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Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend?
geschrieben von: Reinhard
Datum: 2006-10-16 08:15

Hallo,

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Es gibt viele Cons, die ein Bedrohungszenario aufbauen wollen. Da selbst bei einem guten NSC-SC Verhältnis (sagen wir mal 1:4 oder 1:3) die NSCs zahlenmäßig unterlegen sind, greift man gerne zu der bewährten Methode der Respawns und der erhöhten Hitpoints.
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Also wenn man ein Bedrohungsszenario über Kämpfe aufbauen will, dann ist ein gutes NSC-SC Verhältnis garantiert nicht 1:3 und bestimmt nicht 1:4. Da komme ich mir als Spieler verarscht vor und sonst gar nichts. So ab 1:2 besser 1:1,5 kann das einigermaßen gehen, weil auf SC Seite ja doch so einige Leute nicht an den Kämpfen teilnehmen. Im Kampfbereich sollten die Spieler, wenn überhaupt, nur geringfügig in der Überzahl sein. Da kommt noch dazu, dass die Spieler ja meistens besser ausgerüstet und häufig besser aufeinander eingespielt sind als die meist zusammengewürfelten NSC’s. Also entweder habe ich die NSC’s, die ich brauche, oder ich muss mir was einfallen lassen. Wenn man es z.B. schafft die Spieler aufzuteilen, weil sie zwei Dinge gleichzeitig machen müssen. (Tja da braucht’s halt genug SL’s und einen etwas besseren Plot als die Copy-Paste Erzbösewicht-Vernichtung wegen Weltuntergang) Wenn man auch das nicht hat, dann bleiben lassen.

Jetzt zum Thema Frust.

Erstens, wenn ich merke, dass die NSC’s ein übertriebenes Profil haben, weil sie zu wenige sind. Das bringt gar nichts. Wenn wir als Spieler in der Überzahl sind, dann deutet einer von uns (Bei uns z.B. häufig ich, weil ich als Magier nicht so weit vorne stehe) auf einen NSC und dann springen da 3 bis 5 von uns auf den drauf. Da kann der meinetwegen 50 Trefferpunkte haben. Der hat nicht die geringste Chance gegen eingespielte Leute.

Zweitens wenn sie gegen normale Mittel unempfindlich sind. Der Klassiker sind da ja die nur durch magische Waffen verwundbaren Gegner. Das bedeutet übersetzt doch nur. Wir lassen einen Teil der Spieler nicht mehr mit machen. Klappt auch nicht, weil entweder ein Teil der Spieler tatsächlich gefrustet sind, weil sie nichts bewirken können, oder weil doch ein älterer Magier oder Priester-Charakter sich erbarmt und dann schlagen halt alle Spieler mit dem Ruf magisch, geweiht etc. zu. Dadurch werden die Kämpfe bestimmt besser.

Drittens unmotivierte Angriffe. Ich muss ja nicht unbedingt immer alles verstehen, aber wenn eindeutig klar ist, dass die Angriffe primär wegen OT-Moschgeilheit und nicht aufgrund eines zumindest halbwegs vernünftigen IT-Grundes stattfinden, dann hat mich die ORGA das Letzte mal gesehen und zwar unabhängig davon, ob ich Spieler oder NSC bin.

Viertens unlogische Wellen. Es ist absolut lächerlich, die 15. unterbesetzte Welle an Schildwällen, die eh nichts ausspielen abtropfen zu lassen. Die Leute die entweder gut ausspielen, oder nicht so gut gerüstet oder trainiert sind, haben auch nach der 5. Welle genug und die anderen fallen auch nach 20 Wellen nicht wirklich aus. Ich schalte da dann auch auf geistigen Durchzug, weil die Frage, warum greifen die 15 x 15 Orks, Untoten, Drow, Dämonnen etc. nicht einmal mit 225 Mann an nicht im geringsten gelöst wird. Weil wir nicht genug NSC’s haben. Mit Verlaub, das ist eine beschissene Begründung.

Ich dachte immer, im LARP sollte man das was man darstellen will nur machen, wenn man es akzeptabel darstellen kann. Das gilt auch für SL’s. Wenn sie die Bedrohung durch angreifende Horden nicht darstellen können, dann sollten sie es bleiben lassen. Man kann Bedrohung auch anders aufbauen (bitte nicht mit Magieplots, die sind noch langweiliger als sinnloses Wellenabwehren). Da braucht’s halt etwas Grips bei der Ploterstellung. Wenn man das nicht kann, dann bleiben lassen. Warum meint den immer jeder, der es nicht darstellen kann man bräuchte ein Bedrohungspotential. Glaubt ihr als SL’s, die Spieler wären zu blöd ohne Weltuntergangsszenario zu spielen. Überlegt euch erst mal, was ihr machen könnt, und baut dann darauf den Plot auf. Erst einen Plot schreiben, dann feststellen, dass man nicht die Ressourcen hat und dann nicht adäquat darauf reagieren ist Stümpertum, das zumindest für mich sogar über das Maß, das ich Hobbyisten zugestehe, hinaus geht.

Und dann noch ein paar Dinge, die ich fordernd finde.
Ein Gegner, der mich zum Zweikampf fordert und das dann kann. Der mir alles abverlangt, was ich kann, der mit mir in den Bodenkampf geht, weil wir mit unseren Bidenhändern auf Nasenspitzenberührung aneinander geraten sind. Oder ein gegnerischer Bogenschütze, der die Kondition eines Marathonläufers hat. Die Räuber, Orks, etc. die erkennen, dass sie unterlegen sind und sich zurückziehen und dann die nächsten 5 Stunden Ärger machen, weil sie nicht freiwillig in den Tod springen sondern sich bis zur Erschöpfung jagen lassen. Eine NSC Schlachtreihe, die gut genug ist um uns im Kampf 10 gegen 10 so richtig einzuheizen. Die 15 NSC’s, die 2 km vom Spielerlager entfernt unsere 3 Mann Erkundungsgruppe abfangen und im Laufschritt bis ins Spielerlager zurück verfolgen. Oder wenn ich gemeinsam mit einer zweiten Volldose einen Tempel gegen 8 Billigmonster verteidige und ich dem letzen von denen im Umfallen noch den Kopf abschlage und wir dann eine halbe Stunde später als Leichen in einer riesigen Blutlache zwischen den erschlagenen Monstern gefunden werden.

Das sind Erlebnisse, die man noch nach Jahren erzählen kann und wo in der Hälfte der zuhörenden Gesichter Neid und in der anderen Hälfte Unglauben steht, weil sie selbst so was noch nicht erlebt haben. Da reicht mir ein so Erlebnis um den Con positiv im Erinnerung zu behalten. Was will ich denn in 3 Jahren noch über Wellenangriffe erzählen. „Ja da habe ich dann in der 12. Welle den Ork mit der Knollennase erledigt und in der 13 Welle, stand mir dann zum dritten mal der kleine Ork gegenüber und in der 14. Welle, waren schon alle NSC’s tot, bevor ich hin gekommen bin.“

cu Reinhard



Thema geschrieben von Datum/Zeit
Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Nishram 2006-10-14 13:35
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Daelen 2006-10-14 14:08
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Thilo 2006-10-14 16:11
neugierig... SKrupaF 2006-10-14 17:18
Garnicht. Thilo 2006-10-14 17:20
Re: Garnicht. FinLaure 2006-10-16 10:53
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Michael Erle Höppner 2006-10-15 09:24
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Nishram 2006-10-15 10:30
(nebenbei gefragt) Die Sara 2006-10-23 12:50
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Ash 2006-10-16 07:25
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Reinhard 2006-10-16 08:15
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Tine 2006-10-16 12:22
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Reinhard 2006-10-16 13:04
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Tine 2006-10-16 16:40
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Stephan 2006-10-17 21:41
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Tine 2006-10-17 22:19
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Reinhard 2006-10-18 07:48
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? kingkongo 2006-10-18 13:16
Re: Wann ist eine Schlacht fordernd und wann frustrierend? Stephan 2006-10-16 10:49
Kampfstrategien für NSCs Nishram 2006-10-17 09:03
Re: Kampfstrategien für NSCs Reinhard 2006-10-17 09:32
Re: Kampfstrategien für NSCs Nishram 2006-10-17 09:45
Re: Kampfstrategien für NSCs Reinhard 2006-10-17 09:53
Re: Kampfstrategien für NSCs SKrupaF 2006-10-18 17:30


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