>IT weiss ich überhaupt keine Gesinnung!
Gut und Böse sind OT-Einstufungen.

Was das Böse/Gut-Shema betrifft: alle meine Charaktere nutzen das auch IT - nur dass sie selbst natürlich meist die Guten sind und die jeweiligen Feinde die Bösen (wenn sie es fürmeinen Char nicht sind, werden sie von meinem Char auch nicht wie Feinde behandelt). Ich finde es auch geradezu simpel, das Chargewissen aus der OT-Gesinnungs-Bewertung abzuleiten.


> Sorry, aber jetzt wirds doch ein bisschen lächerlich.
Bevor ich eine psychologische Diplomarbeit drüber schreibe, "Wie frage ich, ob ich eine Schändung in welcher Form auch immer ausspielen kann, ohne bei dem in Aussicht genommenen Opfer mögliche psychische Probleme zu verursachen" Lass ich das lieber.

Die Arbeit wird notwendig sein, wenn man vorhat, überhaupt bei einer Con-Ansprache Schändungen auch nur zu erwähnen - und das dies bisher nicht getan wird, wird von manchem bereits als mangelnde Aufklärung Newbies gegenüber gesehen.
Und nach einer Diplomarbeit wurde auch nicht gefragt - nur könnte einer, der sich mit sowas auskennt, eventuell besser Hinweise geben, wie solch Kommunikationsproblem gelöst werden kann.

> "He, SL wir wollen mal eine Schändung ausspielen, stellst Du dich mal vor den Eingang, nicht dass da einer...." Du weisst schon, was dir 99% aller SL drauf erzählen?

Ich sehe da nicht wirklich ein Problem: "SL, wir wollen eine Schändung ausspielen und haben uns auf die Vorgeghensweise geeinigt - damit keiner denkt, dass das OT ist, brauchen wir dich, der du den eventuell mißtrauischen sagst, dass es IT ist und sie IT darauf reagieren dürfen".
Und je nach dem, wo man sowas spielt, wird dann zwar eventuell auch mal der ein oder andere Kopf rollen - aber eben IT und nicht OT.


>Char nicht, aber zumindest Versuche echter (!!!!) Sexueller Belästigung hat es bereits auch im "Goodielager" gegeben.

Ja, die habe ich auch schon gesehen - das entsprechende Opfer hat die dann einfach abgeblockt und gut war. Es gab nie eine vorherige OT-Absprache und es war auch ziemlich offensichtlich, dass es sich um OT-Anmache handelte und nicht etwa um ein Spielangebot.


> Ganz ehrlich: dazu brauchts keinen Psychophaten. Etwas Alkohol zur Enthemmung, eine unklare Situation... das Gegenüber sendet Signale, die als zustimmung fehlinterpretiert werden. und dann gehts dahin. Das ist alles (zwar noch nicht auf Larp meines Wissens) schon passiert.

Das ist sicher auch schon auf LARP passiert - würde mich wundern, wenn diese Art des alkoholbedingten Kontrollverlusts noch nicht auf LARP vorgekommen wäre. Da sich solche Leute aber eh im Moment des Rausches nicht an Regeln halten, gibt es da nur die Lösung, sie entweder schlafenzulegen, rauszuwerfen oder am besten zu verhindern, dass die Leutz sich so hemmungslos zulaufen lassen (ist aber eigendlich ein globales Problem und weder themenspezifisch, noch LARP-spezifisch).


> Es wurden bereits mehrere Beispiele hier genannt, dass dem nicht so ist.
und die Zahl an Problemen und überschiessenden Reaktionen seitens der Opfer ist mir persönlich einfach zu hoch.
Es existieren bestätigte Berichte von über 10 Fällen einer "Panikreaktion" Die Anzahl derer, die es unangenehm fanden, dürfte einiges höher sein. Bedenkt man die Seltenheit der Situation, ist dies eine häufig auftretende Nebenwirkung, bei vieleicht 10 000 oder 20 000 Livern in D.

Die genannten Beispiele gingen meist von einer einfachen Bestimmung ("ich vergewaltige dich jetzt") und einer hingedrucksten oder gar keiner Antwort aus - das würde nach der OT-Absprache-Methode schon als Nein gelten (die Vorgehensweise müßte auch kurz vorher abgesprochen werden).
Eben die Panikreaktion ist das einzige Problem - und eben deswegen ist es nicht lächerlich, einen Psychologen zu fragen, wie man diese verhindert.


> Meine grossen Bedenken hängen möglicherweise auch damit zusammen, dass ich am liebsten ohne OT-Absprachen, ohne SL und Ohne Telling spiele.
Das bedeutet, dass ich mich JEDERZEIT darauf verlassen muss, dass mein Gegenüber gewisse Grenzen im sexuellen Bereich niemals überschreitet.

Ja, daher werden die Bedenken wohl auch kommen - aber solch extrehmes Spiel ist ohne individuelle OT-Absprachen wohl nicht spassbringend möglich (die Geschmäcker und persönlichen Tabus sind verschieden).


>> Mehr Selbstbestimmung, mehr Information vorab und
>> mehr Kommunikation zwischen den Spielern wären eine schöne
>> Sache und würden so manches Spiel erst möglich machen.
>das ist nicht das Problem.

Also eines ist natürlich vollkommen klar: ohne vorheriger OT-Absprache wird derartiges Spiel wohl nicht Spass für beide Seiten bringen können - also wenn man komplett ohne individuelle Absprachen spielen will, ist IT-Vergewaltigung natürlich vollkommen undenkbar. SLs brauchts eigendlich nicht zwingend - es liße sich auch vorher ein conweites Codewort für "Alles OK" definieren, dass innerhalb von einigen Sekunden von allen direkt beteiligten Spielern erwiedert werden muß, wenn jemand das ebenfalls conweit definierte Codewort für "Ist alles OK?" sagt. In einer echten Situation würden die Beteiligten nicht mal die Frage wahrnehmen und das Opfer sicher auch nicht antworten, aber im Spiel haben sie die Kontrolle über die Situation und können dies natürlich auch jederzeit bestätigen (wenn sie es nicht können, liegt eine echte Situation vor).



Allan Wegan - Es müßte mit vor dem Spiel definierten Sicherheitsfrage-, -Antwortcodes, Safeword und individuellen Absprachen möglich sein, so ziemlich alles zu spielen.