Abend anreisen, wurde da aber freudig begrüßt, da anscheinend nur wenige Heiler anwesend waren. Ich bekam auch bald zu tun, da nachts Echsenwesen und Untote angriffen. Irgendwann konnten wir eine Schlacht zwischen zwei Geisterheeren beobachten (sah klasse aus, habt ihr toll gemacht!) ...
Am nächsten Morgen war es ruhig, weshalb wir in Ruhe frühstückten – und als dann doch ein paar angriffslustige Echsen das Lager stürmten, kamen wir weder an Waffen noch Komponenten noch sonstige Ausrüstung heran und Fiona und ich gaben Fersengeld, während unser Gardist heldenhaft unbewaffnet versuchte, die Echsen aufzuhalten. Als wir uns dann in der hintersten Ecke des unteren Lagers versteckten, marschierte zusätzlich noch ein Trupp Kultisten auf, die ebenfalls angriffen ... allerdings trollten sich da die Echsen und die Kultisten ließen uns drei Unbewaffnete in Ruhe abziehen und griffen nur den Rest an. Puh!
Die Kultisten verschleppten dafür mehrere andere Personen; dasselbe wahr wohl schon am Vortag geschehen, weil sie irgendwelche Opferrituale durchführen wollten, die Gefangenen konnten aber später befreit werden.
Erstmal tummelten sich aber drei Geister im Lager herum, die recht wirr redeten, aber wenigstens nicht aggressiv waren.
Irgendwann wurde eine anscheinend magische Maus gefunden, die nach einem Erkenntnis-Zauber wegrannte und sich versteckte, durch gutes Zureden der nun ebenfalls in eine Maus verwandelten Calen aber wieder hervorgelockt werden konnte. Nach kurzer Zeit kam die Calen-Maus mit der anderen Maus wieder und beide konnten zurückverwandelt werden – welch Überraschung, vor uns saß der Graue Wächter, allerdings fest schlafend und nicht aufzuwecken (s.o. ...).
Wir wurden wieder von Kultisten angegriffen, diesmal auch bemüht, ganz nach den Gesetzen des Landes zu handeln und die Kultisten möglichst nicht zu töten, sondern nur außer Gefecht zu setzen – der Graue Wächter verschlief natürlich den ganzen Angriff, wachte hinterher auf und glaubte uns hinterher offenbar kein Wort, nachdem wir ihm, stolz über unser vorbildliches Verhalten, die Gefangenen präsentierten.
Tja.
Wen wundert es nun, dass der Graue Wächter irgendwann trotz der strengen gesetzlichen Bestimmungen getötet wurde? Kurz darauf tauchte eine Gruppe Exmentoren auf und richtete den Mörder ... das hatten wir erwartet ... dass die kurz darauf noch einmal auftauchte und die gefangenen Kultisten richtete, war dagegen eine Überraschung. So etwas wie Gerechtigkeit hatten wir in diesem Land nicht mehr erwartet.
Doch noch war es nicht überstanden: Bevor der Wahrer des Wissens uns zu einem Führer bringen wollte, sollten wir noch den Schlangenkult zerschlagen. Dazu wollten wir eigentlich den im Wald gefundenen Schlangenthron aufsuchen, doch gerade, als wir aufbrechen wollten, war der Berg schon zum Propheten, also der Schlangenkult zum Lager gekommen (weil sinnvollerweise im beleuchteten Lager statt im dunklen Wald gekämpft werden sollte), neben Untoten und einer Art Priesterin liefen „Essenzen“ dunkler Gefühle oder Eigenschaften über den Platz, die, sollte man das Pech haben, sich von ihnen berühren zu lassen, Hass, Schmerz, Trauer, Hochmut und ähnliche Gefühle verbreiteten. Weder durch Magie jeglicher Art noch durch Waffengewalt waren letztere aufzuhalten. Diese gestalteten meine Bemühungen, einen Verletzten zu versorgen, unheimlich schwierig, da nach jedem Handgriff (buchstäblich, nach jedem Stich der Naht ...) von einer anderen Seite eine Essenz ankam und meine Begleiterin und ich fast nur noch damit beschäftigt waren, von Verletztem und Essenz weg- und wieder hinzurennen, nachdem sich die Essenz umgedreht hatte (OT war es wirklich eine ebenso schöne wie anstrengende Situation ...).
Irgendwann fand man heraus, dass die Essenzen durch das Gegenteil dessen, was sie verkörperten, besiegen ließen (das war nett, glitt irgendwann aber leider ins Alberne ab, sehr schade. Als alle besiegt waren, wars mit der Albernheit zum Glück vorbei). Die Untoten griffen weiterhin an (unvergessen der Untote, der mit ausgebreiteten Armen gegen den Baum rannte), immerhin ging das Versorgen der Verletzten nun in Ruhe in der Taverne weiter und ich musste nicht mehr rennen.
Irgendwann war Ruhe ... (und der Wahrer des Wissens hoffentlich überzeugt, endlich mal einen Führer zu organisieren).

Fazit
Ich selbst war mal wieder zu viel OT und mit meinem Akzent nicht zufrieden, dafür hat mein Outfit und die "Werkzeug"unterbringung den Praktibilitätstest erfolgreich überstanden. Tausend Dank an Svea für die Speckpflaumen, Pfannkuchen, Waffeln und Chili ...

Ich hatte durchaus Spaß auf der Veranstaltung (besonders die Endschlacht fand ich sehr gelungen), allerdings weiß ich nicht, ob es noch eine Zeitenwandel-Veranstaltung für mich geben wird.
Der Grund ist, wie schon von einigen angesprochen, der Hintergrund.
Ich bin durchaus ein Fan davon, wenn es Gesetze gibt, die eingehalten werden müssen, und man auch nicht alles durch rohe Gewalt lösen kann. Allerdings bekam man auf diesem Con genauso eins auf die Mütze, wenn man sich exakt an die Gesetze hielt – dass wir die Kultisten nur festgesetzt statt getötet haben, hat uns kein Stück weitergeholfen (der Graue Wächter hat sogar einen der Gefangenen wieder befreit), damit kam man zum Schluss „jede Art von Selbstverteidigung ist verboten, wenn ein Khalanit angreift“ – gegen Angriffe von Khalaniten war man damit quasi hilflos ausgeliefert, denn wenn man sich verteidigt und einen Khalaniten tötet, kommt man im besten Falle nicht mehr aus dem Land heraus oder wird gleich von den Exmentoren getötet.
Denn laut Hintergrund konnte man auch nichts verheimlichen, da jede Art von Handlung von irgendwelchen Wesen im Hintergrund (von den Grauen Wächtern? Den Exmentoren? Ich weiß es leider nicht mehr genau) im Nachhinein entdeckt werden kann. So geschehen, als der Mörder des Grauen Wächters von den Exmentoren abgeholt wurde – der Graue Wächter war tot, niemand hatte der Obrigkeit davon erzählen können.
Zusammen mit den Ausreisebedingungen „nur der Graue Wächter kann/darf einen Führer holen, ohne Führer kommt man unter keinen Umständen lebend über die Grenze“, war das einfach heftig:
Man geht auf eine Expedition, wird von Einheimischen angegriffen. Verteidigung ist praktisch verboten, weil man keine Einheimischen angreifen darf. Gefangennahme der angreifenden Einheimischen ist sinnlos, weil die Obrigkeit sie wieder freilässt, insgesamt den Ausländern nicht glaubt, dass sie von den Einheimischen angegriffen wurden. Flucht ist unmöglich.

Dazu war das Expeditionsziel zu unklar. Erst war es nur, die letzte verschollene Expedition zu finden. Diese wurde gefunden, danach hätte man wieder abreisen können, allerdings postulierte der Graue Wächter ein neues Expeditionsziel: Forschung. Irgendwie was über die Schlangen rausfinden, vorher dürfte die Expedition nicht abreisen. Ein genaues, konkretes Ziel, wie „vernichtet das, was die alte Expedition vernichtet hat“, wäre besser gewesen; so war es nur wieder ein schwammiges „wir retten die Welt, weil wir grad nichts Besseres zu tun haben und ja ohnehin nicht hier wegkönnen“.
Ein klares Ziel wäre da sinnvoller gewesen, weil so IT rüberkam „Wenn der Graue Wächter uns hier 10 Jahre lassen will, kann er das tun“.

Insgesamt entstand so IT der Eindruck absoluten Ausgeliefert-Seins (was schlechte Stimmung schafft), OT der Eindruck, nichts tun zu können als sklavisch dem Plotbuch zu folgen (und mich persönlich hat es schon etwas genervt, IT „nichts richtig machen zu können“, weil jede Handlung falsch war). Und das finde ich schade.

mfg
Annkathrin Jannek,
auf dem Con als Roxsana Ivanova, die hell gekleidete Heilerin mit dem hohen weißen Hut, der kein bisschen nach Lampenschirm aussieht ;)



Thema geschrieben von Datum/Zeit
[Bericht] Zeitenwandel 3 - Schlangenblut Hana 2007-08-14 10:16
Re: [Bericht] Zeitenwandel 3 - Schlangenblut eggbert 2007-08-14 10:46
Re: [Bericht] Zeitenwandel 3 - Schlangenblut Stephan*Harald* 2007-08-14 12:27
Re: [Bericht] Zeitenwandel 3 - Schlangenblut Eumel 2007-08-16 16:05
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Re: [Bericht] Zeitenwandel 3 - Schlangenblut aurelie 2007-08-17 10:57
Re: [Bericht] Zeitenwandel 3 - Schlangenblut Varric 2007-08-17 12:27
Re: [Bericht] Zeitenwandel 3 - Schlangenblut aurelie 2007-08-17 20:09


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