> Dafür brauch ich doch keine Regel. Wenn jemand nicht spielt
> (sämtliche Treffer ignoriert) dann schnapp ich ihn in einem
> unbeobachtet Moment OT und frage ihn was das soll. Befriedigt
> mich seine Erklärung nicht ignoriere ich ihn für den Rest des
> Cons.

OT mit ihm sprechen kannst du immer - mit und ohne die Opferregel. Aber der Ignorierte kann halt nicht mittels Tränendrüse der (bekannterweise ja allwissenden) SL dich zum Spiel mit ihm zwingen (versuchen kann ers nach wie vor, aber er würde sich damit als Regelbrecher outen).

> und wenn E nicht davon gehört hat, mit A weiterspielt und die
> Interaktion von A und E seitens E plötzlich Auswirkungen auf B
> hat ?

Dann hat sie das halt - ist doch nicht schlimm, denn wenn das zu, für B OT nicht akzeptable (das bestimmt B übrigends selbst), Auswirkungen im Spiel führt kann B die Opferregel anwenden (Fehler können auftreten, aber ihre Folgen werden durch das Opfer selbst beschränkt).

> > 3. Der Vorsichtige: A spielt natürlich CA auf einem Con (egal
> > was für eins). Er überlegt sich, mit CB X zu tun - und
> > a: verwirft diese Idee, weil er vermutet, dass B das eh nicht
> > durchgehen lässt - was auch gut so ist, denn B findet das eh
> > Scheiße.
>
> Das weiß A woher ?

A weis das nicht, er vermutet es nur (*g*) - er kann es dennoch tun und als extremste Reaktionen ein "Der ist deppert, den ignoriern ma" oder sehr gutes Spiel miteinander ernten (meist wohl eher was dazwischen).

> > b: verwirft diese Idee, weil er vermutet, dass B das eh nicht
> > durchgehen lässt - was schade ist, da B das auch gut gefunden
> > hätte.
>
> Und wieder eine schöne Spielsituation im Eimer...

Passiert heute schon: ich habe schon oft etwas nicht getan, weil ich die Wahrscheinlichkeit, dass es dem anderen keinen Spass macht, als zu hoch einschätzte.

> > c: zieht das durch, weil er meint das das cool ist und B
> > reagiert wunschgemäß.
>
> Die Idealsituation

Eine der Idealsituationen - möglich wäre auch, dass B anders reagiert und dennoch beide schön zusammenspielen.

> > d: zieht das durch, weil er meint das das cool ist und B
> macht
> > von der Opferregel gebrauch (und spielt oder spielt nicht
> > danach weiter mit ihm).
>
> Und wieder eine schöne Spielsituation im Eimer...

Nö, denn eine Spielsituation, die dem Partner keinen Spass macht, ist eine schlechte Spielsituation - also wurde eine schlechte Spielsituation abgewendet.

> > e: spricht das tatsächlich mit B OT vorher ab und spielt oder
> > spielt nicht danach diese, keine, eine ähnliche oder eine
> ganz
> > andere Variante (oder auch nicht, weil B halt keine
> > OT-Absprachen mag und deswegen mit A nichts mehr zu tun haben
> > will).
>
> Con sollte mMn spontan sein, Aktionen vorher OT abzusprechen
> ist was für NSC.

Es gibt auf einem Con Spieler - die spielen entweder Charaktere, die von SLs bestimmt sind oder halt selbstbestimmte Charaktere. Aber weiter gibt es da keinen Unterschied zwischen den SC und den NSC - beide Spieler sind immer auch OT präsent. Warum sollten sich Spieler für gewisse Aktionen nicht auch OT absprechen (für gutaussehende Infight-Kneipenschlägereien wird beispielsweise auch oft eine OT-Absprache vorausgesetzt)? Sie könnten es dann eventuell "besser" (also für sie und eventuell auch die Zuschauer "schöner") spielen.

> Aber DAS ist doch für'n Arsch. Das führt doch wieder dazu, daß
> jeder tut und läßt was er will. Wenn ich befürchten muß meinen
> Kopf zu verlieren, dann überlege ich mir mehfrach, ob ich das
> Spottlied über den Baron in seinem Beisein singe. mit der
> Opferregel ist mir das egal und ich laß es drauf ankommen (ich
> spreche nicht von mir sondern von einem theoretischen Charakter
> ich hoffe das wird mittlerweile verstanden)

Was soll das heißen, dass die Leute nicht das tun oder lassen sollen, was sie wollen?!
Es sind Menschen, sie sollten selbst wissen, ob sie etwas wollen oder nicht. Und wenn ich so blöd bin, den Baron (der sich übrigends dem Vertrauen sämtlicher anderer anwesenden Charaktere sicher sein kann) öffentlich als Sohn einer räudigen Hündin zu bezeichnen und dabei zu erwähnen, dass er eigendlich für den Angriff der Orks verantwortlich ist, die gerade seinen Sohn vor seinen Augen getötet haben (ist in dem Moment erst mal egal, ob es stimmt) - dann muß ich halt entweder annehmen, was da als Reaktion kommt, oder halt auch nicht (Opferregel halt - ich muß nichts nehmen wie es kommt). Aber wenn ich die Folgen nicht annehme kann es sein, dass ich quasi durch die Ignoranz sämtlicher Spieler vom Con ausgeschlossen werde (Opferregel halt - ich kann halt auch keinen zum Spiel mit mir zwingen).
Ich denke, den Gedankenschluss, dass ich bei zu ignorantem Verhalten eventuell auch ignoriert werden könnte, bekommen auch dumme Leute spätestens nach dem ersten Vorfall dieser Art hin ;)

> > Welches Regelwerk kennst du, dass dermaßen resistent
> gegenüber
> > Regelbruch ist?
>
> Keins, aber ich empfinde das als nicht als Job des RW sondern
> der SL

Das bestimmen über die "Richtigkeit" von Spielhandlungen ist Job der zuständigen SL - und das sollte bei einem SC der Spieler und bei einem NSC die Con-SL sein (die diese lästige Aufgabe sicher gerne großteils auf die Spieler der NSC abwälzt).
Das Regelwerk sollte diese Zuständigkeit unterstreichen und genau das tut die Opferregel, wie kein zweites.
Außerdem finde ich nicht, dass es ein Nachteil eines Regelwerks sein kann, selbst bei einem Regelbruch noch Gültigkeit zu behalten - welche SL kann sich darüber beschweren, kein Schlichter mehr sein zu müssen?

> das ausschließen von unpassenden Charakteren ist Sache der SL
> _vor_ dem Con.

Und was ist mit Charakteren, die nicht ausgesiebt werden (weil sie vor der Con noch nicht unpassend waren, weil die SL auch nur ein Mensch ist oder weil der Spieler falsche Angaben machte?
Mit der Opferregel regelt sich dieses Problem fast von selbst, wenn mal was durch den Orgafilter rutscht (genauer gesagt regeln das die Spieler situationsabhängig und ohne SL-Eingriff).

> > Gibt es irgendein anderes Regelwerk, dass so flexibel auf
> > Stimmungsschwankunken der Spielerschaft auch während des
> Spiels
> > reagiert (eigendlich reaguert es ja gar nicht, aber es ist so
> > verdammt flexibel, dass es prinzipiell auch während des
> Spiels
> > eine wandlung des Settings von BlümchenLARP in Full PvP weder
> > begünstigen, noch behindern würde).
>
> Die meisten, denn auch das ist wieder Aufgabe der SL, speziell
> der Plot-SL und nicht des RW.

Wo ist es denn die Aufgabe der SL, auf Spieler-Aktionen zu reagieren, die so gar nichts mit den Plots zu tun haben - wenn die Spieler beispielsweise plötzlich Bock auf PvP haben, können die das doch ganz gut unter sich ausmachen, denn die SL als Schiedsrichter brauchen die mit der Opferregel ja nicht.



Allan Wegan - Du bist das Spiel, du bist die SL.