> Schön, dass noch jemand an die Menschheit glaubt.
> Aber leider läufts selten so schön ab.
> 1. Mein Erlebnis fand zum Glück nicht auf nem Con statt,
> sondern am Rande einer Kleinstadt. Nachts ist es dunkel und
> wenn man irgendwann einmal mein Fahrrad als Zeuge zuließe, dann
> hätte ich sogar einen Zeugen. Es ist eben leider so, dass es
> meistens keine Zeugen gibt.
Ich rate Frauen zu Bewaffnung (Pfefferspray und Messer) und entsprechendem Training damit, anders sind körperliche Unterschiede kaum zu überwinden (Selbstverteidigungsangebote, die damit werben körperlich schwachen Menschen gute waffenlose Verteidigungsmöglichkeiten gegen stärkere Gegner in kurzer Zeit beibringen zu können halte ich für äußerst fahrlässig). Noch wichtiger ist allerdings das Antrainieren von Aufmerksamkeit und Gefahrenwahrnehmung.
> 2. Wenn jemand auf nem Con um Hilfe schreit, denkt man da nicht
> in erster Linie an einen NSC, den man jetzt retten muss usw.?
Abwechselnd "STOP" und "HILFE" rufen, allerdings ist es natürlich leichter gesagt als getan in einer wirklichen Notsituation daran zu denken.
> Wenn man auf überfüllten Plätzen um Hilfe schreit, glaubst du
> irgendeiner der 100 Leute um dich herum hilft dir? Ein Kumpel
> von mir wurde auf offener Straße verprügelt und die Leute
> gingen einfach an ihm vorbei.
Je mehr Leute da sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß jemand hilft, weil alle die Verantwortung auf die anderen abschieben.
> Frei nach dem Motto: Jungs sind
> halt so. Einen kann man loben. Der rief immerhin mit dem Handy
> erst die Polizei, bevor er sich vom Acker gemacht hat.[/i]
Hat er prinzipiell richtig gemacht. Angemessener Eigenschutz hat Priorität. Polizei rufen ist ebenso Nothilfe. Was man noch machen kann, ist den Schlägern zuzurufen, daß die Polizei schon unterwegs ist, dann lassen sie vielleicht sofort ab.
> Meine persönliche Meinung: Wenn man sich auf die Hilfe von
> wildfremden Leuten verlässt, steht man leider viel zu oft
> verlassen da. Also sorge dafür, dass du dich selbst schützen
> kannst.
Ja, absolut - siehe oben.
> Ich spreche hier keine absoluten Wahrheiten aus, sondern nur
> meine allgemeine Erfahrung. Tatsächlich gibt es Leute, die
> einem in Notlagen sofort helfen. Und zur Verteidigung der
> anderen: Nicht jeder kann die Notsituation eines anderen sofort
> als eine solche einschätzen. Würdet ihr eingreifen, wenn eine
> Mutter ihrem Sohn eine Ohrfeige verpasst? Ich würde ehrlich
> gesagt wohl nichts tun.
Ich würde die Frau evtl. anschnauzen, was der Scheiß soll (wobei ich abschätzen würde, was mein Eingreifen für Konsequenzen für das Kind hätte - evtl. würde die Frau die öffentliche "Demütigung" durch mich zu Hause an das Kind weiterleiten).
Eine typische gefährliche Nothilfesituation ist, wenn ein Mann seine Frau in der Öffentlichkeit schlägt. Dabei kann man nur verlieren: Man greift ein und landet selber im Krankenhaus. Man greift ein und muß den Typen zu Klump hauen, damit er von der Frau abläßt, bekommt dann aber eine Anzeige wegen Körperverletzung, weil die Frau vor Gericht natürlich auf der Seite ihres Mannes ist (sei es aus Liebe oder Angst). Man greift nicht ein und hat darauf ein schlechtes Gewissen, weil man nicht geholfen hat. Hier ist auch nur maximal ein Polizeirufen drin.
Voiceless der Niedliche
Je n'ai jamais fait partie d'une secte...
Je n'ai jamais voulu tuer mon prof...
Je n'ai jamais tenté de me suicider...
Et pourtant...
Je fais des Jeux de Rôles!!!