MichaelR schrieb:

> Hallo Mike.
>
>
> > > Kommt drauf an - wenn sowas vorher abgesprochen ist, ist
> es
> > > nicht mehr überraschend und findet entweder gar nicht
> statt
> > > (kein beiderseitiges Einverständnis) oder es handelt sich
> um
> > > Spieler, die sich einig sind, dass sie das spielen wollen
> und
> > > es deswegen auch tun.
> > - Problem Umfeld: nehmen wir mal an, meine Wenigkeit kommt
> an
> > einem Zelt vorbei, in dem gerade eine lautstarke Schändung
> > stattfindet. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob der
> > "Schänder" sein Gebiss noch drinnenhat, bevor man mir die
> > Situation erklärt hat.
>
> Wenn Du Dich so wenig im Griff hast, daß es nicht mal reicht,
> den "Schänder" wegzureißen (und dann zu entscheiden, ob das
> grade it oder ot war), sondern gleich zum Ziegelstein greifst,
> hast Du ernsthafte Probleme.

Wer sprch von Ziegelsteinen?

> Nicht nur im Larp, sondern vor allem mit dem Strafrecht.
> Vermutlich wirst du dich auf einen Irrtum herausreden können -
> wenn der Staatsanwalt nichts von deinem Posting hier erfährt.
> Dann wärst du wegen Vorsatz dran.

Da wäre ich anderer Auffassung.

> Ich hoffe mal zu Deinen Gunsten, daß es sich hier nur um
> verbale Muskelspiele vor dem Hintergrund von political
> correctness handelt...
>
> Die IT-Vergewaltigungen, die ich bisher mitbekommen habe
> (waren, wenn ich mich recht entsinne bisher drei), waren alle
> eindeutig als solche erkennbar. Sie waren alle mehr oder
> weniger öffenlich und alle Beteiligten waren vollständig
> bekleidet. Letzteres hilft ungemein, das ganze als Spiel zu
> erkennen.
>
> Das muß man nicht mögen. Eine von den Szenen fand ich auch eher
> doof. Die erste, die ich erleb habe plottechnisch sehr passend,
> weil damit ein NSC-Bösewicht charakterisiert wurde (außerdem
> war sie gut gespielt). Und die letzte war kombiniert mit einer
> Folterung und es waren zwanzig Leute in dem Zelt,davon 5 Opfer.
> War auch sehr problemlos, die Situation.
>
> Meiner Erfahrung aus Gesprächen mit vergewaltigten Frauen -
> eine davon habe ich sogar vertreten - nach ist es auch weniger
> die Szene einer beliebigen Vergewaltigung an sich, die Horror
> auslöst, eher "markante" Begleitumstände. Also zum Beispiel
> eine rotglühende Herdplatte, eine Katzenklappe in einer Tür,
> eine bestimmte Schnurrbartform, eine bestimmte Stimmlage.

Aus meiner Erfahrung mit Opfern kann ich sagen, daß sicher häufig solche Begleitumstände unliebsame Erinnerungen auslösen können, aber darauf verlassen kann man sich nicht, daß solche Begleitumstände auftauchen müssen. Die menschliche Psyche ist nicht berechenbar, und ab wo Erinnerungen ausgelöst werden können, weiß häufig nicht einmal das Umfeld der betreffenden Person (ganz zu schweigen von Wildfremden).

> Ich mag da statistisch gesehen falsch liegen und möchte mich
> beileibe nicht zum Psychater aufspielen. Aber ich finde, man
> sollte die vorgeblich feste Gleichung "gespielte
> Vergewaltigungsszene" = "Horror für ein etwaiges OT-Opfer"
> überdenken.

Einspruch! Es ist zum einen keine feste Gleichung (ich habe eine Bekannte, die irrsinnig stabil selbst auf ihre früheren 'Trigger'-Momente reagiert), zum anderen sehe keinen Anlaß, da etwas zu überdenken: In Situationen, wo die Psyche der beteiligten Spieler Schaden nehmen könnte, ist größtmögliche Sensibilität angebracht, und bei sexueller Gewaltdarstellung gehört meiner Auffassung nach dazu, auf diese ganz zu verzichten.
>
> > > Das ist eine Geschmacksfrage - ist jedem Menschen seine
> > eigene
> > > Sache, wie viel Brutalität er sich in einem Spiel wünscht,
> so
> > > lange er Rücksicht auf die Umgebung walten lässt.
> > Eben... Weisst Du es vorher, sofern du nicht ALLE Teilnehmer
> > einigermaßen kennst. Ich nicht...
>
> Was ist denn damit, einen "an den Haaren" oder sonstwie "wüst"
> davonzuschleifen? Vielleicht, um ihn in den Pranger zu stecken,
> oder im Wald abzumurksen? Auch "verboten", weil es sich um die
> Vorbereitung einer Vergewaltigung handeln könnte?
>
Ich bin bei solchen Situationen auf Cons immer höchst mißtrauisch. Ich bekenne mich dazu, daß mir die Anspannung, bis sich geklärt hat, was da vorgeht, durchaus den Spielspaß rauben kann.
>
> > Ich will wissen, was mich auf Con erwartet. Und was nicht
> > drinsteht, sollte auch nicht kommen.
>
> Ich bin da deutlich dafür, daß Orgas schreiben, was einen auf
> einem Con erwartet. Alles das zu schreiben, was _nicht_ zu
> erwarten ist, wird schwierig. Da muß man sich auf einige Themen
> beschränken. Wenn eine Orga gespielte Vergewaltigungen auf
> ihrem Con nicht haben will, soll sie das reinschreiben.

Umgekehrt: wer das haben will, soll's reinschreiben (und kann dann auf viele Teilnehmer verzichten).

OpaTobi