> > Es könnte natürlich auch sein, dass die Guten (tm) die Täter
> > sind -
> Dann sind "die Guten" nicht gut, bzw sie sollten mal dringend
> ihren Kodex überprüfen.

Vieleicht ham sie nicht mal 'n Kodex und sind tatsächlich überhaupt nicht gut - aber das weis man IT ja nicht unbedingt vorher.

> > Dafür gibt es die Opferregel: bei charverändernden Aktionen
> > wird so wie so vorher OT gefragt - man ist ja kein
> > Gedankenleser und will niemandem was aufdrücken, was der so
> gar
> > nicht spielen will (das Spiel ist ja eine freiwillige Sache).
> Es gibt genügend Spiele ohne Opferregel

Weis ich und bin ein Befürworter der Absoluten Opferregel - man sollte im Spiel (und nicht nur bei den wirklich krassen Sachen) immer dem Opfer das Veto-Recht zugestehen.

> > > Sexuelle OT-Belästigung auf Cons kommt immer wieder vor.
> Ist
> > > so. Brauchen wir gar nicht drüber diskutieren.
> >
> > Eh klar - aber wenn eh immer vorher abgesprochen wird, wie
> die
> > Sache vor sich geht, ist die OT-Sache auch immer klar als
> > solche erkennbar (nämlich an der fehlenden Absprache).
> und woher weiss ich das als Aussenstehender?
> >
> > Ich gehe von einer vorherigen Absprache von Täter und Opfer
> aus
> > - dabei hat im sinne der Opferregel jeder das Recht auf
> > Nichtstattfinden der Szene.
>
> Ähm: Nur mal so vorgestellt:
> "Eh Du, ich möchte dich mal ein bissle Schänden".... Am besten
> noch zu einer IT gefesselten Person...
> Noch dazu von wildfremden Leuten...
> Tolle Situation....

Selbstverständlich muß die Frage klar als OT-Frage zum Spiel erkennbar sein (vieleicht "OT: würdest du jetzt eine IT-Schändung spielen wollen" - nachfolgend müsste noch das Wie geklärt werden, falls nicht eh kein JA als Antwort kommt). Da könnten sich ja mal die ganzen Psychologen hier (irgendwer hier hat das bestimmt studiert) Gedanken zu machen, wie sowas "richtig" gefragt werden könnte und wie man dabei Schlüsselwörter vermeiden könnte, ohne dass die Frage unverständlich wird.

> > > Die psychologische Distanz zu dieser eigentlich kritischen
> > > Situation ist bei dieser Situation meist nicht gegeben.
> >
> > Kommt drauf an - wenn sowas vorher abgesprochen ist, ist es
> > nicht mehr überraschend und findet entweder gar nicht statt
> > (kein beiderseitiges Einverständnis) oder es handelt sich um
> > Spieler, die sich einig sind, dass sie das spielen wollen und
> > es deswegen auch tun.
>
> - Problem Umfeld: nehmen wir mal an, meine Wenigkeit kommt an
> einem Zelt vorbei, in dem gerade eine lautstarke Schändung
> stattfindet. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob der
> "Schänder" sein Gebiss noch drinnenhat, bevor man mir die
> Situation erklärt hat.

Ja, das ist ein Problem - das kann wohl nur mittels Türsteher (SL, die Wache hält und den IT-Status des Ganzen eventuellen Vorbeischauern glaubhaft vermittelt). Ich gehe aber außerdem auch davon aus, dass wohl kaum ein Char so dämlich wäre, in einem Zelt in einem nicht verrohten Lager, eine Vergewaltigung durchzuführen.

> - Problem Umfeld 2: jemand ist in der Hinsicht traumatisiert,
> und erwartet eine derartige darstellung auf dem Con eben nicht.
> Ich würde sowas ja auch nicht in meinen Con Bogen schreiben
> "Bitte keine Schändung, weil ich bin schon mal..." Geht ja nun
> wirklich niemanden an.

Dieses Problem ist nur mittels Was-Ist-Erlaubt-Beschreibung auf dem Con-Flyer zu lösen (leider sind die momentan dort zu findenden Infos meist eher schwammig).

> - Problem Nr 3: Wie leicht kann aus diesem Spiel Ernst werden?
> ich weiss es nicht, aber beim Kampf hat man die entsprechenden
> mittel eben üblicherweise nicht in der Hand, den anderen
> wirklich zu verletzen. Und wie oft haben sich Spieler schon von
> der Situation mitreissen lassen und dann nicht mehr den Mensch
> unter der Maske gesehen, sondern blos noch den Untoten...
> (Autsch, mein Hals...)

Ja, es kann immer aus einem Spiel ernst werden - ich erinner mich da z.B. an einen, der sich umbringen wollte, weil sein Mithrilkettenhemd gediebt wurde (IT) ... dafür habe ich keinen Lösungsvorschlag, ich weis einfach keine Möglichkeit, echte komplette Psychopathen vorher zweifelsfrei auszuschließen (der machte vorher einen ganz normalen Eindruck auf mich und andere - war auch nicht weiter auffällig davor).

> > > Also lässt man das besser bleiben.
> > > LARP ist zwar eine psychische Extremsportart, aber soweit
> > muss
> > > man es dann doch nicht treiben.
> >
> > Das ist eine Geschmacksfrage - ist jedem Menschen seine
> eigene
> > Sache, wie viel Brutalität er sich in einem Spiel wünscht, so
> > lange er Rücksicht auf die Umgebung walten lässt.
> Eben... Weisst Du es vorher, sofern du nicht ALLE Teilnehmer
> einigermaßen kennst. Ich nicht...

Nein - ich weis nur, auf was für eine Con ich gerade gehe und kann mir aus der Con-Beschreibung zusammenreimen, was gerade opportun ist und was eher nicht. Manchmal bin ich auch auf Cons, wo ich die meisten kenne und ungefär einschätzen kann - da ist schon leichter abzuschätzen, was Spass macht und was nicht.
Aber eigendlich ist man mit einer einfachen Frage und ein wenig Aufmerksamkeit auf der sicheren Seite - ob sich jemand gerade darauf freut, etwas spielen zu dürfen oder es ihm davor graust, ist doch erkennbar genug (wenn der jenige nicht gerade während der OT-Frage sehr gutes Theater spielt - dafür sehe ich keinen Grund).

> > Allan Wegan - Ich denke, dass die Probleme in den Griff zu
> > bekommen sind und eine absolute Tabuisierung nicht
> > rechtfertigen.
>
> Ich will wissen, was mich auf Con erwartet. Und was nicht
> drinsteht, sollte auch nicht kommen.

Ich will auch, dass Con-Flyer aussagekräftig sind und mir mitteilen, was auf einer Con erlaubt ist und was nicht (momentan steht meist nur drinn, dass 24 Stunden am Tag in-time ist - und meist stimmt nicht einmal das).



Allan Wegan - Mehr Selbstbestimmung, mehr Information vorab und mehr Kommunikation zwischen den Spielern wären eine schöne Sache und würden so manches Spiel erst möglich machen.