> > Ich denke, es ist bei homosexuellen Vergewaltigungen genau
> so,
> > wie bei heterosexuellen Vergewaltigungen - gespielt werden
> kann
> > es definitiv, wenn die Spieler selbst dazu in der Lage und
> > willens sind, sowas zu spielen.
> Alle daran beteiligten, auch mittelbar!

Prinzipiell ging es mir bei dem Satz nur um die Fähigkeit der direkten Beteiligten - das Umfeld wird im nächsten Satz abgehandelt (also die Zuschauer, die Vorbeikommenden, die mit den Fernrohren und die davon irgendwann hörenden).

> Wobei ich mich ja immer Frage, was denn "die Guten" (tm)
> machen, wenn so etwas passiert, eigentlich sollte der
> Vergewaltiger (geschlechtsneutral) umgehend per Ast und Seil
> entsorgt werden....
> Aber das nur nebenbei

Es könnte natürlich auch sein, dass die Guten (tm) die Täter sind - und die werden sich sicher nicht selbst aufknüpfen. Dann gäbe es da noch die verrohten Gesellschaften, deren Mitglieder meist als "Monster" bezeichnet werden.
Und so ein schön gespielter Tod am Galgen oder eine zünftige Enthauptung könnten auch manches Spiel bereichern.

> das eigentliche Hauptproblem ist aber die fehlende IT - OT
> Distanz auf Otto-Normal-Larp. Sprich beim "Umschneiden" und
> beim "Foltern" bin ich mir als Opfer soweit sicher, dass das
> gespielt ist, dass es zu keiner OT Reaktion kommt. Wobei gerade
> bei Folter naturgemäß der "Folterer" bitteschön immer wieder
> nachfragen sollte, ob "das Opfer" sich noch halbwegs "gut"
> fühlt... Sprich das opfer sollte das Gefühl haben, der andere
> ist sich bewusst, dass das ein Spiel ist.... auch nur nebenbei.

Dafür gibt es die Opferregel: bei charverändernden Aktionen wird so wie so vorher OT gefragt - man ist ja kein Gedankenleser und will niemandem was aufdrücken, was der so gar nicht spielen will (das Spiel ist ja eine freiwillige Sache).

> Sexuelle OT-Belästigung auf Cons kommt immer wieder vor. Ist
> so. Brauchen wir gar nicht drüber diskutieren.

Eh klar - aber wenn eh immer vorher abgesprochen wird, wie die Sache vor sich geht, ist die OT-Sache auch immer klar als solche erkennbar (nämlich an der fehlenden Absprache).

> Das Opfer kann also erst mal nicht differenzieren, ob die das
> nun ernst oder gespielt meinen. Selbst die Versicherung, man
> würde es nur Spielen, gibt dem Opfer meist nicht die
> erforderliche Sicherheit. (Wäre ja ne tolle Ausrede "Hey, wir
> haben das ja nur IT gemeint und uns gedacht der/Die würden das
> blos gut ausspielen")
> Besonders wenn auf Con sich 150 weitgehend Fremde/flüchtige
> Bekannte treffen, die sich gegenseitig eigentlich nicht
> einschätzen können.

Ich gehe von einer vorherigen Absprache von Täter und Opfer aus - dabei hat im sinne der Opferregel jeder das Recht auf Nichtstattfinden der Szene.

> Die psychologische Distanz zu dieser eigentlich kritischen
> Situation ist bei dieser Situation meist nicht gegeben.

Kommt drauf an - wenn sowas vorher abgesprochen ist, ist es nicht mehr überraschend und findet entweder gar nicht statt (kein beiderseitiges Einverständnis) oder es handelt sich um Spieler, die sich einig sind, dass sie das spielen wollen und es deswegen auch tun.

> Also lässt man das besser bleiben.
> LARP ist zwar eine psychische Extremsportart, aber soweit muss
> man es dann doch nicht treiben.

Das ist eine Geschmacksfrage - ist jedem Menschen seine eigene Sache, wie viel Brutalität er sich in einem Spiel wünscht, so lange er Rücksicht auf die Umgebung walten lässt.



Allan Wegan - Ich denke, dass die Probleme in den Griff zu bekommen sind und eine absolute Tabuisierung nicht rechtfertigen.