Torben schrieb:
> Was Vergewaltigungen angeht: Ich habe zwar nie ganz
> nachvollziehen können, warum Krieg, Völkermord, Folter und
> Verstümmelung akzeptable Spielelemente sein sollen,
> Vergewaltigung aber vollkommen inakzeptabel ist,
Vermutlich aus einem ähnlichen Grund, aus dem in John Carpenters Film "
Das Ding aus einer anderen Welt" trotz auf links gestülpter Hunde und auf Spinnenbeinen herumlaufender, abgetrennter menschlicher Köpfe und dergleichen Späße mehr, die für mich gruseligste und ekligste Szene die war, in der in Großaufnahme gezeigt wird, wie sich ein Wissenschaftler zwecks Blutabnahme mit dem Skalpell in den Finger schneidet: je eher ich damit rechne, daß mir etwas schlimmes selbst passieren könnte, desto näher geht es mir und desto unmittelbarer ist der Horroreffekt.
Krieg, Völkermord und wohl auch Folter werden vermutlich die meisten nur in oft geschönten oder gar heroisierten Versionen aus den Medien kennen und wenig damit rechnen, davon unmittelbar bedroht zu sein. Insofern kann man davon recht gut abstrahieren.
Bei sexueller Gewalt geht man vermutlich eher davon aus, daß mindestens der weibliche Teil des Publikums davon jederzeit akut bedroht ist und teilweise sogar bereits durch vergangene Erfahrungen traumatisiert ist.
Insofern wird vermutlich davon ausgegangen, daß bei diesem Thema die Gefahr größer ist, jemanden über die Gebühr psychisch zu strapazieren.
Ob diese Unterscheidung angesichts von Balkanexilanten und Soldaten mit Auslandseinsätzen noch statistisch haltbar ist, weiß ich nicht, aber ich vermute dennoch, daß sie ein Hauptgrund für die unterschiedliche Bewertung der Spielinhalte ist.
Tschüß,
Ralf
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