War aber dennoch ein sehr ansprechender weil optisch exakter Ritualplatz der hermetischen Schule. Und so, wie ich das bei meinen eigenen Vorbereitungen als "Bittsteller" (darüber unterhalten wir uns noch einmal! *notiert sich das*) mitbekommen habe waren ja auch angenehm viele Personen direkt bei der Erstellung involviert. Was das zu einer (hoffentlich) schönen Gruppengaudi macht und das ist es, was ich am liebsten mag.

Herrjeh, und bei mir taucht dieser OmniMagus mit Starallüren und seinem verflixten Goldhuhn auf als ich gerade meinen kleinen Beitrag abzuschliessen beginne um dann den Platz weiter gemeinsam mit der verehrten Krähenschamanin vorzubereiten. War jedenfalls nicht geplant, dass ich da allein stehe. Und wenn ich an die Hektik danach denke - einen getreuen aber ein wenig naiven Jünger des Götteraspiranten davon abhalten, zu sehr dem eigenen Herren zu huldigen, im Idealfall ihm sogar abspenstig zu werden...
- da halfen dann auch die spontanen Ideen nicht, die Isdira(? ich hoffe ich begehe kein Sakrileg bei der unsicheren Orthographie?)-Streiter zu bitten gegen ihn (gespielt wohlgemerkt) vorzugehen und sich dann im Namen einer Gottheit von dem Stollentroll fernzuhalten. Obgleich der grundlegende Plan stimmig war und einleitend umgesetzt wurde - war dieser verflixte Stollentroll schlichtweg zu flink auf den Beinen und bekam nicht mehr mit, wie ihn statt seines gewählten Schutzpatrones mit einem Male ein anderer Gott verteidigte.

Wo sind die bekehrenden Priester wenn man sie braucht?

Aber so durfte ich mich dann nicht nur in dieser Rolle versuchen, ein heimeliges Gespräch an der (fast) allen Ereignissen abgewandten Hausseite mit dem Stollentroll wurde dann noch herrlich akzentuiert von dem Auftritt des einsam heranwankenden Zombies (aka. "Dumbeldan" oder Simon wenn ich es recht erinnere) welcher uns trotz eifriger Gegenwehr meinerseits im Namen Wolfes quer durch den Hauskorridor bis fast zur anderen Seite sich immer wieder aufrappelnd begleitete. Also nicht nur heroisch den Rücken der braven Recken im Vorfeld verteidigt - sondern auch dem Stollentroll die Macht Wolfs gezeigt denn es waren nicht Krallen oder Stab, welche den Stollentroll (und meine Wenigkeit) retteten - sondern der geballte Zorn Wolfs (ich meine, andere nennen es ein magisches Geschoss oder sowas)! Ein Grund mehr, sich in die stolzgeschwellte Pelzbrust zu werfen!

Insgesamt hat es mir deutlich Spass gebracht, es gab angenehm viel Interaktion unter Spielern und mit den NSCs. Denkwürdige Szenen für mich waren (unter anderem):

- die Vorlesung des werten Professors der Verteidigung gegen die Dunklen Künste und der daran anschliessende Test (ich sag nur "Pack!!")
- der Zwischenkommentar an den ein wenig verwirrt erscheinenden Dumbeldan als er sich an die werte Krähenschamanin gewandt hatte ("seid ihr ein Männchen?") seitens des Professors für Völkerkunde, wer denn mutmasslich noch männlichen Geschlechtes sei... - der gute Mann ist mir ohnehin in bester Erinnerung geblieben. "Canis Lupus Vulgaris - aehm... der gemeine Wolf..." - dem werd' ich irgendwann noch zeigen, wer hier gemein sein kann!
- die stumme Geisterfrau - hätten nicht die Ereignisse so sehr gedrängt hätte ich gern noch weiter versucht, mich allein mit Gestik mit ihr zu unterhalten. Bei den Krallen und mangelnder Mimik nicht unbedingt einfacher aber man wächst ja mit seinen Herausforderungen.
- der ein wenig vergessliche Geist unseres jungen Studenten, der sich nach und nach an mehr erinnerte je weiter man ihn auf der Strasse seiner Erinnerungen begleitete
- das Duell zwischen neckendem Schatten und auch verbal schlagfertigem Baron (ohje, ich und mein Gedächtnis was Titel angeht) - alle Zeugen werden sich aber denke ich daran noch lange erinnern, so muss ein (wenn auch eher scherzhafter) Kampf aussehen!
- die Begegnungen mit den Vertretern der Akademie, sie blieben ihren Rollen durchweg treu und konnten sie so überzeugend darstellen
- nicht zuletzt die "Drachendame" und der verrückte Götteraspirant - dadurch, dass sowohl die Spieler als auch die NSCs ihren abgesteckten Freiraum hatten in dem sie selbst entscheiden konnten wann sie was machten wurde das Spiel denke ich sehr viel plausibler und intensiver. Die Pläne, die "Drachendame" festzusetzen und zu vermeiden, dass sie sich zuviel Wissen aneignet (spontan ausgeliehene Schriftrollen der Bibliothek, herrlich - great minds think alike!) - und die Gebote des Götteraspiranten... - der Lichtpriester wollte doch glatt das Huhn WIRKLICH Gertrude taufen!

Es gab noch viele, viele weitere kleine Details, die es zu einer für mich angenehmen Veranstaltung gemacht haben und das nächste Experimental kommt bestimmt.



Nachricht bearbeitet (Tue 25.04.06 17:08)

Die Geschichte lernt nie aus sich selbst heraus - doch vermag sie Jene zu lehren, die auch dazu bereit sind, ihr zu lauschen.