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Naja, im gemeinen Larpvolk meine ich schon seit Anbeginn der Großlarps eine wachsende allgemeine Aversion gegen Formationskämpfe festzustellen.
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Naja, ja und nein. Diese Aversion beobachte ich auch abseits des Großlarps, wobei allerdings die Verfechter des Formationskampfes ja noch deutlich in der Überzahl sind (wenn die Aversiker mehr wären, gebe es ja nicht die ganzen Schildwälle, die ihnen sauer aufstossen).
Gutes Beispiel ist die Turney 2005, wo es explizit um nix wichtiges ging und die Schönheit des Gekloppes im Vordergrund stehen sollte, die Seite der Aventurier während des Gestampfes (= alle Ritter auf zwei Seiten verteilt) trotzdem einen Schildwall bilden wollte.

Fürderhin ist meines Erachtens Dein impliziter Vorwurf, dass die Formationskritiker mehrheitlich Einzelspieler sind, die frustriert sind, weil sie gegen gut eingübte Gruppen keine Chance haben, unzutreffend: Tatsächlich bestehen doch 90% aller Formationen im Larpkampf aus Schildwällen, die Einzelspieler und Kleingruppen bilden und dann null zusammenarbeiten.
Daraus resultieren dann die frustrierenden Erlebnisse für beide Schlachtreihen, weil sie sich in einer Pattsituation gegenüberstehen, in der jedweder Angriff auf den Gegner vor einem sinnlos ist, da mind. zwei weitere Gegner einen dann auch angreifen. Zudem kann man fast nirgendwo hinschlagen, da durch Schilde und larpübliche Kampfweise der Gegner eigentlich keine Blösse hat. Die logische Konsequenz - ran an den Feind und auf kurzer Distanz hinter den Schild kommen - geht nicht, weil man dann alleine vorgeht und von fünf Mann niedergemessert wird - s.o..

Das putzige ist nun, dann an der beschriebenen Situation - Schildwälle aus Einzelspielern, die nicht zusammenarbeiten und daher keinen Spass machen - beide Seiten keinen Spass haben. Weil es aber für den Charakter am sichersten ist, so zu kämpfen, bilden sich diese Schildwälle automatisch. Das Bedürfnis, den Charakter zu schützen, führt also zu statischen Formationen, an denen dann keiner mehr Spass hat - kollektive Blödheit durch individuell vernünftiges Verhalten.

Anders sieht es natürlich bei eingeübten Gruppen aus, denen kann Formationskampf durchaus sehr viel Spass machen, und da stellt sich auch nicht diese Pattsituation ein, weil die Gruppen halt in Situationen agieren können, in denen das Handeln einzelner sinnlos ist (siehe oben).

Für einen Haufen Einzelspieler ist natürlich auch der Kampf gegen eingeübte Gruppen frustrierend, weil sie von denen einfach über den Haufen gerannt werden. Das ist aber der Ausnahmefall, der tritt eigentlich nur auf Großlarps, und selbst da nur selten auf (80% der Kämpfer waren ja wohl Einzel- oder Kleingruppenspieler).

Ciao

Sascha