Zitat von
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
Ich weiß natürlich das der Autor der vorangegangenen Zeilen kaum auf meinen Einwand eingehen wird, aber ich kann ihn nicht unkommentiert lassen. Der zufällige Leser könnte verwirrt sein.
Ich wurde grad vor wenigen Wochen mit einem Holzstab verhauen und zwar um zu prüfen ob mein neues Armzeug richtig sitzt. Der Stab hat es nicht überstanden ich hatte keinen Grund zu Klage.
Hi, ohne den Rest der Diksussion aufgreifen zu wollen.
Das der Kampfstab gegen einen Plattengepanzerten nicht sooo effektiv war mag richtig sein. ABER: Ich weiß nicht genau, was du da für einen Holzstab hattest, aber man sollte bei der Sache bedenken, dass damals nicht nur die Metallverarbeitung recht weit fortgeschritten war, sondern das auch Holzstäbe aus bestimmten Holzarten hergestellt und besonders gehärtet wurden. Ein Besenstil z.B. ist nicht mit einem echten Kampfstab zu vergleichen. So ist ein 4cm durchmessender Kerneichenstab auch härter und schwerer als z.B. einer aus Ahron, pp.
Weiterhin wurden die damaligen KAMPFSTÄBE (Wir reden nicht von mißbrauchten Wanderstäben) mit Metall am Ende beschlagen. Ohne es jetzt physikalisch genau auszurechnen kann ich mir vorstellen, dass ein 1,8m langer Kampfstab der zweihändig geführt wird und dessen Ende mit einem 400-500g Metallring versehen ist einiges an kinetischer Energie aufbaut.
Nehmen wir mal den Streitkolben oder Streithammer: Diese Wuchtwaffen wurden entwickelt gerade um gegen gepanzerte Ritter vorzugehen. Der typische Einhandstreitkolben ist dann 70cm lang und hat am Ende einen ca. 2000g schweren Metallkopf und wird einhändig geführt. Einer aus der Physikstudentenecke kann es ja mal durchrechnen - Aber aufgrund des längeren Hebels und des schnelleren Kraftaufbaus beim zweihändigen Führen eines Kampfstabes kann ich mir vorstellen, dass dort ähnliche Energiemengen entstehen wie beim Streitkolben.
Ganz so uneffizient wird so ein Kampfstab sicherlich nicht gewesen sein, wie er desöfteren hingestellt wird.
Das ich mit so einem Teil natürlich keine 3mm Torsopanzerung durchschlagen kann, wo der Kämpfer darunter noch einmal Kette und ein Gambesson trägt ist klar. Hinfallen ja, aber vermutlich wird derjenige außer ein paar blauen Flecken kaum etwas davontragen. Allerdings würde ein Stabkämpfer wohl kaum den Torso angreifen sondern eher auf die Gliedmaßen zielen. Ich vermute mal, dass der Effekt auf einen Arm durchaus anders ausfallen und zur Entwaffnung bzw. zum Bruch des Arms führen kann. Weiterhin stellen wir uns mal den schwer gerüsteten und dadurch langsamen Rittersmann vor, der von einer schnellen Schlagkombination des sehr beweglichen Kampfstabkämpfers getroffen wird. Liegt der Ritter erstmal am Boden, hat er ein Problem! In der Realität bekäme er einige Schläge mit dem Stabende gegen seinen Helm, der keinen 3mm Durchmesser hat. Und selbst wenn -> Ein so schwerer Helm von einigermaßen starken Schlägen getroffen könnte das menschliche Genick brechen lassen.
Der Kampfstab wäre insofern nicht unbedingt wegen seiner Kampfkraft eine starke Waffe, sondern durch die Angriffe, die man damit durchführen kann.
Da das alles im LARP nicht dargestellt werden kann (Der Ritter darf mich mit seinem Bihänder ja auch nicht enthaupten) ist es deshalb schon okay, dass auch ein Kampfstab gegen Platte 1SP macht, genau wie jede andere Waffe auch. Da meine effektiven Aktionen, die ich mit einem STab machen könnte verboten sind, ist das der regelwerkstechnische Abgleich zwischen den Waffenarten.
Mich würde insofern schon mal ein Duell zwischen einem gerüsteten Ritter mit Hammer oder Schwert und einem Stabkämpfer interessieren. Der Ritter kann halt ne ganze Menge wegstecken und so auch mal waghalsigere Aktionen machen und den Treffer einfach hinnehmen. Der Stabkämpfer muss darauf bedacht sein (da wenig oder gar nicht gerüstet) möglich keinen Treffer abzubekommen, kann aber durch eine höhere Beweglichkeit dem Ritter entwischen. Im Zweikampf wüsste ich deshalb nicht, wer als Sieger hervorgehen sollte und würde sagen es hängt vom Geschick der Kämpfer ab. In einer großen Schlacht, wo man keine Ausweichmöglichkeiten hat, wäre der Ritter aber sicher im Vorteil.
Sicherlich gibt es im Endeffekt noch effizientere Waffen gegen Platte, m.M. nach wäre wohl ein spitz zulaufender Streithammer das Beste. Aber unterschätzen sollte man auch einen Stab nicht.
P.S. Ich habe leider kein Physikstudium, aber das sind so die Gedanken, die ich mir zu dem Thema mal gemacht habe.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008-02-10 19:14.