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[Bericht] Der Fluch von Burg Hexenfels
geschrieben von: Hana
Datum: 2006-10-29 15:09

Conbericht: Der Fluch von Burg Hexenfels
27.-29. Oktober 2006
Jugendherberge Burg Bilstein
Veranstalter: Spieleturm-Orga
Larpkalender-Eintrag: http://www.larpkalender.de/termine/index.html?aktion=suche&monat=10&jahr=2006&region=0&suchbegriff=2915&details=2
Homepage: http://www.turricula.de

Die Orga:
Engagiert, immer erreichbar und sehr nett. Ich würde die Orga nur bitten, wenn schon nicht bei der Einladung, dann wenigstens bei der Anmeldebestätigung eine Telefonnummer anzugeben, damit sie auch kurz vorm Con noch erreichbar ist!
Etwas schleppend verlief der Check-In und Check-Out. Teilweise musste man dabei eine Stunde anstehen, das ist für ein kurzes „Hallo, ich bin da“ und den Kauf einer Tavernenkarte (viel mehr sollte man doch nicht machen müssen?) einfach zu lange.
Nicht ganz glücklich war die Idee, die IT-Anreiseformulare (die jedem vorher mit der Post zugeschickt worden waren) alle einzeln einzuscannen. Für mich war auch im Verlauf des Cons und im Nachhinein nicht ersichtlich, wozu das notwendig war. Selbst wenn es für irgendwas gebraucht worden ist, was ich nicht mitbekommen habe, wäre es unkomplizierter gewesen
- jeden Spieler zu bitten, das Formular zweimal auszufüllen und eins beim Check-In abzugeben
- die Daten schnell auf dem PC abzutippen
- die Spieler schon im Vorfeld das Formular ausfüllen zu lassen, z.B. zusammen mit der Anmeldung oder per Mail oder in einem Internet-Formular. Selbst, wenn das nicht alle getan hätten, hätte es den Check-In beschleunigt.
Schön fand ich, dass eine Liste mit den Zimmerbelegungen im Eingang aushing, so dass man schon vorm einchecken seinen Kram einräumen konnte.
Insgesamt hat sich zumindest mir gegenüber keine SL anmerken lassen, dass sie gestresst war, oder wäre unfreundlich oder hektisch gewesen. Daumen hoch dafür!

Die NSCs:
Ihr wart alle spitze, wirklich allesamt klasse, sowohl die Festrollen als auch die Springer. Ein RIESENlob an euch alle! Wow!

Die Location:
Burg Bilstein dürfte vielen bekannt sein, ich war dort zum ersten Mal. Und ich war begeistert! Wirklich eine schöne Burg, ein paar überdachte Bänke auf dem Burghof, die Taverne in einem Extra-Gebäude auf dem Burghof. Einziger Wermutstropfen: Ab 24h durfte nicht mehr gelärmt werden, weil die Burg im Ort liegt. Dazu später noch etwas.

Ausstattung und Ambiente:
Perfekt. So, wie ich es mir immer wünsche: Sogar die Tischtennisplatten auf dem Hof waren abgetarnt. Detailreich, liebevoll, z.T. wahnsinnig aufwändig. Das Con erschien mir voher im Vergleich zu anderen relativ teuer, aber hier hat sich jeder Cent gelohnt. Z.B. stand auf dem Hof eine kniende Heiligenfigur, eine weinende Madonna. Und ja, sie weinte tatsächlich blutige Tränen. Und sah dabei so real aus, dass ich zunächst aus einiger Entfernung dachte, das Ding wäre eine echte Statue, die zur Burg gehört. Nicht, weil das Material so steinern wirkte, sondern wegen der unglaublich guten Modellierarbeit, die da ein Orgabastler geleistet hat. Respekt!
Zum gigantisch tollen Dungeon komme ich gleich noch ...

Verpflegung:
Reichlich und großartig, mehr muss ich dazu wohl nicht sagen. Allein wegen dem Essen würde ich wieder auf ein Con auf dieser Burg fahren ;)
Besonders schön fand ich, dass es Frühstück, Mittag und Abendessen gab anstatt, wie oft auf Cons üblich, nur Frühstück und Abendessen.

Die Vorgeschichte des Plots:
Zusammengefasst, soweit ich’s verstanden habe und es auf dem Con rausgefunden wurde, die Vorgeschichte:
Dort, wo heute die Burg steht, lebte einmal die Hexe/Kräuterkundige Rea in ihrem Häuschen mit ihrem Lehrling Isabelle. Beschuldigt von einem abgewiesenen Verehrer wird Isabelle in Reas Abwesenheit zu Unrecht angeklagt und verbrannt. Rea kehrt zurück und beginnt einen Rachefeldzug, dabei schöpft sie Kraft aus einem dreiteiligen Amulett (ein Ring mit zwei inneren Scheiben, meine ich) und bedient sich auch unfeiner Methoden: Sie erhebt Unlebende.
Die Hexe wurde besiegt und ihr Leichnam in einer Gruft bestattet; allerdings konnte sie aufgrund ihrer Verbindung mit dem hochmagischen Amulett nicht vollständig getötet werden. Über der Gruft wird ein Kloster des Sonnengottes Sol (oder So’ol?) erbaut; doch von den Mönchen weiß nur einer von der Gruft und ihren Geheimnissen: Der Abt, der das Wissen nur an seinen Nachfolger weiter gibt. Doch der letzte Abt ist bei einem Brand ums Leben gekommen, bevor er seinem Nachfolger das Wissen übermitteln konnte.
Der eigentliche Plot:
Bei der Anreise gab es erfreulicherweise keinen Standard-Freitagabend-Anreiseangriff. Stattdessen lief man nur ein paar betrunkenen Bauern aus der Umgebung über den Weg und am Burgtor kontrollierten Wachen die Papiere der Einreisenden.
Im Wald ging anscheinend ein Werwolf um, vereinzelt schleppten sich angefallene Bauern auf die Burg und auch einzelne SCs wurden infiziert, der Fluch konnte aber letztendlich durch den Tod des Werwolfs gebrochen werden (vom Werwolf-Subplot habe ich nicht viel mitbekommen).
Die Mönche auf der Burg führten alle drei Stunden eine Gottesandacht durch, begonnen mit einer Prozession auf dem Burghof (untermal mit Chorälen und Gongschlägen), an diesen Andachten konnte jeder teilnehmen. In den Andachten konnte man Neuigkeiten erfahren, hatte eine Beschäftigung für zwischendurch, wenn man wollte, und man hatte tatsächlich den Eindruck eines Klosters, weil die Religion tatsächlich ausgeführt wurde. Insgesamt eine sehr schöne Sache!
Auf der Burg geisterten mehrere Geister umher, unter anderem Rea.
Die Burg wurde tags wie nachts regelmäßig von Unlebenden angegriffen (die genauen Hintergründe davon habe ich nicht durchblickt. Aber z.T. hatten die NSCs sehr sehr tolle Masken, bei denen nicht wie bei üblichen Masken durch die Augenhöhlen die Augenpartie des NSCs sichbar war, sondern die Sichtlöcher nicht erkennbar waren. Toll!
Was mir hierbei sehr missfallen hat, war das Powerniveau – und zwar nicht auf NSC-, sondern auf SC-Seite. Auch nach mehreren Wellen und so einigen kassierten Treffern zuckte ein Teil der Spieler nicht mal zusammen, wenn sie einen Treffer kassierten [ja liebe Mitspieler, das macht man auch, wenn man noch mundane oder magische Rüstung oder Kämpferschutz hat], geschweige, dass (auch unter den leicht oder gar nicht gerüsteten Kämpfern) mal jemand verwundet wurde oder gar umfiel. An Stelle der NSCs hätte mich so was nach ein paar Wellen ganz schön frustriert ... Erst Samstag Nachmittag wurde es etwas besser.)
Dann war da noch der leicht verwirrte und anscheinend von irgendwem oder irgendwas besessene oder magisch beeinflusste Graf, der sich manchmal an eigene Befehle nicht mehr erinnern konnte und sich auch sonst seltsam verhielt (Ralf Hüls, der im Nachthemd mit Kuhmaulschuhen und Helm auf den Burghof stürmt und die Gäste mit einem Holzschwert vor unsichtbaren Angreifern verteidigen will, war ein Bild für die Götter!)
Und jetzt zum für mich schönsten Teil: Dem Dungeon. Der übrigens mein dritter Dungeon insgesamt und mein erster Dungeon mit Fallen und Rätseln war :D
Wir sind eigentlich nur reingegangen, um den dreien, die schon drin rumkraxelten, einzutrichtern, sie mögen bloß nicht den drin befindlichen Sarkophag manipulieren.
Der Dungeon war sehr liebevoll eingerichtet, es hingen leuchtende IT-Fackeln an den Wänden, die man sogar mitnehmen konnte (die Fackeln natürlich, nicht die Wände)! Um überhaupt reinzukommen, brauchte man gesegnete „Schlüssel“ in Form von kleinen rot leuchtenden Kelchen, die man vom Abt bekam – davon gab es nur eine begrenzte Anzahl. Eine weitaus schönere Idee, als den SCs schlicht OT mitzuteilen, wenn der Dungeon gerade voll war.
Nach dem ersten Rätsel, einer Scheibe, bei der bestimmte Götter in einer bestimmten Weise angeordnet mussten, ging es durch einen Kriechgang, über einen schmalen Balken balancierte man über ein Lavafeld (eine Plexiglasscheibe mit geknittertem Seidenpapier und roten Lämpchen drunter, sah toll aus), und dann durch eine Tür, die sich nur dann öffnete, wenn man die Melodie nachsummte, die man hörte, sobald man die Klinke berührte.
Dahinter war ein Raum (als einziger blau beleuchtet, toll als Kontrast zu den mit „Fackeln“ rot beleuchteten anderen Dungeonteilen), in dem ein Golem mit Waffe in der Hand auf uns wartete und uns aufforderte „Wählt die Hand, wählt die Augen“. Ich übernahm die Hand (ich hatte eine Axt bei mir und konnte noch eher damit umgehen als die beiden Magier Harald Portier und Fiona, mit denen ich dort war) und konnte nichts mehr sehen (mit wurden OT die Augen verbunden); Harald und Fiona wurden als Augen auf zwei Stühle gesetzt und konnten sich nicht mehr bewegen, mir aber noch Anweisungen zurufen. Den blinden Kampf habe ich dann auch relativ unversehrt gewonnen, konnte wieder sehen und meine Begleiter sich wieder bewegen und waren nun im gleichen Raum wie die drei Spielerinnen, denen wir in den Dungeon gefolgt sind. Diese standen nun vor einem schmalen kleinen Raum, an dessen Rückwand ein Sonnensymbol prangte und durch den viele Schnüre kreuz und quer gespannt waren, die sich nicht zerschneiden ließen und die schon bei leichter Berührung Verbrennungen erzeugten. Vor diesem Raum stand ein Tisch mit Scrabble-artigen Buchstabensteinchen, nur dass es ein unbekanntes Alphabet war. Dort lag ein Satz schon zusammengepuzzlet und eine Menge loser Steinchen drumherum – wir konnten aber damit nichts anfangen.
Nachdem ich der Behauptung, durch dieses Netz könne man niemals durchkrabbeln, widersprochen habe, musste ich meine Ansicht natürlich untermauern. Nach ausgiebigem Entkleiden (na ja, lose Kleidungsstücke musste man ablegen, um nicht ständig Fäden zu berühren ... NEIN, nicht bis auf die Unterwäsche ich trug noch Hose und enge Tunika. Was ihr immer denkt!) habe ich es auch geschafft, unversehrt durchzukommen (liebe Orga, DANKE für dieses Netz. Ich wollte schon immer mal durch so ein Ding krabbeln, ich liebe euch dafür!). Nunja, dort konnte ich feststellen, dass die hintere Wand gar keine Wand, sondern ein Vorhang war. Im Raum dahinter, den ich vom Durchgang aus nicht komplett einsehen konnte, stand ein Podest mit einem Sarkophag. Es war dunkel bis auf eine nicht allzuhelle „Fackel“beleuchtung, ich stand allein in einem Raum mit einem Sarg (um den Ketten gewickelt waren), meine Begleiter waren durch das Netz von mir getrennt, ich bin IT wie OT ein Angsthase und übrigens, mit schlotterten die Knie ;). Ich habe selten so stimmungsvolle Momente erlebt, in denen man vollkommen in der Spielwelt versinken konnte, wie in diesem Dungeon. Wow, und danke!
Nun versuchten sich auch meine Begleiter an dem Netz, ich hoffe, meine Hilfestellung war hilfreicher als hinderlich ;). Fiona kam mit angesengtem Hinterteil durch, der Herr Portier allerdings verhedderte sich (zu seiner Ehrenrettung muss ich sagen, er ist ziemlich weit gekommen) und war auf einmal verschwunden. Die anderen drei schafften es, wieder nach einer Aktion des Entkleidens (Nein, liebe Herren, auch diese drei Damen waren noch züchtig bedeckt, die „nackigste“ trug noch Skiunterwäsche), und nachdem unsere Kleiderhaufen unter dem Netz durchgeschoben waren, durch diese Barriere.
Im Raum fanden wir nun einige hingeworfene Zettel mit längeren Texten in der unbekannten Schrift, mit deren Hilfe das Alphabet übersetzt werden konnte. Nun wussten wir auch, dass der Text neben dem Netz „Wer bist du?“ ergab. Was es brachte, diese Frage zu beantworten, fanden wir auch bald heraus, denn Harald Portier war anscheinend unbeschadet vorm Eingang zur Gruft erschienen und mit zwei Begleitern wieder hereingekommen. Durch Zusammensetzen der Namen der Anwesenden aus den Steinchen erschienen diese unbeschadet auf unserer Seite des Netzes, auf ähnliche Weise kamen wir auch wieder aus der Gruft heraus.

Fazit:
Insgesamt klasse und auf meiner geistigen Liste meiner besten Cons weit oben. Ich hoffe auf eine Fortsetzung!

Meinen besonderen Dank neben der Orga, SL und den NSCs an die tolle Malerin Mattis (?), die ein richtig gutes Bild von mir gemalt hat und die ich nur jedem wärmstens empfehlen kann, an den netten Golem-NSC, an alle, die für die großartigen Aufgaben und Rätsel im Dungeon zuständig waren, an Stephan und Svea für Pralinen, Likörchen und Mitschleppen von mir in den Dungeon und die restlichen netten Mädels, mit denen wir im Dungeon waren.

mfg
Annkathrin Jannek, auf dem Con als Piroschka van Baradh (die mit den gelben Tapsen auf dem Wappenrock)



Nachricht bearbeitet (Sun 29.10.06 19:45)




Thema geschrieben von Datum/Zeit
[Bericht] Der Fluch von Burg Hexenfels Hana 2006-10-29 15:09
Fotos Gänsekiel 2006-10-29 18:21
[Polemik] Der Fluch von Burg Hexenfels Daniel Jungblut 2006-10-29 19:28
Schade Hana 2006-10-30 06:42
Re: Schade Daniel Jungblut 2006-10-30 08:33
Re: Schade Silbermond2 2006-10-30 11:17
Re: Schade Stephan*Harald* 2006-10-30 19:33
Ha-Ha *kt* Drowschreck 2006-10-30 07:45
mein Lebensgefährte??? Daniel Jungblut 2006-10-30 08:35
Re: mein Lebensgefährte??? Fred (ja, genau DER) 2006-10-30 10:12
so schlimm ist Absinth doch nicht... Daniel Jungblut 2006-10-30 10:51
[ot] so schlimm ist Absinth doch nicht... Gänsekiel 2006-10-30 11:13
Re: [ot] so schlimm ist Absinth doch nicht... Titof 2006-11-01 15:59
Re: Ha-Ha *kt* Drowschreck 2006-11-02 07:46
[noch ein Bericht] Der Fluch von Burg Hexenfels Gänsekiel 2006-10-30 11:18
Re: [noch ein Bericht] Der Fluch von Burg Hexenfels Stephan*Harald* 2006-10-30 19:40


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