> Ich habe die Erfahrung gemacht, dass weniger gestorben wird, je
> mehr Freiheit das Opfer hat, über seinen Tod selbst zu
> entscheiden (z.B. durch weniger konkrete Regelungen dazu). Das
> kann manchmal den Spielfluss und die -intensität, insbesondere
> LARP-Schlachtensimulationen beeinträchtigen.

Schönes Gegenbeispiel:
Estavolische Taverneneinweihung, Herbst 1999, Langenbruck, Bayern. DKWDDK-Spiel mit Opferregel, ca. 35 Teilnehmer.
Durch das Auftauchen einer Goblingruppe, die vom örtlichen Schamanen als Schlechtes Omen gedeutet wurden, sind verschiedene in dieser Kampagne schwehlende Konflikte ausgebrochen, was zu 8 toten Charakteren geführt hat, die teilweise auch gemeuchelt wurden. Alle Spieler haben ihre Charaktäre anstandslos sterben lassen und am Ende war kein einziger sauer auf den jeweiligen Täter. (u.a., weil sich die Täter viel Mühe gegeben haben einen coolen Tod zu arrangieren)

> Anderes fiktives Beispiel zur Erläuterung der Sinnhaftigkeit
> von eindeutigen Sterberegeln ausserhalb von Schlachtencons:
> Eine Gruppe will die Prinzessin entführen, am Tor stehen zwei
> Spielerwachen mit Helmen, an denen sie nicht alle ungesehen
> vorbei kommen können. D.h. die Gruppe muss die beiden
> geräuschlos ausschalten. Nach der gut gelungenen Meuchelattacke
> (inkl. Todesstoss um ein Stöhnen o.ä. zu vermeiden) sinken die
> beiden zu Boden. Ohne Todesstoss gibt es sicher gut
> dargestellte, geräuschvolle Sterbesequenzen, aber das
> einwandfrei umgesetzte Entführungsspiel wäre in diesem Fall
> misslungen.

Wie wär's mit ablenken der Wache oder mit einschläfern durch ein vergiftetes Getränk oder benutzen des Hintereingangs oder ......
Ich gehe mal davon aus, das du schon länger LARP spielst und ich wette, du kannst mir keine einzige Situation aus deiner Erfahrung nennen, wo es wirklich unbedingt nötig gewesen wäre einen Charakter 100% wasserdicht zu töten.
Selbst bei dem vielbeschworenen Duell auf Leben und Tot würde es dem Sieger IT genügen, wenn er seinen Gegner blutent wie tot am Boden hat.
Die Logik würde höchstens dann leiden, wenn der Sieger zufällig eine Heilerausbildung hat und zwingend nach jedem Duell auch genau feststellt, ob der Verlierer tot ist. Das Zerstückel-Psychopaten-Argument lasse ich mal aussen vor, weil ich davon ausgehe, das eh keiner mit so einem Deppen zu tun haben will.

> Fazit: Idealerweise sollten die beiden obengenannten Regeln
> genügen, in der Praxis sind sie nicht besonders gut
> operationalisierbar, solange die Erwartungen an das Spiel und
> einzelne Situationen nicht spielerübergreifend gleich sind,
> zumindest im gleichen Setting.

Tja, also ist nicht die Opferregel schlecht, sondern evtl. nur die Beschreibung des Cons.

Damit kann ich leben, da ich in letzter Zeit immer Glück mit der Conauswahl hatte und sehr entspannt mit Leuten, die die gleichen Erwartungen ans Spiel hatten, spielen konnte.

CU

Volker



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