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[noch ein Bericht] Der Fluch von Burg Hexenfels
geschrieben von: Gänsekiel
Datum: 2006-10-30 11:18

Der Fluch von Burg Hexenfels

VERANSTALTER: Spieleturm-Orga

BILDER

LOCATION: Burg Bilstein zu beschreiben, die eine der längst und häufigst
bespielten LARP-Burgen überhaupt ist, erscheint müßig. Die Burg bietet
nettes Ambiente und liegt in bespielbarem Gelände. Als nachteilig mag man
empfinden, daß wegen der Anwohner besonderes Augenmerk auf Nachtruhe gelegt
wird. Diverse Ambientekiller wurden von der Orga wegdekoriert.
Getrennte Gebäudeteile bieten die Möglichkeit getrennter Unterbringung
von NSC und SC, was mir diesmal allerdings teilweise eher nachteilig
erschien, da man nur durch das Spielgelände vom NSC-Aufenthaltsraum
zur Unterkunft gelangen konnte.

VERPFLEGUNG: Die Vollverpflegung durch die Herberge war reichlich und
gut. Die Küche lieferte einige Extras, die das Essen weit über den
üblichen Herbergsstandard hievten. Alkoholfreie Getränke und Bier
konnten in der Taverne zu annehmbaren Preisen erworben werden. Die
Taverne war allerdings streckenweise leicht unterbesetzt und Met- oder
Weintrinker gingen dort leer aus.

ORGA: Ich muß zugeben, im Vorfeld starke Zweifel gehabt zu haben, ob
sich die Orga mit dieser Veranstaltung nicht zuviel aufgeladen
hat. Zwar hatten alle Mitglieder bereits vorher Spielleiter- oder
Orgaerfahrung bei anderen Veranstaltungen, aber als erstes
eigenverantwortliches Spiel in neuem Team gleich mit einem Burgencon
mit dreistelliger Teilnehmerzahl anzufangen, erschien mir ehrgeizig.
Die Sorge erwies sich als weitgehend unbegründet. Organisatorische
Mängel waren aus meiner Sicht marginal. Vereinzelt gab es in meinem
Bekanntenkreis Klagen über die Erreichbarkeit der Orga im Vorfeld und
ich erhielt meine NSC-Infos erst auf Nachfrage zwei Tage vor der
Veranstaltung. Der Check-In für Spieler schien etwas zäh und das Spiel
begann mit zwei Stunden Verspätung, aber das sind Mängel, die man auch
bei erfahrenen Orgas so häufig erlebt, daß sie fast schon als üblich
gelten.

PLOT: Ein Vorfahr des derzeitigen Grafen hat aus verschmähter Wollust
die Schülerin einer ortsansässigen Hexe hinrichten lassen. Die Hexe
beschwört bei ihrer Rache dämonische Kräfte und verfällt dem Wahnsinn,
wird aber besiegt und fällt in einen todesähnlichen Schlaf. Vergessen
liegt sie in einer Grabkammer unter der Burg. Erst als der derzeitige
Graf beim Ausbau eines Weikellers das vergessene Verlies öffnet und
die Bruchstücke eines mächtigen Amuletts aus dem Besitz der Hexe
wieder ihren Weg auf die Burg finden, erlangt die Hexe Macht genug, um
Besitz vom Geist des Grafen und anderer Personen zu ergreifen. Die
Spieler sollen das Artefakt zusammentragen und vernichten und die Hexe
besiegen oder erlösen.

Diverse Nebenplots betreffen alte Geister aus der Familiengeschichte
derer von Freistein und ein Untier, ehemals ein Familiar der Hexe, das
im Wald sein Unwesen treibt und eine Krankheit verbreitet.

Ob die Spieler den Plot gelöst hätten ist einigermaßen unklar. Es gibt
widersprüchliche Berichte, ob beim Endritual alle Artefaktteile oder
überhaupt die richtigen Gegenstände benutzt wurden. Mehrere
Zusammenhänge wurden den Spielern offenbar gar nicht deutlich (etwa,
daß die auf der Burganlage ansässigen Mönche nicht per se böse waren,
sondern zunehmend im Bann der Hexe standen).

Die Plotauflösung wurde allerdings, nachdem das Spiel verletzungsbedingt
kurz vor dem geplanten Ende abgebrochen wurde, von der Spielleitung nur
noch erzählt.

KRITIK: Bemerkenswert sind die technischen Spielereien, mit denen die
Orga manche magischen und technischen Phänomene dargestellt hat. Eine
Statue, die per ferngesteuerter Pumpe blutige Tränen weint,
Gegenstände, die von selbst beginnen zu leuchten, wenn man sie
zusammensetzt oder auseinandernimmt, leuchtende magische Gegenstände,
die per Magnetschaltung kontaktlos aktiviert und zeitgesteuert wieder
ausgeschaltet werden. So macht LARP-Magie Spaß.

Ganz im Gegensatz zu den hier fast im Übermaß eingesetzten gelben
Bändchen für "astrale" Erscheinungen und Geister. Diese Form der
Darstellung führt nur zu Verwirrung. Leute übersehen die Bändchen, man
vergißt sie an- oder abzulegen und vermutlich können die nicht
"astral" Wahrnehmungsfähigen doch nicht ganz vermeiden, aus dem
Geschehen Schlüsse zu ziehen. Den Preis der ständigen Fragereien "Kann
ich Dich jetzt sehen, oder nicht?" und der irrtümlichen Spielaktionen,
die dann zurückgenommen werden müssen, wäre mir persönlich das
Stilelement Astralraum nicht wert.

Auch die hohe Präsenz der Out-Time-SL im Spiel und deren mitunter
starkes direktes Eingreifen in das Spielgeschehen entspricht nicht
meiner persönlichen Präferenz. Allerdings muß ich zugeben, daß ich
auch in einigen Situationen die Spielleiter in Anspruch genommen habe,
um sicher zu gehen, daß meine Aktionen im Sinne der Spielleitung sind.
Ich habe den Verdacht, daß sich ein stark SL-gesteuerter Rätselplot
mit vorwiegend auf kurze Szenen vorbereiteten NSCs und eine eher
ergebnisorientierte Spielweise, bei der die Spieler fast mehr mit dem
Charakterblatt in der Hand ein logisches Problem lösen, als daß sie
ihre Rolle spielen, möglicherweise gegenseitig begünstigen. Insofern
bin ich vermutlich mit diesem Kritikpunkt relativ alleine und die
Situation entspricht den Erwartungen der Zielgruppe.

Ich selbst hatte Schwierigkeiten, die genaue Art der Besessenheit
meiner Figur deutlich darzustellen. Zwar wurde deutlich, daß der Graf
verwirrt ist, aber die genaue Zweiteilung der Persönlichkeitsspaltung
in Graf und Hexe konnte ich wohl nicht so richtig deutlich machen.

Kurz vor Schluß der Endschlacht erlitt ein NSC eine Knöchelfraktur,
weshalb die Spielleitung sich entschied, das Spiel sofort ganz
abzubrechen. Die Entscheidung war umstritten aber ich finde sie gut
und richtig. Man hätte zwar vielleicht die Versorgung des Verletzten
nebenbei machen und weiterspielen lassen können, aber ich finde es
gut, das hier gezeigt wurde, daß es Dinge gibt, die wichtiger sind,
als auf Teufel komm raus weiterzuspielen.

FAZIT: Gut gemachter Abenteuercon.

© 2006 Ralf Hüls,
alias Friobar Graf von Freistein zu Hexenfels



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Thema geschrieben von Datum/Zeit
[Bericht] Der Fluch von Burg Hexenfels Hana 2006-10-29 15:09
Fotos Gänsekiel 2006-10-29 18:21
[Polemik] Der Fluch von Burg Hexenfels Daniel Jungblut 2006-10-29 19:28
Schade Hana 2006-10-30 06:42
Re: Schade Daniel Jungblut 2006-10-30 08:33
Re: Schade Silbermond2 2006-10-30 11:17
Re: Schade Stephan*Harald* 2006-10-30 19:33
Ha-Ha *kt* Drowschreck 2006-10-30 07:45
mein Lebensgefährte??? Daniel Jungblut 2006-10-30 08:35
Re: mein Lebensgefährte??? Fred (ja, genau DER) 2006-10-30 10:12
so schlimm ist Absinth doch nicht... Daniel Jungblut 2006-10-30 10:51
[ot] so schlimm ist Absinth doch nicht... Gänsekiel 2006-10-30 11:13
Re: [ot] so schlimm ist Absinth doch nicht... Titof 2006-11-01 15:59
Re: Ha-Ha *kt* Drowschreck 2006-11-02 07:46
[noch ein Bericht] Der Fluch von Burg Hexenfels Gänsekiel 2006-10-30 11:18
Re: [noch ein Bericht] Der Fluch von Burg Hexenfels Stephan*Harald* 2006-10-30 19:40


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